„Für wen bist du, Papa? Ich bin für die Gelbe“, sagt ein Mädchen ganz aufgeregt und blickt auf die Wiese, wo die Ritter, und eben auch eine Ritterin, ihr Können hoch zu Ross unter Beweis stellen. An der Hohensyburg in Dortmund findet am Osterwochenende (8. bis 10.4.) wieder traditionell ein mittelalterliches Spektakel mit Reitturnier und allerlei Mitmachprogramm für Klein und Groß statt.

Die Schlange vor dem Kassenhäuschen ist lang, aber es geht zügig voran. Viele der Besucherinnen und Besucher sind in mittelalterliche Gewänder gehüllt. In ihren langen Kleidern, den Umhängen und Kettenhemden sehen sie aus, als hätten sie gerade erfolgreich eine Zeitreise hinter sich gebracht. Das Gelände auf den Wiesen unterhalb der Burgruine füllt sich zunehmend. Die Sonne lässt sich beim Auftakt des mittelalterlichen Spektakels aber nicht blicken. Tief hängen die Wolken am Samstag (8.4.) über den Ständen und Zelten, es bleibt aber trocken. Dennoch spritzt Schlamm auf die langen, mittelalterlichen Gewänder. Wegen des Regens in den letzten Tagen ist der Boden aufgeweicht.

Gefährlicher Schwertkampf und Reitturnier
Die Menschen schlendern zwischen den über einhundert Ständen und Zelten entlang und machen schließlich Halt an der großen Wiese, wo sich Ritter einen gefährlichen Schwertkampf liefern. Wie gefährlich dieser Schaukampf tatsächlich sein kann, zeigt sich nur wenig später, als sich Sanitäter um einen der Männer kümmern müssen. Entwarnung gibt es aber schon kurz danach: Schlimm verletzt worden, sei er nicht.

Das Programm, das darauf folgt, ist nicht weniger spannend. Zweimal am Tag, um 13 und um 16.30 Uhr, steigen Ritter aufs Pferd. Neben drei Rittern nimmt auch eine Frau an dem Osterturnier an der Hohensyburg teil. Die Menge ist von ihr begeistert. Zwischen den Männern kann sie sich problemlos behaupten. Die Kinder in der ersten Reihe sind nicht nur fasziniert von den langen blonden Haaren, die durch den Wind peitschen, als sie an ihnen vorbeigaloppiert. Sondern erst recht von ihrem Geschick. Bei den Übungen des Turniers sammelt die Ritterin in strahlend gelbem Gewand die meisten Punkte: Reifen mit der Lanze aufzuspießen oder Geschicklichkeitsübungen mit dem Schwert scheinen ihr leicht von der Hand zu gehen. Sie bekommt den meisten Applaus und geht letztlich als Siegerin des ersten Osterturniers vom Platz.
„Das Mittelalterfest ist das Highlight“
„Das Reitturnier ist auf jeden Fall eines der Highlights“, sagt einer der Besucher ganz überzeugt. Ein anderer wiederum gibt zu bedenken: „Ein Highlight gibt es gar nicht. Das Mittelalterfest ist das Highlight.“ Für ihn ist das Osterspektakel fast schon vor der Haustür, aber für solch ein Event fahre der Lüdenscheider gut und gerne auch mal bis zu 200 Kilometer. Auf jedem dieser Feste fühle es sich an, wie Familie wiederzutreffen.

Zwischen den Reitshows gibt es noch weitere Unterhaltung für die Besucher: Gaukler, Spielleute und Minnesänger werden an diesem Wochenende auftreten. Musikanten wie die „The Sandhakcs“ und „Duo Obscurum“ spielen auf der hölzernen Bühne ihre Melodien aus alter Zeit.
- Öffnungszeiten: Samstag (8.4.) bis Ostermontag (10.4.) von 11 bis 19 Uhr, bei mildem Wetter am Samstag und Sonntag bis 20 Uhr.
- Eintrittspreise: Erwachsene: 15 Euro, Kinder 5 Euro, mittelalterlich gekleidete Gäste 10 Euro. Familien zahlen nur für das erste Kind, für alle weiteren Kinder und für Kinder im Vorschulalter ist der Eintritt frei.
- Parkplätze sind direkt neben dem Gelände (Öffentliche Parkplätze am Spielcasino).
- Die Wiesen an der Hohensyburg liegen hinter dem Spielcasino in Dortmund-Syburg an den Ruhrsteilhängen.
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