Die Zahl der Interessenten in Dortmund ist groß. Fast 9000 Bauwillige haben sich für eine Grundstückssuche beim städtischen Liegenschaftsamt registrieren lassen. Doch das Angebot ist knapp. Aber es gibt Aussicht auf Besserung. Bei der BaumesseNRW am Wochenende in den Westfalenhallen hatten die Vertreter der Stadt Dortmund Exposés für vier neue Baugebiete im Gepäck.
Viele neue Einwohner hat Dortmund im vergangenen Jahrzehnt mit großen Baugebieten - von Menglinghausen-Süd über Hohenbuschei und Brechtener Heide bis zum Phoenix-See - hinzugewonnen. Die zahlreichen Baugrundstücke sind inzwischen vermarktet und nahezu voll bezogen. Abseits von Bauträger-Projekten gibt es in Dortmund zurzeit keine größeren Flächen für Eigenheim-Bauer.

Bauwillige ziehen deshalb wieder bevorzugt in den „Speckgürtel“ um Dortmund, also in die Nachbargemeinden. Diese Abwanderung ins Umland wolle man möglichst stoppen, erklärt Detlef Niederquell als stellvertretender Leiter des Liegenschaftsamtes. „Aber das geht nur mit konkreten Angeboten.“
Die gibt es zumindest ab 2026 im kleineren Maßstab. Die vier Baugebiete, für die nach langer Diskussion um die Bebauungspläne jetzt Baurecht besteht, bieten insgesamt 85 Grundstücke für Eigenheime oder Doppelhäuser. Und sie liegen in erster Linie am Rand der Stadt.

Im Angebot sind:
- ein neues Wohngebiet in Grevel im Dortmunder Nordosten. Als „nördliche Dorfergänzung“ wird das kleine Baugebiet vermarktet. In der Tat herrscht hier im äußersten Dortmunder Nordosten noch dörfliche Idylle - gewissermaßen mit Großstadt-Anschluss. Die Baugrundstücke liegen direkt neben einem Bauernhof und zugleich nur wenige hunderte Meter von der Endstation der Stadtbahn-Linie U42 entfernt. Östlich der Straße Am Brandhof ist Platz für acht Einfamilienhäuser und je zwei Bauplätze für Doppelhaushälften. Die Bauplätze können - orientiert an der Bebauung in der Nachbarschaft - individuell bebaut werden, heißt es im Exposé.

- das Baugebiet am Pleckenbrink in Wickede. Auch hier ist die Umgebung ländlich, wobei das Baugebiet in ein bestehendes Wohnquartier eingebettet ist. Auf einem ehemaligen Sportplatz-Areal sollen Reihenhäuser und Mehrfamilienhäuser gebaut werden. Es gibt aber am Nordrand nahe der Morgenstraße auch zwölf Bauplätze für Eigenheime mit bis zu zwei Vollgeschossen.

- auch das Baugebiet Am Grimmelsiepen in Hörde ist Teil eines Neubaugebietes mit Mehrfamilienhäusern und Reihenhäusern. Aktuell entsteht dort bereits ein Neubau für eine Pflege-Wohngemeinschaft. Auf den Flächen dahinter verkauft die Stadt Dortmund sechs Bauplätze für Doppelhaushälften und sieben Bauplätze für Einfamilienhäuser.

- das größte neue Baugebiet liegt an der Tulpenstraße in Sölde. Auf den Freifläche am Rande eines bestehenden Wohngebiets im äußersten Südosten der Stadt können etwa 40 Einzel- und Doppelhäuser entstehen. Unter den aktuellen Angeboten liegt es für die Vermarkter der Stadt eher zum Premiumsegment mit Grundstückspreisen von knapp 500 Euro pro Quadratmeter.
In den Exposés sind die Bodenrichtwerte angegeben, die in Grevel bei 390, in Wickede bei 400 und in Hörde bei 450 Euro pro Quadratmeter liegen. Der Verkaufspreis dürfte aber höher liegen. „Denn auch die Erschließungskosten sind zuletzt deutlich gestiegen“, merkt Detlef Niederquell an. Trotzdem rechnet er mit großem Interesse an den angebotenen Flächen.
Ein wenig Geduld müssen Bauwillige allerdings noch haben. Zu haben sind die Grundstücke ab 2026, zuletzt die Flächen an der Tulpenstraße in Sölde ab 2026/27. Interessierte können sich aber bereits per Mail an zuhause@stadtdo.de vormerken lassen. Am Ende werden die Grundstücke unter den konkreten Bewerbern in der Regel verlost.