Ein Stück Geschichte geht Bauernhaus in Brechten weicht modernem Wohnungsbau

Ein Stück Geschichte geht: Bauernhaus in Brechten weicht Wohnungsbau
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Viele Brechtener blicken in diesen Tagen mit Wehmut auf die Ecke Brechtener Straße/Wülferichstraße, wo das uralte Bauernhaus der Familie Schulte-Göcking den Baggern zum Opfer fällt. Es hat einst Heinz-Werner Schulte-Göcking gehört. Nach seinem Tod ist es an die Firma Stolzenhoff verkauft worden, die es wiederum an eine Dortmunder Immobilienfirma weiterveräußert hat, deren Inhaberin hier nicht mit Namen erscheinen will.

Zu ihren Zukunftsplänen für das Gelände sagt sie lediglich, dass sie dort Wohnungen errichten will, nennt aber keine weiteren Details. Wie mittlerweile jedoch aus in der Regel gut unterrichteten Kreisen zu hören ist, sollen dort 30 Eigentumswohnungen in vier Häusern entstehen. Die Baugruben für zwei dieser Häuser sind bereits zu erkennen.

Zwei uralte Grabsteine aus dem 18. Jahrhundert sind auf dem Schulte-Göcking-Grundstück entdeckt worden.
Zwei uralte Grabsteine aus dem 18. Jahrhundert sind auf dem Schulte-Göcking-Grundstück entdeckt worden. © Ralf Schmidt

Einer, der sich für solche alten Häuser interessiert, ist der bekannte Imker Ralf Schmidt aus Sölde, der auch regelmäßig mit einem Stand auf dem Dortmunder Wochenmarkt vertreten ist. Er sei Mitglied in der Interessengemeinschaft Bauernhaus e.V., sagt er, und bedaure den Verlust des Brechtener Gebäudes. Entstanden ist es seinen Schätzungen zufolge vermutlich am Ende des 18. Jahrhunderts. Unter Denkmalschutz stand es nicht.

Interessant: Bei den Abrissarbeiten sind auch zwei Grabsteine aus dem 18. Jahrhundert entdeckt worden. Einer ehrt den „ehrsamen“ Henrich Giesenberg, der im Jahr 1732 gestorben ist, der andere seine Frau, die „ehr- und tugendsame“ Maria Giesenberg, die 1756 starb.

Die Reste des alten Bauernhauses Schulte-Göcking stapeln sich auf dem Grundstück in Brechten.
Die Reste des alten Bauernhauses Schulte-Göcking stapeln sich auf dem Grundstück in Brechten. © Ralf Schmidt