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30 Elektro-Busse fahren bald durch Dortmund - aber später als geplant
Millioneninvestition
Quer durch Dortmund sollen bald Elektro-Busse rollen - dafür investiert DSW21 Dutzende Millionen. Bis Dortmunder in die Busse einsteigen können, wird aber mehr Zeit vergehen als geplant.
Mitte 2022 sollten die ersten Elektro-Busse der Stadtwerke durch Dortmund rollen: So sah es der ursprüngliche Zeitplan vor. Im Oktober 2020 hatte der Aufsichtsrat grünes Licht für die Millioneninvestition gegeben.
Etwa 40 Millionen Euro, davon 13,6 Millionen Fördergelder des Bundesumweltministeriums, sollen in das Projekt „Stromfahrer“, also den Aufbau der Elektro-Bus-Flotte samt Infrastruktur wie Ladesäulen, fließen. Als erste Strecke sollen die E-Busse die miteinander verknüpften Linien 470, 440 und 437, die von Mengede bis nach Sölde einmal quer durch die Stadt führen, bedienen.
Elektro-Busse rollen erst in einem Jahr durch Dortmund
Bis Dortmunder die ersten Fahrten mit den E-Bussen unternehmen können, müssen sie sich nun aber länger gedulden als geplant.
Voraussichtlich ab März 2023 sollen die neuen Busse eingesetzt werden, teilt DSW21 in einer Pressemitteilung mit - also einige Monate später als zunächst angekündigt. „Wegen der derzeit sehr großen Bestellmengen an E-Bussen deutschland- und europaweit haben die Hersteller entsprechend längere Lieferzeiten“, so Pressesprecher Marc Wiegand.
Bei der Ausschreibung habe sich nun ein Anbieter durchgesetzt, der im Gegensatz zu anderen noch in diesem Jahr die Busse liefern will. „Die Lieferzeit war aber nicht das entscheidende Kriterium, sondern ist quasi ein willkommener Nebeneffekt“, so Wiegand. Wichtig seien DSW21 Anforderungen an Reichweite, Zuverlässigkeit und die Langlebigkeit der Batterien gewesen.
Hersteller beauftragt, Probebetrieb ab Jahresende
Bei dem angesprochenen Anbieter handelt es sich um den polnischen Hersteller Solaris, der die Fahrzeuge bis Ende des Jahres liefern soll, dann folge ein intensiver Probebetrieb.
Auch über die Vergabe für die Bereitstellung der Ladeinfrastruktur und der Starkstromanlangen ist entscheiden worden: Das polnische Unternehmen Ekoenergetyka bzw. das deutsche Unternehmen Omexom Frankenluk haben die Zuschläge erhalten.
Weniger Lärm, weniger Schadstoffe
„Wir sind dem Einstieg in die Elektromobilität in Dortmund einen großen Schritt nähergekommen“, wird DSW21-Verkehrsvorstand Hubert Jung in der Mitteilung zitiert. Damit werde „unsere Busflotte, die bereits zu den modernsten des Landes zählt, in puncto Klimafreundlichkeit einen großen Schritt vorwärts machen und dabei auch den Lärm- und Schadstoff-Ausstoß in Dortmund weiter reduzieren“.
„Unser oberstes Ziel ist, dass möglichst viele Fahrgäste von der Elektromobilität profitieren können“, betont DSW21-Betriebsleiter Ralf Habbes. Daher auch die Wahl der stark frequentierten Linienverknüpfung 470-440-437. Auf ihrem über 300 km langen täglichen Einsatz von Mengede nach Sölde durchquert sie quasi einmal die Stadt.
Bus-Tausch am Betriebshof
Dass die Busse dabei auch am Betriebshof in Brünninghausen vorbeikommen, ist kein Zufall, heißt es weiter: „Da wir auf ein zentrales Lade-Konzept setzen, können die Busse hier einmal täglich gegen einen frisch aufgeladenen Bus ausgetauscht werden. Weitere Voraussetzungen waren hohe Reichweiten und eine Schnellladefähigkeit bei den Batterien“, so Habbes.
Wegen der leistungsstarken Batterien ist keine Nachladung auf der Strecke notwendig. Demnach können die Busse zukünftig auch bei Sonderveranstaltungen flexibel eingesetzt werden.
Bis zur Lieferung der Elektro-Busse wird sich auch am Betriebshof in Brünninghausen noch einiges tun, so DSW21-Projektleiter Karl Naundorf: „Stromversorgung, Ladepunkte, Werkstätten mit Dacharbeitsplatz, Abstellflächen und nicht zuletzt Schulungen für hunderte Mitarbeitende in Werkstatt und im Fahrdienst im Umgang mit E-Bussen – all das und noch viel mehr haben wir in diesem Jahr auf dem Plan.“
1983 im Münsterland geboren, seit 2010 im Ruhrpott zuhause und für die Ruhr Nachrichten unterwegs. Ich liebe es, mit Menschen ins Gespräch zu kommen, Fragen zu stellen und vor allem: zuzuhören.
