Brackeler Wochenmarkt in der Krise Jetzt kommt ein neuer Standort in die Diskussion

Balou macht Vorschlag zum Umzug des Brackeler Wochenmarktes
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Der Brackeler Wochenmarkt, der traditionell immer donnerstags auf dem Marktplatz zwischen Hellweg und Oberdorfstraße in Dortmund stattfindet, steht vor einer möglichen Veränderung. In den letzten Monaten war der Markt immer wieder in die Kritik geraten: Die Anzahl der Marktbeschicker ist stark zurückgegangen, teilweise fanden sich nur noch zwei oder drei Stände auf dem weitläufigen Platz ein. Die Marktbeschickerin sah sich deshalb gezwungen, einen Teil der Fläche wieder zum Parken freizugeben – ein stilles Eingeständnis, dass der Markt in seiner bisherigen Form nicht mehr funktioniert.

Jetzt könnte neuer Schwung in die Diskussion kommen: Das Kultur- und Bildungszentrum Balou hat einen Antrag bei der Bezirksvertretung Brackel eingereicht, in dem vorgeschlagen wird, den Wochenmarkt an die Oberdorfstraße 23 – direkt vor das Balou – zu verlegen. Die Idee dahinter ist, den Markt näher an das kulturelle und soziale Geschehen zu rücken und so wieder mehr Menschen anzuziehen. Das Balou verweist dabei auf seine zahlreichen Besucherinnen und Besucher, die regelmäßig zu Kursen, Veranstaltungen und in das Café kommen. Diese könnten in Zukunft auch den Wochenmarkt stärker frequentieren – ein positiver Synergieeffekt für alle Beteiligten.

Einen traurigen Anblick mit lediglich drei Ständen bot der Brackeler Wochenmarkt an einigen Donnerstagen im Winter.
Einen traurigen Anblick mit lediglich drei Ständen bot der Brackeler Wochenmarkt an einigen Donnerstagen im Winter. © Martin Scheffler (A)

Die Mitglieder der Bezirksvertretung Brackel reagierten grundsätzlich offen auf diesen Vorschlag. Besonders positiv wurde dabei hervorgehoben, dass der Marktplatz durch einen Umzug des Wochenmarkts komplett für den Parkverkehr zur Verfügung stünde – gerade für die umliegenden Geschäfte wäre dies eine willkommene Entlastung.

Kritische Stimmen kamen hingegen aus der Fraktion DIE LINKE+/Die PARTEI. Sie äußerten Zweifel, ob die Fläche vor dem Balou überhaupt groß genug sei, um mehrere Marktstände aufzunehmen. Auch die Frage nach der Infrastruktur – etwa nach Stromanschlüssen, Parkmöglichkeiten für die Marktbeschicker oder barrierefreiem Zugang – müsste geklärt werden, bevor ein Standortwechsel beschlossen werden könnte.

Der Antrag aus dem Balou betont indes die Chancen, die mit einer Verlegung verbunden wären. Man wolle den Wochenmarkt nicht nur räumlich verlagern, sondern ihn auch neu denken – als lebendigen Treffpunkt im Stadtteil, eingebunden in das bestehende Bildungs- und Freizeitangebot.

Die Verwaltung wurde beauftragt, zu prüfen, ob eine Verlegung technisch und organisatorisch umsetzbar ist. Bis dahin bleibt der Wochenmarkt weiterhin auf dem Marktplatz – aber möglicherweise nicht mehr lange.

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