Debatte um Probleme in der City OB Westphal kontert mit Zahlen - „Die Innenstadt funktioniert“

Trotz City-Problemen: Dortmund bleibt Einkaufshauptstadt im Ruhrgebiet
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Die Debatte über die Probleme in der Dortmunder Innenstadt hält an – aggressive Bettelei, illegales Campieren und eine offene Drogenszene schaden der City.

Doch Oberbürgermeister Thomas Westphal verweist auf neue Zahlen, die ein anderes Bild zeichnen. „Die Innenstadt funktioniert“, betont er. Trotz der diskutierten Herausforderungen und ohne etwas verniedlichen zu wollen, sei die City nach wie vor ein attraktives Zentrum der Stadt.

Um dies zu belegen, führt Westphal zwei Quellen an. Zum einen wurde auf dem Westenhellweg eine Zählung eingerichtet, die in Echtzeit die Frequenzen misst. Die neuesten Zahlen zeigten, so Westphal, dass die Frequenzen im Jahr 2023 in jedem Monat über den Werten von 2019 lagen, also vor der Corona-Pandemie.

Noch vor Essen

Es gab demnach keinen Einbruch, sondern die Frequenzen seien sogar nach der Pandemie noch übertroffen worden. In 2022 sei dies besonders deutlich gewesen, aber auch in 2023 setze sich dieser Trend fort, mit einer kontinuierlichen Steigerung von 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, so der OB.

„Natürlich ist Frequenz nicht gleichbedeutend mit Umsatz“, erklärte Westphal. Einzelne Umsatzzahlen lägen zwar nicht vor, doch Aufschluss gebe eine aktuelle Prognos-Studie von 2022, die die Einkaufsstädte im Ruhrgebiet verglichen hat. Die Ergebnisse zeigten, dass auch der Umsatz und das Einkommen der Händler weiterhin gut funktionierten. Westphal: „Dortmund ist die einkaufsstärkste Stadt im Ruhrgebiet, noch vor Essen.“

Der Westenhellweg/Ecke Hohe Straße
Die Frequenz auf dem Westenhellweg wird in Dortmund in Echtzeit gezählt. © RN

Als Beleg dient Westphal die sogenannte Zentralitätskennziffer, eine Fachkennziffer im Einzelhandel. Sie zeigt, ob eine Stadt die Kaufkraft behält oder ob Menschen aus der Stadt abwandern, um woanders ihr Geld auszugeben. Eine Zentralitätskennziffer von 100 bedeutet, dass die Stadt ihre eigene Kaufkraft hält. Liegt sie darüber, bleibt mehr Geld als das der Einwohner in der Stadt

OB: „Tassen im Schrank lassen“

Dortmund hat danach mit 117,3 die höchste Kennziffer, gefolgt von Bochum mit 113,7 und Essen mit 111,6. Zum Vergleich: Der Märkische Kreis hat eine Kennziffer von 94,8 und der Ennepe-Ruhrkreis von 92,4 – beide unterhalb des Durchschnitts.

Diese beiden letzten Zahlen überraschten nicht, sagte der OB, da Dortmund einen großen Einzugsbereich habe und viele Menschen in die Stadt kämen, um hier einzukaufen. Bei aller berechtigter Diskussion, so Westphal: „Wir müssen auch die Tassen im Schrank lassen. Die Innenstadt ist nach wie vor funktionsfähig. Das zeigen die Menschen jeden Tag mit ihren Füßen und auch mit ihrem Geld.“

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