Für den Autoverkehr wird es bald eng auf dem Königswall in Dortmund. Der Abschnitt auf dem äußeren Ring in Richtung Westen zwischen Burgtor und Freistuhl - also unmittelbar vor dem Hauptbahnhof - wird für ihn einspurig. Denn die Stadt will die rechte der beiden Fahrspuren zu einer Busspur umwidmen. Auf dem inneren Ring soll auf dem Abschnitt zwischen Schmiedingstraße und Freistuhl - also gegenüber vom Hauptbahnhof und entlang des Fußballmuseums - die rechte von bislang drei Fahrspuren zur kombinierten Bus- und Radfahrspur werden.
Die grundsätzliche Überlegung, Autospuren auf dem Wall zugunsten von Rad- oder Busverkehr umzuwidmen, ist nicht neu. Im Rahmen geplanten Erweiterung des Radwalls wurden schon verschiedenen Szenarien über einen Umbau des Walls diskutiert. Konkreter Anlass für die jetzt geplante Maßnahmen am Königswall ist allerdings die Einführung der bislang als „Innovationslinie“ bezeichneten Buslinie 400 von DSW21, die der Rat im Juni vergangenen Jahres beschlossen hat.
Dahinter verbirgt sich eine Ring-Buslinie, die die Innenstadt-Quartiere in einem 10-Minutentakt miteinander verknüpft. Die Busse sollen Kreuzviertel, Unionviertel, die südliche und östliche Innenstadt, den Hauptbahnhof, das Borsigplatzviertel und den Nordmarkt verbinden und so auch Querverbindungen zu den Stadtbahnlinien schaffen.
In diesem Zusammenhang sollen laut Ratsbeschluss „zur Beschleunigung des Busverkehrs“ auch Maßnahmen „für die begünstigte Nutzung von Fahrspuren“ - also spezielle Busspuren - eingerichtet werden. Für die Umsetzung durch entsprechende Markierungen und Ausschilderungen auf dem Königswall haben die Verkehrsplaner der Politik jetzt verschiedene Varianten vorgelegt, über die der Rat der Stadt am 13. Februar entscheiden soll.
Die von den Verkehrsplanern favorisierte Variante sieht für den Außenring eine reine Busspur vor. Radfahrer sollen weiterhin die vorhandenen Radwege nutzen. Auf dem inneren Ring wird dagegen ein Radfahrstreifen mit Freigabe für den Busverkehr als beste Lösung gesehen. Denn sowohl vor dem Fußballmuseum als auch vor der Stadt- und Landesbibliothek gebe es bislang nur einen schmalen Radweg, der oft auch von Fußgängern benutzt wird, erklären die Planer.

Wenn der Rat dem Konzept am 13. Februar zustimmt, soll die gewählte Lösung möglichst schnell umgesetzt werden. Die Markierungsarbeiten sollten bevorzugt in den Sommerferien stattfinden, schlägt die Verwaltung vor. Starten soll die neue Buslinie 400 im Laufe des Jahres. Ein genauer Starttermin steht noch nicht fest, zumal auch noch an neuen Regelungen für andere Straßenabschnitte auf der Route der Busverbindung gearbeitet wird. So gab es etwa auch schon Überlegungen für eine kombinierte Bus- und Radspur auf dem Heiligen Weg.
Radwall wird weiter geplant
Zugleich laufen die Planungen für breitere Radfahrstreifen auf dem Wall als Fortsetzung des Radwalls weiter. Ein Ingenieurbüro soll im zweiten Quartal 2025 das Konzept und die Ausführungsplanung angehen. Dabei wird dann auch die neue Verkehrsführung am Königswall noch einmal unter die Lupe genommen. Erste Erfahrungen mit der Busspur und dem Radfahrstreifen können dann einfließen, erklärt die Stadt.
Wenn alles gut läuft, könnte der Rat Ende 2025 über die Umsetzung der Radwall-Planung und die Umwidmung von bisherigen Autospuren auf dem Wall entscheiden. Umgesetzt werden könnten die Neumarkierungen für den Radverkehr dann frühestens 2026, teilt die Verwaltung mit.
Dieser Artikel erschien ursprünglich am 16. Januar 2025.