Doch kein „ausgemachter Quatsch“ ADFC Dortmund spricht sich für Velorouten aus

ADFC misst dem Bau von Velorouten „entscheidende Bedeutung“ zu
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Im Jahr 2023 hat der Rat die Trassenführung der Veloroute 1 von Eving in die Innenstadt beschlossen. Nachdem die Planung für Teilstücke der Route zwischen den Straßen Holzheck und Rauher Dorn abgeschlossen war, wurde die Bezirksvertretung Eving Anfang März dieses Jahres über die geplanten Baumaßnahmen informiert. In der entsprechenden Sitzung entstand eine hitzige Diskussion, an der auch die Evinger ADFC-Beauftragte Gudrun Bickenbach teilnahm. Sie bezeichnete die Velorouten als „ausgemachten Quatsch“.

Dazu nimmt nun die Dortmunder ADFC-Vorsitzende Heide Kröger-Brenner Stellung: „Die Velorouten und der RS1 sind für den Radverkehr in Dortmund von entscheidender Bedeutung. Sie stellen gemeinsam mit dem Ausbau sicherer Radverkehrsanlagen an Hauptstraßen und Kreuzungen eines der wichtigsten Projekte dar.“ Der ADFC habe in der Vergangenheit wiederholt auf eine schnellere Umsetzung der Velorouten gedrängt. Gleichzeitig erkenne man die Herausforderungen bei der Realisierung des Gesamtprojekts an. Daher unterstützt der ADFC grundsätzlich die schrittweise Umsetzung der Teilabschnitte, um kontinuierlich Verbesserungen für den Radverkehr zu erzielen.

Doch auch der ADFC habe Kritik an der Planung des betroffenen Teilstücks. Besonders die Freigabe der Fahrradstraßen für den Kfz-Verkehr ohne die Einführung von Halteverboten werde als problematisch erachtet. „Radfahrende werden dadurch gezwungen, in gefährliche Situationen zu geraten, wenn sie um parkende Autos auf der Route ausweichen müssen“, so Kröger-Brenner weiter. Ein weiteres Manko sei die fehlende Trennung von Fußwegen und Radverkehr. „Obwohl dies suboptimal ist, ist es aufgrund der räumlichen Gegebenheiten zwischen Stadtbahnschienen und Privatgrundstücken an einigen Stellen verständlich“, fügt die ADFC-Vorsitzende hinzu.

Die schmale Straße Holzheck - hier von der Einmündung zur Kemminghauser Straße aus gesehen - soll Teil der Evinger Veloroute werden.
Die schmale Straße Holzheck - hier von der Einmündung zur Kemminghauser Straße aus gesehen - soll Teil der Evinger Veloroute werden. © Andreas Schröter (A)

Der ADFC äußert sich auch kritisch zur Reihenfolge und den Prioritäten bei der Umsetzung der Veloroute. Das geplante Teilstück in Eving gehöre zu den ersten Abschnitten, die umgesetzt werden sollen, bringe jedoch nur geringe Verbesserungen, während an anderen Stellen gravierende Lücken in den Verbindungen bestünden. „Wir sehen das als ein Problem an, da wir uns eine schnelle Verbesserung der gesamten Veloroute wünschen“, betont Kröger-Brenner.

Trotz dieser Kritikpunkte sei der ADFC für die Umsetzung. „Die Ablehnung dieser Planung oder gar der Veloroute insgesamt ist nicht im Sinne des ADFC. Eine Verzögerung oder gar eine Umplanung kurz vor der Ausschreibung wäre das schlechteste denkbare Ergebnis für den Radverkehr“, erklärt Heide Kröger-Brenner.

Der ADFC unterstütze die von der Bezirksvertretung geforderten Prüfungen für Verbesserungen an anderen Radverkehrsanlagen im Umfeld der geplanten Veloroute.