Die Gastronomie hat wahrlich schwierige Zeiten hinter sich: Erst Corona, nun setzten Energiekrise und gestiegene Lebensmittelpreise der Branche zu. Betroffen davon sind nicht nur Restaurants, sondern auch Döner- und Imbissbuden. Können die ihre Preise noch halten?
Vor Monaten, als sich Energiekrise und Inflation verschärften, haben viele Dönerbuden in Dortmund bereits die Preise erhöht. Die Zeiten des 3-Euro-Döners sind vorbei. Ob sie zurückkommen, bleibt fraglich. Einen Döner für weniger als fünf Euro findet man in der City kaum noch.
Preiserhöhungen stehen an
Von stark gestiegenen Einkaufspreisen berichtet ein Mitarbeiter des Snack Express, der sich in einer Seitenstraße des Westenhellwegs am Ex-Kaufhof befindet. Noch kostet der Döner hier fünf Euro – doch schon bald müsse der Preis auf sechs Euro angehoben werden, erzählt der Mann. Vor etwas mehr als einem Jahr bekam man hier seinen Döner noch für vier Euro.
Zu teuer seien die Lebensmittel geworden. Der Mitarbeiter rechnet vor: 100 Euro – so viel hätte man beim Snack Express vor einem Jahr pro Woche für Gemüse ausgegeben. Inzwischen seien es 250 Euro – Tendenz steigend. Auch die gestiegenen Energiepreise würden sich bemerkbar machen.
Von anstehenden Preiserhöhungen spricht auch ein Mitarbeiter im Restaurant Oliv in der Nähe der Reinoldikirche. Anfang des Jahres 2022 hatte man hier den Döner-Preis von 4 auf 4,80 Euro angehoben. In den kommenden Wochen müsse man wohl erneut nach oben korrigieren.
Weniger Kunden
Den Preis nochmal erhöhen will Sami Yildiz vom Dönerladen Uludag in der Kuckelke nicht. Gemeinsam mit seiner Frau betreibt er das Lokal seit fast 13 Jahren. Die Döner-Tasche mit Rindfleisch kostet bei ihm bereits sechs Euro. Einen Hähnchendöner gibt es hier für fünf Euro.

Schon jetzt würden deutlich weniger Kunden in seinen Laden kommen, meint Yildiz. Auf die Frage, was denn besonders teuer geworden ist, antwortet er: „Eigentlich alles.“ Deutlich mehr bezahlen müsse er vor allem für Fleisch und Gemüse. Den Dönerpreis nochmal zu erhöhen, das könne er nicht machen. Yildiz hat Angst, dass dann noch weniger Kunden bei ihm essen.
Preise sollen gleich bleiben
Einen etwas anderen Eindruck hat Willi Nowakowski, Inhaber des beliebten Wurst-Willi-Standes am Petrikirchhof. Hier würden keine Kunden ausbleiben. Im Juni hat er die Preise leicht angehoben. Für eine Bratwurst müssen seine Kunden nun 3,10 statt 3 Euro bezahlen. Eine Currywurst kostet mit 3,50 Euro inzwischen 20 Cent mehr. Die leichte Preiserhöhung begründet Willi Nowakowski mit steigenden Fleischpreisen und der Anhebung des Mindestlohns.
„Die Lage entspannt sich aber wieder“, meint er. Beispielhaft rechnet er vor: Im Jahr 2021 habe ihn der Liter Rapsöl, mit dem er seine Würstchen brät und Pommes frittiert, 99 Cent gekostet. Im Sommer sei der Preis zwischenzeitlich auf 3 Euro gestiegen. Momentan bezahle er noch 1,90 Euro für einen Liter Rapsöl.
Gas hingegen bleibe teuer, fast doppelt so viel bezahlt er hier wie vor der Krise. Für eine 33-Liter-Flasche müsse er aktuell 90 Euro bezahlen. Vor dem Ukraine-Krieg seien es 50 Euro bezahlen. Er habe aber nicht vor, die Preise für seine Kunden noch einmal zu erhöhen.
Unsere Stichprobe zeigt: Einen Döner für unter 5 Euro kriegen? In der City kaum möglich. 5 Euro kostet der Döner bei diversen Buden auf der Brückstraße. Bei Kebab 2Punkt0 kostet er 6,90 Euro. Einige Dönerläden haben vor, die Preise weiter anzuziehen.