
Der DJ eingesperrt, die Braut fällt ins Wasser, der Bräutigam ist betrunken: Sascha Salvati und Tialda van Slogteren sind schon auf über 800 Hochzeiten aufgetreten - und haben dabei so einiges erlebt. © Oliver Schaper
DJ eingesperrt, Braut fällt ins Wasser: Sascha und Tialda über Katastrophen-Hochzeiten
Dortmunder Hochzeitssänger berichten
Sascha Salvati und Tialda van Slogteren spielen seit Jahren als Live-Musiker auf Hochzeiten. Das Dortmunder Paar kann von vielen Pannen auf Hochzeiten berichten.
Fans von Castingshows werden sich noch daran erinnern, wie Sascha Salvati und Tialda van Slogteren 2007 in der Pro7-Sendung „Popstars“ gewannen. Beide wurden Teil der vierköpfigen Band „Room2012“ und sind seitdem liiert.
In den letzten Jahren traten sie nicht nur in weiteren TV-Formaten wie „Voice of Germany“ oder aktuell bei „All together, now“ von Sat1 auf. Als Band, im Duett oder als Solo-Künstler spielen Sascha Salvati und Tialda van Slogteren bereits seit über zehn Jahren auf Hochzeiten. Knapp 800 Vermählungen haben beide seitdem mit ihrer Live-Musik begleitet. In dieser Zeit haben die TV-Promis einiges erlebt, von dem sie erzählen können.
Hochzeit wie in Kinofilmen? Die meisten Probleme beginnen im Kopf
„Da erlebt man allerhand, hier und da geht auch mal was schief“, sagt Sascha Salvati. Zwar sei am Ende immer das Ja-Wort gefallen, wie der Sänger versichert: „Es gab nie die Situationen wie in einem Hollywoodfilm, dass die Braut es sich im letzten Moment anders überlegt hat.“
Doch oft sei es während der Festlichkeiten zu Streitigkeiten und Unzufriedenheit gekommen. Auch weil sich die Paare das Prozedere anders vorstellten, als es schließlich am großen Tag ablief. „Die meisten Probleme fangen in den Köpfen des Brautpaars an“, berichtet Sascha Salvati.
Was ihm dabei auffiel: „Vor allem die Braut hat sich im Kopf bereits wie eine Art Drehbuch alles festgelegt.“ Ihre Vorstellungen rührten wohl von Leinwandszenarien, wie Salvati mutmaßt: „Viele sind von Hollywoodfilmen verwöhnt.“ Doch übertriebene Erwartungshaltungen könnten am Ende zu Frust führen.

Ihr größter Tipp an Brautpaare: Gelassenheit. Sie sagen: „Die meisten Probleme beginnen im Kopf.“ © Oliver Schaper
Verrutsche Frisur: Braut bekam auf Damentoilette einen Wutanfall
Das beginne schon bei den Frisuren. Denn für den Gang zum Traualtar ließen sich vielen Frauen die Haare sehr schick gestalten. Doch im Lauf des Tages können diese aufwendigen Frisuren natürlich durcheinandergeraten.
Aus verschiedenen Gründen: durch Wind, Regen, Hitze oder Umarmungen. Eine Braut konnte sich jedoch nicht mehr beruhigen, als sie ihren Haarschnitt im Spiel begutachtete.
Sie befand sich mit ihrer Trauzeugin auf der Damentoilette und war außer sich, wie Tialda van Slogteren erzählt: „Dann schrie sie unsere Saxofonistin an, was sie auf ihrer Hochzeit wolle. Dann schrie sie wieder ihre Trauzeugin an, weil sie ihre Frisur nicht retten konnte.“ Salvati ergänzt: „Sie hat wirklich einen Wutanfall gekriegt und schrie.“
„Der Trauzeuge wollte nach Hause gehen.“
Zu Zoff kam es auch auf einer polnisch-italienischen Hochzeit. Während die Musiker auf der Bühne ihre Performance ablieferten, beobachteten sie plötzlich einen unerwarteten Abschied: „Der Trauzeuge wollte nach Hause gehen“, so Salvati.
Er wollte sich verabschieden. Was im Vorfeld der Vermählung natürlich auf keinen Konsens stieß: „Der Bräutigam ist voll sauer geworden auf den Trauzeugen, weil er nach Hause gehen wollen. Und dann haben sich beide gestritten.“
Dieser Zank färbte auf die anderen Gäste ab. Die Stimmung rutschte in den Keller, keiner tanze mehr. Nur die beiden Musiker standen allein mit dem Saxofonisten auf der Bühne.
Suff statt Romantik: Bräutigam betrank sich bis zum Absturz
Bei einer weiteren Hochzeit dachten beide zunächst, einem witzigen Rednertalent zu lauschen, als ein Bräutigam eine Ansprache hielt. „Seine Rede auf der Bühne war so lustig. Wir dachten, er sei ein Comedian“, erinnert sich van Slogteren.
Der Grund für seinen beschwipsten Auftritt: Er genehmigte sich ein paar Drinks zu viel. Und so ging es während der Feierlichkeiten weiter. Seine Partnerin bat ihn bereits auf der Tanzfläche, weniger zu trinken.
Ohne Erfolg: „Er hat sich richtig die Kante gegeben“, erzählt Salvati. „Am Ende war er so betrunken, dass er auf der Wiese lag, neben seinem Erbrochenen“.
Alle Partygäste weg und der DJ war eingesperrt
Ihr Tipp für Hochzeiten: nicht zu lange feiern. Denn das könne für manche Beteiligten schiefgehen. Einmal rief Salvati um 8 Uhr morgens ein DJ an, den sie für die Hochzeit vermittelt hatten.
Dabei war er nur bis 4 Uhr gebucht. „Er beschwerte sich am Telefon, dass er nicht mehr könne und nach Hause müsse. Aber die Hochzeitsgäste feierten um diese Uhrzeit wohl immer noch.“
Schließlich baute er sein Material ab und wollte sich gegen 10 Uhr verabschieden. Doch plötzlich war die Party-Meute weg. Und schloss offenbar die Ausgänge des Geländes ab. Jetzt kam der DJ nicht mehr raus, wie Salvati erzählt: „Er musste bis mittags warten, bis wieder wer aufschloss.“ Und schlief währenddessen im Auto.
Auch Fotos können schiefgehen: „Die Braut lag im Wasser.“
Aber schiefgehen könne auch das Erinnerungsfoto. Als sich als Gäste auf einer Brücke über einem kleinen Gartenteich versammelten, krachte es plötzlich. Sascha: „Ich stand auch auf der Brücke, konnte mich aber noch irgendwo festhalten. Nur mein Fuß wurde nass. Aber die anderen standen komplett im Wasser.“ Tialda ergänzt: „Die Braut lag auch im Wasser“.
Doch alle Beteiligten nahmen diesen Zwischenfall mit Humor. Und das empfehlen auch die beiden Hochzeits-Experten allen verlobten Paaren: „Einfach lachen, falls etwas schiefläuft“, meint Tialda. Und ihr Lebensgefährte rät: „Verabschiedet euch vom Drehbuch!“
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Auf den Übersichtsseiten „Leben und Lieben“ unserer Zeitungsportale finden Sie Themen rund um Singles, Beziehungen und Liebe Ruhr Nachrichten / Hellweger Anzeiger / Halterner ZeitungGeboren und aufgewachsen in Essen zog es mich zunächst nach Bochum, wo ich Germanistik, Philosophie und Theaterwissenschaft studierte, bevor ich in Dortmund strandete. Als Kind des Ruhrgebiets schreibe ich nicht nur über die Kultur, sondern auch über die Menschen in der Region.
