Die frühere Diskothek Village zählte über viele Jahre zu den Dortmunder Top-Adressen, wenn es ums Feiern ging. Sie war im Jahr 1990 als Edel-Club mit strengem Dresscode gestartet. Später entwickelte sich das Village zum Party-Hotspot für ein recht junges Publikum, das Hip Hop und halbierte Getränkepreise besonders zu schätzen wusste.
Der Keller-Club am Westenhellweg 85 schloss letztlich im Dezember 2018. Damals hatte der Betreiber via Facebook bekanntgegeben, dass er aufgrund neuer Brandschutzbestimmungen dichtmachen müsse. Seither steht das Village leer. Gleichwohl ist der Name der Disco über dem Eingang in der Fußgängerzone auch heute noch sichtbar.
Jetzt wird das Village vom Eigentümer des Gebäudes zur Vermietung angeboten. Ein entsprechendes Inserat ist auf einem bekannten Online-Portal für Immobilien erschienen. Das Etablissement, das im Jahr 1970 gebaut wurde, wird als „renovierungsbedürftig“ beschrieben. Es verfügt über eine Gesamtfläche von 723 Quadratmetern, mit einer großen und einer kleinen Halle (309 und 117 Quadratmeter). In dem Inserat heißt es, für die Etablierung eines Konzepts sei der neue Nutzer verantwortlich.
Miete und Nebenkosten
Der Eigentümer schreibt, dass eine neue Entrauchungsanlage eingebaut worden sei. Allerdings würden keine Investitionskosten übernommen. „Es wird gewünscht, eine Einigung aus angemessenem Mietzins und mietfreier Zeit zu finden“, heißt es in der Anzeige.
Die Disco sei ab sofort verfügbar. Die Miete wird in dem Inserat mit 2.169 Euro pro Monat veranschlagt. Zudem werden die Nebenkosten mit 3500 Euro beziffert.
Bevor die Disco unter dem Namen Village eröffnete, wurde hier auch schon wild gefeiert. Die Location hieß erst Ambassador und wurde dann in Metropolis umbenannt. Gleichwohl begann mit dem Village eine neue Zeitrechnung. Denn der Club wurde 1990 für einen Millionen-Betrag runderneuert. Szene-Magazine überschlugen sich seinerzeit mit Lobpreisungen für Sound, Licht und Interieur.
1994 hatte es allerdings eine Delle im Image des Partytempels gegeben. Türsteher hatten den brasilianischen Fußballer Júlio César ohne Begründung abgewiesen. César spielte damals für Borussia Dortmund.
Der Vorfall wurde öffentlich und eine Rassismus-Debatte inklusive Demonstration vor dem Village entbrannte. Júlio César fühlte sich von den Türstehern diskriminiert. Er drohte sogar, Dortmund zu verlassen.
Letztlich entschuldigte sich der damalige Chef des Village bei dem beliebten Verteidiger. Und der Fußballer überlegte es sich noch mal anders: Júlio César blieb in Dortmund, auch weil sich viele BVB-Fans dafür eingesetzt hatten.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 8. Februar 2025.