Zwischen Bochum und Recklinghausen wird sie im Dezember Wirklichkeit. Eine direkte Zugverbindung von Hauptbahnhof zu Hauptbahnhof. Mit der geplanten Linie RE41 soll es möglich werden, in 20 Minuten zwischen den beiden Städten zu pendeln. Kann es eine ähnliche Direktverbindung auch zwischen Recklinghausen und Dortmund geben?
Volker Schäper-Beckenbach, Vorsitzender des Ausschusses Verkehr, Tiefbau und Mobilität der Stadt Recklinghausen, hält eine solche Verbindung sowohl für möglich als auch für vorteilhaft für die Recklinghäuser Bürger. Das Problem: Für eine direkte Verbindung von Recklinghausen über Castrop-Rauxel nach Dortmund existieren keine Gleise.
Zwar gibt es aktuell eine direkte Verbindung in Form der S2, die einmal stündlich zwischen Dortmund und Recklinghausen fährt, diese nutze allerdings nicht die schnellste Verbindung zwischen den Städten, wie Volker Schäper-Beckenbach erklärt. „Der Zug fährt erst nach Süden über Herne und macht nach Castrop-Rauxel wiederum einen Schlenker nach Süden über Dortmund Dorstfeld.“ Die aktuelle Führung der S2, die dreimal die Stunde von Dortmund aus startet und dann jeweils den Oberhausener, Essener und Recklinghäuser Hbf ansteuert, sei eine Krücke, so der Grünenpolitiker. Eine langsame Krücke. Bahnreisende sind hier fast eine Stunde unterwegs. Mit einer Direktverbindung würde sich die Zeit in etwa halbieren.
Die schnellste Verbindung, die mit dem aktuellen Schienennetz möglich wäre, würde von Recklinghausen über Herne, Castrop-Rauxel und Dortmund-Mengede ohne weitere Zwischenstopps zum Dortmunder HBF führen. „Bislang war der Verkehrsbund Rhein-Ruhr, der für die Strecke zuständig ist, nicht bereit, diese auszubauen. Da fehlte es an Geld und Kapazitäten“, meint Schäper-Beckenbach.
Dabei ist ein Ausbau der Strecke vorgesehen. Voraussichtlich wird es nur lange dauern, bis es so weit ist. Im Zuge des sogenannten „Idealfahrplans“ sieht das Land NRW vor, das Schienennetz in der Region bis 2040 stark auszubauen. Dazu gehört auch eine direkte RE-Anbindung von Recklinghausen nach Dortmund.
Fahren ohne Fahrplan
„Durch eine dichte Zugfolge sollen Schienenpersonennahverkehr-Kunden in den Ballungsräumen zukünftig nicht mehr auf einen Fahrplan angewiesen sein. Und auch die Regionen außerhalb des zentralen Rhein-Ruhr-Express-Korridors sollen besser in das Regionalverkehrsnetz eingebunden werden“, teilt ein Sprecher des VRR dieser Redaktion mit.
Für die Strecke Recklinghausen – Dortmund ist vorgesehen, den Recklinghäuser Hauptbahnhof um einen Bahnsteig zu erweitern. Außerdem sollen die Streckenabschnitte zwischen Recklinghausen Hauptbahnhof und Recklinghausen Süd sowie im Bereich Herne-Rottbruch dreigleisig ausgebaut werden. Das teilt der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) mit.
„Das gelingt jedoch nicht von heute auf morgen, sondern nur mit einem sehr langen, zeitlichen Vorlauf. Die Finanzierung des Infrastrukturausbaus ist allerdings noch nicht gesichert“, so der VRR weiter.
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