So sieht die Küche im Moment aus. Bis hier etwas aus dem Ofen kommt, kann es noch dauern. © Jörg Bauerfeld
Gastronomie in Dortmund
Dieses Café in Dortmund hat seit mehr als einem Jahr keine funktionierende Küche
Im Sommer 2018 gab es in der Gastronomie einen Pächterwechsel. Seitdem gibt es keine Küche – und es wird weiterhin dauern, bis eine da ist.
Es ist eine einmalige Atmosphäre, die die Räume des Schlosscafés im Haus Rodenberg ausstrahlen. Gemütlich und urig sind sie. Seit Sommer 2018 haben Heike Koch und Jörg Wiedelmann die Räume gepachtet. Aber es gibt ein großes Problem, das den beiden das Leben so richtig schwer macht.
Griechisches Restaurant schloss 2017
Es ist die Küche des denkmalgeschützen Gebäudes. Die ist nicht nutzbar, oder besser gesagt, im Moment gar nicht vorhanden. Eine Kontrolle der Räume, in denen bis Ende 2017 noch die Speisen für das ehemalige griechische Restaurant Kouzina zubereitet wurden, zeigte, dass hier nichts mehr geht. Brandschutz, Abluft, Zuluft – alles veraltet und nicht mehr zu gebrauchen.
2018 kam es zum Pächterwechsel im Haus Rodenberg. © Jörg Bauerfeld
Je näher die Pächter dem Küchen-Problem auf die Pelle rückten, umso mehr „Katastrophen“ traten zum Vorschein. „Eine Prüfung hat ergeben, dass die Küche nach den neuen Richtlinien ausgebaut werden muss“, sagt Ivonne Jeske. Sie ist die Leiterin der Verwaltung der Volkshochschule (VHS), der das historische Wasserschloss seit 1995 gehört. Die VHS ist auch dafür zuständig, den neuen Pächtern eine funktionsfähige Küche anzubieten.
Dabei kann die VHS gar nicht viel dazu: Schon bei der Übernahme des Gebäudes muss einiges in den Küchenräumen nicht gestimmt haben. So muss beispielsweise die Decke aus einem Material bestehen, das einem Feuer rund 90 Minuten widerstehen kann. War aber nicht so. Auch die Abluftschächte waren nicht normgerecht. „Das haben wir mittlerweile aber hinbekommen“, sagt Ivonne Jeske mit Blick auf die schier endlose Küchenbaustelle.
Brandschutzklappe fehlt noch
Noch nicht hinbekommen haben die Fachleute die Zuluft. Denn was dort zum Vorschein kam, als der Belüftungsschacht freigelegt worden war, geht auf keine Kuhhaut. Denn von einer Brandschutzklappe, die eigentlich vorhanden sein müsste, war weit und breit nichts zu sehen. Die muss jetzt also eingebaut werden, was in einem so alten Gebäude nicht ganz einfach ist. Und dann ist da noch ein Stromverteilerkasten, an dem das gesamte Gebäude hängt. Der ist einmal erstaunlicherweise in die alte Küche gestellt worden und muss nun versetzt werden.
Tragende Träger sind im Weg und dazu kommt noch die Bürokratie, die es schwierig gestaltet, an einem städtischen Gebäude etwas zu verändern, als an einem privaten. Vielleicht, so die Hoffnung der VHS, kann eine neue Küche Ende 2020 in Betrieb genommen werden.
Abwarten, was anderes kommt nicht infrage
Aber was macht so lange der Pächter? Der muss damit klarkommen, in den Café-Räumen lediglich Kuchen anbieten zu können. „Das Verhältnis zu den Pächtern ist nach wie vor sehr gut“, sagt Dr. Roderich Grimm, Leiter der VHS Dortmund.
Zumal an der mehr als bescheidenden Situation auch gar nichts geändert werden kann. Es muss abgewartet werden, was die nächsten Untersuchungen im Bereich Brandschutz und Lüftung ans Tageslicht bringen. Dann muss ein Auftrag erteilt werden und dann geht es weiter. Pächter Jörg Wiedelmann hat sich mit der Situation, soweit es geht, arrangiert. Was bleibt ihm auch anderes übrig. Er setzt im Sommer auf den Biergarten, in der kalten Jahreszeit auf diverse Aktionen. Und natürlich auch auf den Café-Betrieb in dem urgemütlichen Ambiente – aber der ist eben nur eingeschränkt.
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