
© Symbolfoto/ Archiv
Partner-Tattoos: Von kuriosen Wünschen bis zum Überstechen
Singles & Partnerschaft
Ringe, die unter die Haut gestochen werden, Unendlichkeitszeichen mit dem jeweiligen Namen oder gar ganze Porträts des Partners: Der Tätowierer Olaf Kraus aus Unna hat schon einige solcher Wünsche erfüllt.
Dass ein Tattoo in der Regel für die Ewigkeit hält, ist allgemein hin bekannt. Dass es sich mit der Liebe bisweilen anders verhalten kann, auch. Dennoch scheint dies einige Verliebte nicht davon abzuhalten, sich gemeinsam mit dem Partner ein Andenken für die Ewigkeit stechen zu lassen: Partner-Tattoos sind ein ungebrochener Trend, wie Olaf Kraus, Inhaber des Tattoo-Studios „Hot Flesh“ aus Unna berichtet - egal in welcher Altersklasse.
Ob Blumenarrangements mit dem Namen, Endlosschleifen samt Kennenlerndatum oder gar ganze Porträts der Liebsten - Olaf Kraus hat schon einige solcher Liebesbeweise für seine Kunden gestochen: „Es kommt immer wieder vor, dass sich Kunden das wünschen“, sagt er. Auch, wenn Kraus selbst ausdrücklich davon abrät: „In einem ausführlichen Beratungsgespräch fragen wir immer, was im Falle einer Trennung mit dem Tattoo passieren soll.“ Schließlich weiß Kraus um den Fakt, dass solche Motive nach dem Ende der Beziehung gerne mal überstochen werden sollen.
Diesen Fall hat der Tätowierer schon mehrfach in seinem eigenen Studio erlebt: Ein Kunde habe sich etwa ein Porträt seiner Partnerin auf die Brust stechen lassen - wenige Zeit später sei aber die Scheidung erfolgt. „Das Ursprungstattoo sollte ich dann mit einem Löwenkopf covern“, sagt Kraus. Je größer das Tattoo ist, desto schwieriger sei aber, es zu überdecken.

Olaf Kraus vom Tattoo-Studio Hot Flesh kennt die Thematik zu genüge, dass die in Tinte gestochenen Relikte verflossener Liebe überstochen werden müssen. © Udo Hennes
Dennoch halte dieser Umstand Interessierte nicht davon ab, sich Partnermotive stechen zu lassen. Dabei sind es nicht nur Liebende, die ihre Verbundenheit sichtbar auf der Haut tragen wollen, sondern auch Freunde und Familienmitglieder. „Jüngere Menschen wählen dann meist kleine Symbole aus, ältere lassen sich gerne größere Sachen bis hin zu Porträts stechen“, sagt Kraus. Dabei komme ebenfalls nicht nur das Gesicht des Partners oder der Partnerin in Frage, sondern auch jenes der verstobenen Mutter oder des geliebten Hundes. „Solche Motive steche ich sehr häufig“, so der Tätowierer. „Das zählt zu den Königsdisziplinen.“
Kraus selbst hält auf seinem Körper - ebenso, wie er es seinen Kunden rät - von ausschweifenden Liebesmotiven Abstand: „Ich habe mir nur den Namen von meinem Hund tätowieren lassen“, sagt er. Und diese Liebe, weiß er, hält garantiert ewig.
Geboren 1992 mitten im Ruhrgebiet (Bottrop) und aufgewachsen am Rande des Münsterlandes (Dorsten), hat es sie zum Studieren nach Bielefeld verschlagen (die Stadt gibt es wirklich ;-)). Nach beruflichen Zwischenstationen in Braunschweig, Berlin und Aachen ist sie froh, wieder zurück im Pott zu sein und Geschichten für Haltern zu schreiben. Wenn sie nicht journalistisch unterwegs ist, hört sie gerne Musik, wandert im Grünen oder faulenzt mit einem guten Buch im Café.
