
© Susanne Meyer
Deusener Freibad: Anwohner sehen nicht den Verkehr als dringendstes Problem
Freibad Hardenberg
Der Verkehr an heißen Tagen rund um das Freibad Hardenberg ist chaotisch. Anwohner fordern eine Lösung für die Parkmöglichkeiten. Allerdings sehen sie auch noch ein anderes Problem.
In den vergangenen Wochen hat sich SPD-Ratsvertreterin Susanne Meyer mit vielen Deusener Bürgern unterhalten. Ihre überraschende Erkenntnis: Nicht der Verkehr rund um das Hardenberg-Freibad sei das eigentliche Problem der Menschen, sondern vielmehr die Rücksichtslosigkeit vieler jugendlicher Freibadbesucher.
Anwohner müssen Müll aus ihren Vorgärten entfernen
Es könne nicht sein, dass Anwohner an heißen Tagen jede Menge Abfall aus ihren Vorgärten und Einfahrten entfernen müssten, beschwerte sich ein älterer Herr, der seinen Namen nicht in diesem Artikel lesen möchte. „Ich finde es gut, wenn die jungen Leute für eine bessere Umwelt auf die Straße gehen, aber nicht, wenn ihnen ihr eigener Müll egal ist.“
Aber auch die Zerstörungswut habe in den vergangenen Jahren bei den Freibadbesuchern zugenommen. Da wurden Äste von Obstbäumen abgerissen, Zäune und Hauswände beschädigt. Die Anwohner wünschen sich daher für die Freibadsaison im nächsten Jahr mehr Präsenz von Ordnungskräften in den Straßen. „Schon die Anwesenheit von Politessen an wenigen Tagen hat in diesem Jahr sehr geholfen“, sagte eine Anwohnerin.
Die Straßensperrung hat den Verkehr beruhigt
Seit der Straßensperrung bei vollem Freibadparkplatz habe sich der Verkehr im Bad- und Stiegenweg deutlich beruhigt. „Das sollte im nächsten Jahr wieder gemacht werden“, wünscht sich eine Anwohnerin .

So leer war es am letzten heißen Freibad-Tag im Badweg. © Susanne Meyer
Eine dauerhafte Einbahnstraßenregelung für Bad- und Stiegenweg, wie sie die Siedlergemeinschaft Deusen vorgeschlagen hat, würden die meisten Anwohner, mit denen Susanne Meyer gesprochen hat, jedoch ablehnen. „Die Verkehrsprobleme haben wir nur für wenige Wochen im Jahr. Da brauchen wir andere Lösungen.“
Das Parken an anderer Stelle ist jetzt schon möglich
Die Nutzung umliegender Parkplätze, wie der vom TuS Deusen, sei eine Möglichkeit. Der Parkplatz des Vereins bietet 42 Stellplätze – ein Tagesticket kostet 3 Euro. „Dafür haben wir hier eine Videoüberwachung. Und das Geld kommt dem Verein zugute“, sagt TuS-Geschäftsführer André Migdalsky.
Viele Badbesucher hätten dieses Angebot an heißen Tagen während der Sperrung von Bad- und Stiegenweg schon genutzt. „Von hier aus laufen die Besucher nur rund fünf Minuten zum Freibad“, ergänzt der Sportliche Leiter und Anwohner Tobias Walther.
Er schlägt vor, den Fußweg, der an der Deusener Straße zwischen Parkplatz und Deusenkirche beginnt, entsprechend auszuschildern. Zumal es weitere Parkmöglichkeiten an der Deusener Straße gebe. Eine Idee, die Susanne Meyer begeistert, weil sie vergleichsweise einfach realisiert werden könnte.
Verkehrs-Chaos hielt sich in Grenzen
Auch Ellen Höltke, die Betriebsleiterin des Freibades Hardenberg, ist für jede gute Idee dankbar. Ihre Mitarbeiter haben in den vergangenen Wochen dafür gesorgt, dass sich das Verkehrs-Chaos auf dem Parkplatz und rund um das Bad in Grenzen hielt. Nach Feierabend haben sie den umliegenden Müll entsorgt.
Auch die Absprache mit der DSW21 sei problemlos gelaufen, so Höltke. Die Busse fahren nach einem kurzen Anruf aus dem Bad abends öfter, wenn es der Besucherandrang erfordert.
Von einem Ersatzparkplatz hinter den Bahngleisen hält die Betriebsleiterin jedoch nichts. „Wir müssen, wie jeder Betrieb, Parkplätze in der Nähe ausweisen können. Sonst droht uns die Schließung.“ Zum Glück habe das Verkehrs-Chaos nach der Sperrung deutlich nachgelassen. Allerdings auch der Besucherverkehr. Am letzten heißen Tag im August zog es nur noch rund 1000 Menschen ins kühle Nass.