Radfahrer-Alptraum Dortmund Was nützen 400 Meter Radwall? Wir brauchen große Schritte statt Stückwerk

Der Weg zur fahrradfreundlichen Stadt ist noch weit
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Der Weg zur fahrradfreundlichen Stadt ist noch weit

In Sachen Radverkehr herrscht auf Dortmund Straßen Stillstand. Diesen Eindruck könnte man mit Blick auf den jüngsten ADFC Fahrradklima-Test bekommen. Denn dort fällt die Benotung für die Fahrradfreundlichkeit in Dortmund weiterhin sehr schlecht aus.

Das erscheint auf den ersten Blick ein wenig ungerecht. Denn in der Tat hat die Stadt Dortmund in den vergangenen Jahren viel in den Radverkehr investiert - das reicht vom Prestige-Projekten wie dem Radwall bis zu vielen Kleinigkeiten wie mehr Fahrradständern und besseren Ampelschaltungen für Radfahrer.

Dass die Verbesserungen trotzdem in der Benotung nicht durchschlagen, hat aber einen guten Grund: Denn bislang ist das alles nur Stückwerk. Was nützen einem 400 Meter Radwall, wenn man sich auf dem Rest seiner Strecke als Radfahrer weiterhin durch den Straßenverkehr mit vielen Autos quälen muss? Das mangelnde Sicherheitsgefühl ist weiterhin stark ausgeprägt.

Dazu kommt, dass es viele Ankündigungen für Verbesserungen gibt, die aber nur sehr langsam vorankommen. Bestes Beispiel ist das Schnecken-Projekt Radschnellweg Ruhr (RS1).

Die Lehre, die die Stadt aus dem aktuellen Klimatest ziehen sollte, lautet deshalb: Weitermachen, aber möglichst schneller als bisher. Denn nur ein wirkliches Netz von guten Radwegen ermöglicht sicheres Radfahren. Und bis zu diesem Netz ist es noch ein weiter Weg

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