Endlich! Nach jahrelangen Dauer-Querelen zwischen der Stadt und ihrem Badbetreiber scheint der gordische Knoten durchschlagen. Die beiden Sportwelt-Träger DLRG und der Kreisverband Schwimmen bleiben der privat aufgestellten Gesellschaft erhalten. Der ungeliebte Dritte, die „Grüne Schule“ von Rolf Makowka, ist von Bord.
Darauf haben sowohl die Stadt Dortmund als auch die beiden verbliebenen Sportwelt-Gesellschafter lange hingearbeitet. Makowka wurde als „Verhinderer“ identifiziert, der Entscheidungen immer wieder blockiert habe – beispielsweise die Einstellung einer neuen Geschäftsführerin.
Alle Versuche, zwischen der Sportwelt und den städtischen Sport- und Freizeitbetrieben zu vermitteln, waren fehlgeschlagen. Davon kann nicht allein Bürgermeister Norbert Schilff ein Lied singen, der sich immer wieder wohlmeinend als Moderator eingesetzt hat. Auch der eigens gegründete und mit Vertretern von Politik und Sportverwaltung besetzte „Beirat“ konnte am Ende nur das Handtuch werden.
Was nicht weiter verwundert: Die Runde agierte mit stumpfen Waffen. Zu entscheiden hat das Gremium nichts, es kann ledigich „beraten“ und „empfehlen“.
Jetzt kommt der Kassensturz
Die Verständigung mit dem Stadtsportbund (SSB) als neuem Gesellschafter der Sportwelt dürfte der Stadt deutlich leichter fallen. Der erste Schritt zu einem Neuanfang ist gemacht. Als Konsequenz wird nun erwartet, dass die Stadt die Kündigung des Betriebsführungsvertrages zum 31.12.2023 rückgängig macht.
Die Sportwelt soll weiter die Regie in insgesamt acht Hallen- und Freibädern führen. Anders geht es auch gar nicht – zumal ein neuer Badbetreiber per Ausschreibung gefunden werden müsste. Das dauert.
Wichtig ist, die Sportwelt endlich in einen ruhigen Hafen zu überführen. Nun folgt die Bestandsaufnahme: Dabei rangiert der Kassensturz ganz oben: Wie sehen die Bilanzen aus? Wieviel Geld ist tatsächlich vorhanden? Kommt der Badbetreiber mit den bisherigen Betriebskostenzuschüssen vonseiten der Stadt aus? Wie hoch ist der Reparatur- bzw. Instandsetzungsbedarf in den Bädern? Ein professionelles Management ist für die Sportwelt das A und O.
Eine Aufgabenfülle, mit der Jörg Husemann als nebenamtlicher Geschäftsführer zuletzt schlicht überlastet war. Den unrühmlichen Abgang, mit dem er vom Spielfeld geholt wurde, rechtfertigt das freilich nicht. Schlüssel abgeben und raus – das war’s? Fehlten bloß noch die Handschellen, möchte man meinen.
Was die Akteure zu der Aktion verleitet hat, bleibt vorerst unklar. Das wäre eleganter zu lösen gewesen. Die Sportwelt steht vor dem Neustart. Das ist gut so. Was stört, ist der schale Nachgeschmack.
Dortmunder Schwimmbäder-Chef wird Knall auf Fall entlassen: Jörg Husemann bekommt Hausverbot
Stadt kündigt ihrem Schwimmbad-Partner : Stadtsportbund muss die Sportwelt retten - und zwar bald
Stadt feuert Badbetreiber Sportwelt - Was heißt das für die Bäder?: Geschäftsführer sieht „akute Ins