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Digitaler Impfpass startet - Wann kommt er nach Dortmund?
Corona-Schutzimpfung
Schon seit Donnerstag (10.6.) soll es den digitalen Impfnachweis in Deutschland geben. Damit startete er früher als gedacht. Doch wann ist er in Dortmund verfügbar?
Wer vollständig gegen das Coronavirus geimpft ist oder als genesen gilt, soll das schon seit Donnerstag (10.6.) per App nachweisen können. Damit startet der digitale Impfnachweis früher als gedacht, wie unter anderem der WDR berichtet.
Der digitale Nachweis in der CovPassApp oder der Corona-Warn-App soll die analogen Nachweise ergänzen, die Bürger beispielsweise in Restaurants oder bei Veranstaltungen vorzeigen müssen.
Doch die Digitalisierung ist mit großem technischen Aufwand verbunden, den längst nicht alle Arztpraxen und Impfzentren bereits bewältigt haben. Das ist auch der Grund, aus dem die Dortmunder sich noch etwas gedulden müssen, bis sie den Impfpass beim Ausgehen zu Hause lassen können.
„Bis der nötige QR-Code und der digitale Impfnachweis verfügbar sind, wird es noch etwas dauern“, erklärt Heike Achtermann von der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) gegenüber der Redaktion.
Analoger Impfpass ist weiterhin gültig
Die KVWL betreibt das Dortmunder Impfzentrum auf Phoenix-West, das zukünftig nach der Zweitimpfung einen QR-Code ausstellen soll, mithilfe dessen der Impfnachweis in die Apps übertragen werden kann. Auch Dortmunder, die bereits im Impfzentrum geimpft wurden, sollen einen Code zugeschickt bekommen.
Aktuell laufen dort jedoch noch Testversuche. Von dem Ergebnis dieser Tests hängt ab, ab wann der digitale Impfnachweis verfügbar ist. Wie lange das noch dauert, könne man laut Achtermann aktuell nicht sagen.
Und auch die Arztpraxen, in denen gegen das Coronavirus geimpft wird, sind noch nicht startklar. Dort sei man aktuell dabei, die verschiedenen Softwares, die in den Praxen genutzt werden, so anzupassen, dass sie den Impfnachweis ausstellen und den entsprechenden QR-Code generieren können.
Achtermann erinnert jedoch daran, dass der gelbe Impfpass keinesfalls seine Gültigkeit verliere. Er gilt weiterhin, der digitale Impfpass soll ihn nur ergänzen.
Digitaler Impfpass aus der Apotheke?
Schneller gehen soll es mit dem digitalen Nachweis hingegen bei den Apotheken. Wie der deutsche Apothekerverband (DAV) am Mittwoch (9.6.) ankündigte, sollen zahlreiche Apotheken ab Montag (14.6.) in der Lage sein, den Nachweis für vollständig Geimpfte und Genesene auszustellen. Ob beziehungsweise wie viele Dortmunder Apotheken dabei sein werden, ist jedoch noch offen. Unter www.mein-apothekenmanager.de sollen in den kommenden Tagen die Apotheken verzeichnet werden, die den kostenlosen Service anbieten.
Dr. Felix Tenbieg, Sprecher der Dortmunder Apotheker, blickt im Gespräch noch etwas ratlos auf die nächste große Aufgabe für die Apotheken in der Corona-Pandemie. „Wir kennen das Spiel inzwischen, dass wir etwas machen sollen und erst am nächsten Tag wissen, wie wir es machen sollen.“ Doch er stellt klar: „Wir können und wollen uns nicht vor der Aufgabe drücken.“
„Bitte nicht die Apotheken stürmen.“
Fehlten ihm am Mittwoch (9.6.) noch sämtliche Informationen dazu, wie die Apotheken den digitalen Impfpass ausstellen sollen, fühlte er sich am Freitag (11.6.) schon ein bisschen besser vorbereitet: „So langsam trudeln handfeste Informationen herein“, berichtet Tenbieg. „Es sieht so aus, als wäre es am Montag tatsächlich möglich, den Impfnachweis auszustellen.“ Das gelte jedoch sicherlich nicht für alle Apotheken in Dortmund.
Offene Fragen hat er dennoch: „Sind wir haftbar, wenn uns ein gefälschter Impfpass unterkommt? Wie wird das abgerechnet?“
Auch deshalb geht er davon aus, dass der digitale Impfpass nicht allen Dortmundern direkt am Montag ausgestellt werden kann. Er bittet die Bürger daher darum, am 14. Juni nicht die Apotheken zu stürmen. „Der digitale Impfpass läuft Ihnen ja nicht weg“, appelliert er an die Dortmunder. Auch er betont, dass der analoge Impfpass auch weiterhin seine Gültigkeit behalte.
In Lippstadt aufgewachsen, zum Studieren nach Hessen ausgeflogen, seit 2018 zurück in der (erweiterten) Heimat bei den Ruhr Nachrichten.
