Dortmunderinnen und Dortmunder müssen sich am 14. Dezember (Samstag) auf ein großes Polizeiaufgebot einstellen. Das liegt vor allem an zwei Demonstrationen, die an diesem Tag in der Innenstadt in Dortmund angemeldet sind. Zum einen ruft der Solidaritätskreis Mouhamed um 13.15 Uhr zu einer Demonstration auf.
Anlass ist das Urteil im Prozess gegen die fünf Polizeibeamten, die am tödlichen Einsatz am 8. August 2022 beteiligt waren, bei dem der 16-jährige Mouhamed Dramé erschossen worden war.
Tag der Urteilsverkündung ist der 12. Dezember (Donnerstag). Der Solidaritätskreis Mouhamed hat schon vor einigen Wochen den 14. Dezember als Datum für die Demonstration nach dem Prozess bekanntgegeben. Der Polizei Dortmund liegt eine Anmeldung für 13.15 Uhr am Platz der Deutschen Einheit vor dem Fußballmuseum vor.
Rund 300 Personen seien angemeldet, heißt es von der Behörde. Es soll einen Demonstrationszug durch die Innenstadt geben. Zur genauen Route laufen noch die Gespräche zwischen Anmeldern und der Polizei geben.
Demo zur Wache Nord
Wie eine Anmelderin gegenüber dieser Redaktion mitteilt, wolle man in Richtung Nordstadt laufen. Am Freiherr-vom-Stein-Platz werde die Demonstration enden. Dies ist ein Platz schräg gegenüber der Polizeiwache Nord, der Wache, von der die Polizeibeamten am 8. August 2022 zum tödlichen Einsatz ausgerückt waren.
Seit einigen Wochen läuft die Mobilisierung für die Demonstration. Wie groß sie ausfallen wird, lässt sich für die Anmelderin aber noch nicht absehen. Anlässlich des ersten Todestages von Mouhamed Dramé waren im August 2023 rund 1.200 Menschen auf die Straße gegangen.

Am 14. Dezember haben auch Rechtsextremisten eine Demonstration in Dortmund angemeldet. Der Polizei sind an der Kurfürsten-Straße am Nordausgang des Hauptbahnhofs rund 120 Personen angekündigt. Von dort aus wollen die Neonazis gegen 14 Uhr eigentlich eine Laufdemo starten. In welcher Form eine solche Demonstration stattfinden wird und wo lang sie laufen könnte, steht laut Polizei ebenfalls noch nicht fest. Auch dort laufen noch Gespräche.
„Schlagen zwei Herzen in einer Brust“
Eine Rolle in den Überlegungen der Behörde spielt dabei sicherlich auch die Route der Mouhamed-Demonstration, bei der auch linke Gruppierungen zu erwarten sind. Die unterschiedlichen politischen Lager will man nach Möglichkeit nicht zu nah zueinander lassen. Ein Gegenprotest mit direktem Bezug zu der angekündigten Neonazi-Demo ist noch nicht angemeldet.
„Da schlagen an dem Tag bei vielen zwei Herzen in einer Brust“, sagt Iris-Berhardt-Leushacke vom Bündnis BlockaDo, das sich Rechtsextremen in der Stadt entgegenstellt. Denn die Mouhamed-Demo sei vielen ebenso wichtig. „Ich gehe davon aus, dass es sehr viele Menschen geben wird, die sich der Mouhamed-Demo anschließen werden, aber es wird auch Gegenprotest geben.“
Neben den beiden Demonstrationen finden am Samstag außerdem noch ein Autokorso mit rund 20 Fahrzeugen aus dem Querdenken-Spektrum statt (angemeldet von 12 bis 20 Uhr) und eine regelmäßige Mahnwache der „Omas gegen Rechts“ an der Katharinenstraße (angemeldet von 11.55 bis 13.55 Uhr).
Anm. d. Red.: In dem Artikel hieß es zunächst, die Demonstration nach dem Urteil Mouhamed-Prozess würde um 15 Uhr beginnen. Tatsächlich startet sie aber um 13.15 Uhr am Platz der Deutschen Einheit.