
© Kevin Kindel
Demo in der Dortmunder City: „An Grausamkeit nicht zu überbieten“
80 Teilnehmende
Rund 80 Menschen haben sich am Montagabend zu einer Spontandemonstration in der Dortmunder City getroffen. Es gab eine klare Forderung zur aktuellen Situation in Afghanistan.
Nachdem die Taliban die afghanische Hauptstadt Kabul eingenommen haben, haben sich Dutzende Dortmunderinnen und Dortmunder in der Innenstadt versammelt, um ihrem Ärger über die deutsche Politik Ausdruck zu verleihen.
Rund 80 Personen sind am Montagabend (16.8.) zum Europabrunnen an der Ecke Kleppingstraße / Ostenhellweg gekommen, um ein spontanes Zeichen zu setzen. Kritisiert wurde vor allem die „geheuchelte Machtlosigkeit“ der deutschen Regierung, wie eine Rednerin sagte.
Deutliche Kritik am NRW-Ministerpräsidenten
„Dass Laschet verkündet, 2015 dürfe sich nicht wiederholen, ist an Grausamkeit und Zynismus nicht zu überbieten“, sagte sie. Der NRW-Ministerpräsident und CDU-Kanzlerkandidat hatte am Morgen auf die große Flüchtlingsbewegung vor sechs Jahren angespielt und gesagt, es müsse diesmal rechtzeitig in der betroffenen Region humanitäre Hilfe geleistet werden.
Er hat gleichzeitig eine Luftbrücke gefordert, die auch Nicht-Deutsche aus Afghanistan holen soll.
Besonderen Applaus gab es am Europabrunnen, als die Rednerin forderte: „Holt die Menschen da raus, öffnet die Grenzen.“ Nach etwa 15 Minuten war die Versammlung bereits beendet, eine nächste Demonstration zum Thema ist für Mittwochabend (18.8.) an der Katharinentreppe zwischen Kampstraße und Hauptbahnhof angekündigt.
Kevin Kindel, geboren 1991 in Dortmund, seit 2009 als Journalist tätig, hat in Bremen und in Schweden Journalistik und Kommunikation studiert.
