Dauerbrenner seit 15 Jahren Dortmunder Fußballverein fordert endlich eigenen Parkplatz

Dortmunder Löwen fordern endlich eigenen Parkplatz
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Ein kommunalpolitisches Dauerthema in Brackel bleibt der viel zu kleine, marode beziehungsweise gar nicht vorhandene Parkplatz an der Sportanlage des Fußballvereins Dortmunder Löwen Brackel 61 am Brauksweg. Verein, Anwohner und Bezirksvertretung Brackel fordern einen solchen Parkplatz bereits seit 2009. Er könnte an die Hannöversche Straße angebunden werden und auf der Wiese entstehen, die heute zwischen dieser Straße und dem Vereinsgelände liegt. Allein: Es fehlt seit 15 Jahren an der Umsetzung.

Der Vereinsvorsitzende Michael Lange sagt, der Verein habe im Februar 24 einen Brief an OB Thomas Westphal mit der Frage geschickt, wie nun der Stand der Planungen sei. Seither warte er auf Antwort. Damit, dass einer baldiger Baubeginn erfolgt, ist jedoch nicht zu rechnen. Wie die Brackeler Bezirksvertreter in ihrer jüngsten Sitzung festgestellt haben, sind im städtischen Doppelhaushalt 25/26 noch gar keine Planungskosten dafür eingestellt worden. Auf Anregung von Bezirksbürgermeister Hartmut Monecke erwägt das Gremium nun, diese Kosten aus Bezirksvertretungs-Mitteln zu zahlen.

Der jetzige Parkplatz der Dortmunder Löwen - der vielleicht gar keiner ist - wirkt marode und sanierungsbedürftig.
Der jetzige Parkplatz der Dortmunder Löwen - der vielleicht gar keiner ist - wirkt marode und sanierungsbedürftig. © Andreas Schröter

„Wir sind ein Verein“, sagt Michael Lange, „der die Kinder von der Straße holt, Sport für Ältere anbietet und Integrationsarbeit leistet“. Derzeit habe der Verein rund 900 Mitglieder, verteilt auf 27 Mannschaften. Hinzu kommen Gehfußball, ein Mixed-Team und viele andere, die in dieser Rechnung noch gar nicht enthalten sind. Vorstands-Bevollmächtigter Hans Walter von Oppenkowski nennt zudem das Projekt „Anpfiff zur Vielfalt und Integration“, das unter anderem Hausaufgabenhilfen oder auch Sprachkurse anbietet, sowie einen Gehörlosenverein mit weiteren 75 Mitgliedern, der ebenfalls auf dem Gelände spielt und trainiert. „Die Spieler kommen oft von weit her, weil es in umliegenden Städten keine Angebote für Gehörlosenfußball gibt“, sagt er, „finden dann aber bei uns keinen Parkplatz.“

Er wisse von Gehbehinderten, sagt Michael Lange, die gar nicht mehr als Zuschauer zu den Löwen kommen, weil ihnen der Weg zu mühselig ist. Gleiches gelte zum Beispiel für Senioren, die ihre Enkel mal spielen sehen wollen. Rund 1000 Meter betrage der Weg über den befestigten Gehweg von den nächstgelegenen Parkmöglichkeiten im Gewerbegebiet zum Platz. Laut Stellplatzverordnung, so Lange weiter, liege die zumutbare Länge bis zu einem Stellplatz bei maximal 500 Metern. Auch über den ÖPNV sei der Platz besonders in den Abendstunden schwer zu erreichen.

Momentan gibt es eine kleine Fläche vor dem Vereinsgelände, auf die elf Autos passen. Ob das wirklich ein offizieller Parkplatz ist, sei gar nicht klar, denn es gibt dort auch ein „Eingeschränktes-Halteverbots-Schild“. Außerdem parken dort auch Anwohner sowie Mitarbeiter der benachbarten Jugendfreizeitstätte Brauks. In der Vergangenheit habe der Verein oft Benefizveranstaltungen für das Kinderhospiz oder das Tierheim durchgeführt, sagt Michael Lange. Er traue sich wegen der Parkplatzsituation gar nicht mehr, das heute noch zu organisieren.

Unter der Situation zu leiden haben nicht nur Verein mit eigenen Mitgliedern, Zuschauern und Gast-Mannschaften, sondern auch die Anwohner des schmalen Braukswegs. Sie beklagen sich seit Langem über die Belastung durch den Sportplatz. Verschärft worden ist die Situation auch durch ein rigideres Vorgehen der Stadt am Brauksweg seit September 2023. Damals hat die Stadt dort auf einer Fahrbahnseite ein striktes Halteverbot umgesetzt. Dafür haben Michael Lange und Hans Walter von Oppenkowski vollstes Verständnis. Parken dort auf beiden Seiten Autos, kann es für Feuerwehr, Rettungsdienst und Müllabfuhr sehr eng werden.

Würde ein Parkplatz mit Anbindung Hannöversche Straße gebaut werden, könnte der Brauksweg auf der Mitte abgesperrt werden, sodass gar kein Verkehr, der den Sportplatz ansteuert, mehr über diesen Weg kommen müsste.

Auch unsere Nachfrage nach dem Stand der Dinge ließ die Stadtverwaltung unbeantwortet.