Mit einer Triggerwarnung startete die Premiere der Stückentwicklung „Alle spielen“ am Freitag (21.3.) im Studio. Damit sich das Publikum nicht erschreckt, gab es mit Ankündigung aus dem Off diverse Lichteinsätze und die lauteste Musik wurde eingespielt.
Nun denn, ironisch gemeint, ist es wohl nicht, sieht man doch in so manchem Theaterfoyer Zettel, die darauf aufmerksam machen, dass es im Stück um Gewalt, Mord, Sex… geht. Man kann es als lustig oder eben als Zumutung empfinden, schließlich ist es kein Theaterabend für Kindergartenkinder, obwohl eine Bällebad-Atmosphäre inklusive Purzelbaumschlagen den Abend bestimmt.

So vorbereitet, sollte es laut Lautsprecherstimme ein entspannter Theaterabend werden – nichtssagend und langweilig trifft es eher. Da eine Choreografin, Magda Korsinsky, inszeniert hat, wird in der 55-minütigen Produktion viel „getanzt“, gut macht das Akasha Daley. Es sind allerdings nur Bewegungsabläufe, wie man sie in Aufführungen mit Laienspielern sieht.
Die Fahrstuhl-Musik dazu stammt von Ann Weller, die auch vier Lieder komponiert hat. Jeder der drei Schauspieler bekommt einen Song bzw. Nika Mišković gleich zwei, vermutlich da sie am besten von ihnen singen kann. Die Liedtexte sind in Englisch, auf eine Übersetzung wurde verzichtet, obwohl das konsequent gewesen wäre. Denn auf jedem Platz lag schließlich ein Zettel mit dem Stückinhalt in einfacher Sprache.
Zeitreise ins Jahr 2025
Ausstatterin Jaq Lisbao hat einen großen Kreis mit vielen Linien als Spielfläche erschaffen und mit drei kleinen, runden Podesten bestückt, die auseinandergenommen an Spielsteine erinnern. Denn um das Spielen geht es in der Aufführung.
Aus dem Jahr 2125 unternehmen die drei Mimen eine Zeitreise ins Jahr 2025. Dort wollen sie die Spiele erkunden, die Rollen, die die Menschen in der Gesellschaft einnehmen. Akasha Daley, Nika Mišković und Viet Anh Alexander Tran erhalten aus dem Off die Spielanweisungen. Sie sollen einen Blick auf das Spielfeld der Gesellschaft werfen.
Szenenapplaus für Superwoman
Nika Mišković präsentiert sich als Superwoman – und erntet für ihr Solo Szenenapplaus. Amüsant ist auch noch das „Wer bin ich?“-Spiel. Gegen Ende hüpfen sie noch über die auf dem Boden eingezeichneten Linien und bekunden, dass sie die Regeln nicht verstehen. Was soll’s.
Kurze Zeit später wird es ganz dunkel. Fürchten musste sich niemand, denn die Stimme aus dem Lautsprecher hatte ja angekündigt, dass am Ende Finsternis herrschen wird. So wussten alle, dass nun geklatscht werden darf – und man von diesem Spieleabend endlich erlöst war.
Weitere Termine
Die nächsten Aufführungen sind am 30.3., 4./26.4. und 7.11.5.; Karten gibt es unter Tel. 5027222 und im Internet: www.theaterdo.de