Diese Häuser kennen unsere kulinarische Historie, unsere Tradition in Speisen und regionalen Rohstoffen. Sie wissen, wie der Rotkohl zum Sauerbraten schmecken muss, beherrschen die Schweinehaxe ebenso gekonnt wie die begleitenden Bratkartoffeln. Unsere Heimat auf den Tellern.
Hier die Top 5 der 15 im Magazin empfohlenen Restaurants des Magazins.

Platz 5: Jägerheim in Wellinghofen
Seit nunmehr gut fünf Jahren gibt es das „neue“ Jägerheim. Mit dem Ex-Merch-Chef des BVB, Willi Kühne, und seiner Tochter Miriam Hoffmann zog quasi die Moderne in das bis dahin eher konservativ-rustikale Restaurant ein. Optisch manifestiert sich das in der Farbe Pink, die schier allgegenwärtig ist. Wiederkehrend dabei der pinke Hirschkopf, das Logo des Jägerheims. Küche: Lässig, oft österreichisch, edel frisierte Hausmannskost, deutsche Klassiker - und alles ohne Schranken.
jaegerheim-dortmund.de
Niederhofer Kohlenweg 170
44265 Dortmund
0231 462428

Platz 4: Mit Schmackes im Kreuzviertel
Das Magazin befindet: „Wenn jede Kneipe so wäre, wäre uns allen kulinarisch weitergeholfen. Denn hierher kann man zum Trinken gehen, aber man kann auch sehr gut zum Speisen einkehren. Wer das beste Schnitzel in Dortmund machen will, sollte hier vorher einmal probieren. Die sind handgemacht, in der Pfanne ordentlich gebraten.“
schmackes-dortmund.de
Hohe Str. 61A
44139 Dortmund
0231 95097095

Platz 3: Altes Gasthaus Grube in Wambel
Das Restaurant befindet sich in einem hübschen Fachwerkhaus. 1829 erbaut, hatte es schon damals eine Gaststube. Neben der Landwirtschaft betrieb der damalige Hausherr noch eine Schmiede. Während die Bauern also auf das Beschlagen der Pferde warteten, nahmen sie in der Gaststube ihre Brotzeit ein.
Doch dann kam die Wende als 1920 die Wambeler Galopprennbahn eröffnete. In der Schmiede wurden nun Rennpferde beschlagen, der Betrieb lief weiter gut bis zum 2. Weltkrieg. 1939 schloss die Schmiede dann für immer, die Gerätschaften wurden für den Krieg gebraucht. Erst nach dem Krieg wurde das Restaurant durch Günter Grube wiedereröffnet.
Seine Frau Rosemarie war als gelernte Köchin dabei für die Speisen verantwortlich. 1984 übernahm dann Sohn Gunter, der das Gasthaus heute zusammen mit seiner Frau Yvonne betreibt. Ihre Devise lautet: Tradition pflegen und trotzdem für Neues offen sein. Kurze Trends und schnelle Moden sind aber nichts für die Wirtsleute, man fühlt sich der gutbürgerlichen Küche sehr ehrlich verpflichtet.
Davon kündet auch das Schollenfilet in Ei gebraten mit Speck, Zwiebeln, Salzkartoffeln und Salat. Ein gutes Beispiel vorweg! Für den Hauptgang finden sich eine Reihe Spezialitäten, bei denen Fleisch oft die Hauptrolle spielt.
Das Rumpsteak „Strindberg“ ist mit Senfzwiebeln überbacken, dazu gibt es Bratkartoffeln und Bohnen, Original Wiener Schnitzel stehen ebenso auf der Karte wie Pfeffersteak oder Schweinelendchen.
gasthaus-grube.de
Wambeler Hellweg 131
44143 Dortmund
0231 59 73 04
Platz 2: Sachte im Kreuzviertel
Ein wunderschöner Name für ein Restaurant. Sachte. „Ohne Gewalt“, „allmählich“, sind Bedeutungen, die der Duden vorschlägt. Vielleicht nicht schlecht, ein neues, recht kleines Ecklokal im Kreuzviertel erst einmal langsam aufzubauen.
Die Eröffnung geriet phänomenal im Dezember 2021, über den Kunstrasen an der Decke wurde überall geschrieben und gesprochen. Genauso war aber auch überall zu hören, dass die Küche des Sachte sehr gut sei und eine Nische im Kreuzviertel abdecke.
Moderne deutsche Küche nennen Adrian Busch und Pascal Hinz ihr Konzept, wobei Busch als Barkeeper und Hinz als Küchenchef agieren. Hinz kennen Dortmunder Restaurantfans vielleicht noch aus der Neuen (Ess)Klasse in Hörde.

Hier im ehemaligen Novado, später Buffalo Burger, ist es gemütlich und familiär, die Produkte sind aber hochkarätig gewählt. So gibt es einen traumhaften „Gebratenen Pulpo mit Curry Aioli, Kräuteröl, Süßkartoffelpüree“. Da quietscht nichts, da ist nichts hart, eine wunderbar inszenierte Meeresfrucht. Fünf Vorspeisen, sechs Hauptgänge, ein Dessert und trotzdem dürfte jeder fündig werden.
Im Hauptgang schmeckt ein „Wildragout mit Rotkohl, Kirsche, Semmelknödeltaler“ tief und herbstlich und so wie es sollte. Andere Hauptgänge befriedigen den Schnitzelhunger (Duroc Schwein „Wiener Art“), das mediterrane Begehren (Doradenfilet mit Senfschaum und Grillgemüse) oder auch den Steakhunger. Zum Dessert gab es Chocolate-Peanut-Brownie mit Joghurt Eis und Blaubeeren.
sachte-restaurant.de
Schillingstraße 18 1/2
44139 Dortmund
0231 13 78 54 78
Platz 1: Overkamp in Wichlinghofen
„Zukunft braucht Herkunft“, das sei das Motto des Wirtschaftens von Familie Overkamp. So steht es geschrieben. Klingt erst etwas rätselhaft, doch gemeint ist, sich stets bewusst zu sein, was woher kommt, gerade in der kulinarischen Kultur. Und genau das ist eine der große Stärken dieses an Stärken so reichen Betriebes mit der über 300-jährigen Tradition.
Beim Überfliegen der Karte findet man Ziegenhart-und Ziegenfrischkäse aus Dorsten, Weinbergschnecken von Familie Dickel aus Moers, Fröndenberger Poularde, Forelle und Lachs von Baumüller aus Wickede und diverse Schnäpse aus der Region.

Das Restaurant verfügt über viele Bereiche für alle Gelegenheiten, ein toll auftretendes Serviceteam und die sagenhafte Auswahl auf der Speisekarte holt wohl schlicht alle ab. Eine sehr schicke Vorspeise ist „Büffelmozzarella mit Mango, Balsamico und Garnelen vom Grill, Cashewkerne“, auch hier kommen tolle Produkte zusammen, die zudem kunstvoll kombiniert sind.
Deftiger der Hauptgang, nett annonciert: „Großes Kotelette vom Susländer Schwein - ‚lecka wie früher!‘ - paniert gebraten oder vom Grill - mit Spitzkohlgemüse und Pfannenkartoffeln“. Das gebratene Kotelette überragt durch Fleischqualität, der Spitzkohl, zartester, kleinster, feinster der Kohlfamilie, ist perfekt. „Lecka“ wie nie.
Dazu schmeckt Bergmann 1972, ein kräftiges, hefetrübes Bockbier mit deutlicher Bitternote (aus Dortmund, natürlich). An warmen Tagen macht der weitläufige Außenbereich viel Spaß, in dem dank eigener Partyhütte auch schon mal lange gefeiert wird.
overkamp-gastro.de
Am Ellberg 1, 44265 Dortmund
0231 46 27 36
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