
© Oliver Volmerich
Das „Horror-Hochhaus“ an der Kielstraße wird entrümpelt
Abriss geplant
Seit 2002 steht das sogenannte „Horror-Hochhaus“ an der Kielstraße leer. Jetzt hat die Stadt mit der Entrümpelung der 18 Etagen begonnen – im Vorgriff auf den geplanten Abriss.
Nein. Die Abrissbagger sind noch nicht in Sicht. Noch immer fehlt der Stadt eine Wohnung, um das Hochhaus an der Kielstraße komplett zu übernehmen – und den Abriss in die Wege leiten zu können. Doch seit dieser Woche gibt es immerhin ein Hoffnungszeichen, dass es vorangeht. „Wir haben den Auftrag erteilt, das Haus zu entrümpeln“, erklärte Susanne Linnebach als Leiterin des Amtes für Stadterneuerung auf Anfrage.
Zur Erinnerung: Weil viele Eigentümer der 1994 privatisierten Wohnungen ihre Nebenkosten nicht mehr zahlen konnten, gab es immer mehr Leerstände. Das 18-geschossige Hochhaus, das vor genau 50 Jahren bezogen wurde, verkam zusehends, wurde zum „Horrorhaus“. 2002 ließ die Stadt das Gebäude schließlich aus Sicherheitsgründen räumen und die untersten Etagen zumauern.
In vielen der 102 Wohnungen stehen aber immer noch Möbel und anderer Hausrat. Der wird nun herausgeräumt – gewissermaßen im Vorgriff auf den geplanten Abriss. „Wir wollen so viel wie möglich vorbereiten, um später schneller handeln zu können“, erklärt Susanne Linnebach.
Räumung über einen Lastenaufzug
Um in die Wohnungen zu kommen, wurde an dem Hochhaus ein Lastenaufzug aufgebaut. Vor dem Haus stehen mehrere Container, die nun nach und nach gefüllt werden. Bis April wird die Entrümpelungsaktion wohl dauern, schätzt Susanne Linnebach.
Wie es dann weitergeht, hängt davon ab, wann die Stadt auch die letzte Wohnung übernehmen kann. Schon seit vielen Jahren bemüht man sich darum, die Zustimmung aller ehemals 44 Wohnungseigentümer und Eigentümergemeinschaften für den Abriss des Hauses zu bekommen.
Eine Kita könnte kommen
Auch mit Nachbar-Eigentümern, die grundstücksrechtlich involviert sind, werden Gespräche geführt. Und Susanne Linnebach zeigt sich optimistisch, dass sie bald zu einem erfolgreichen Abschluss kommen. Am Ende muss dann die Politik entscheiden, was wann mit dem Horrorhaus passiert, erklärt die Chefin der Stadterneuerung. Dann steht noch die detaillierte Abrissplanung aus.
Der Weg ist allerdings deutlich vorgezeichnet. Öffentliche Fördermittel wurden unter der Maßgabe bewilligt, dass das Gebäude abgerissen und das Grundstück zur „Gemeinbedarfsfläche“ wird. Vorgesehen ist bislang, dass hier eine neue Kindertagesstätte entstehen soll – die in der Nordstadt dringend benötigt wird.
Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
