
© Robin Albers
Das Gelände des FC Merkur 07 wird abgeschlossen – obwohl das eigentlich nicht erlaubt ist
Nordstadt
Schon lange hat der FC Merkur 07 in der Nordstadt Probleme mit Vandalismus. Nun äußert sich die Stadt Dortmund, inwiefern sie sich um das Problem kümmern will. Das Ergebnis ist ernüchternd.
Die Mitglieder des FC Merkur 07 in der Nordstadt sind ratlos. Fast täglich halten sich auf dem Gelände des Fußballvereins unbefugte Besucher auf, die den sonst akkuraten grünen Platz zumüllen und sogar mutwillig zerstören. Die Tribünen werden für Partys genutzt, sind ebenfalls vermüllt und mit Graffiti beschmiert.
Das Ungewöhnliche ist, dass die Unbefugten sich nicht nur auf dem Platz aufhalten, wenn sonst niemand da ist, sondern auch während der Trainings- und Spielzeiten. Die Störenfriede pöbeln rum und schon häufiger musste die Polizei ausrücken, um für Ruhe zu sorgen.
Das sagt die Stadt Dortmund
Da der Platz eine städtische Anlage ist, ist die Stadt Dortmund dazu angehalten, den Platz auch außerhalb der Vereinsnutzungszeiten der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wie Anke Widow, Pressesprecherin der Stadt Dortmund, auf Nachfrage unserer Redaktion mitteilt.
Die „Sport- und Freizeitbetriebe“ der Stadt Dortmund, die sich um öffentliche Anlagen kümmern und die Betreiber auch berät, haben dem Verein die Empfehlung gegeben, trotzdem das Gelände abzuschließen, da der Vandalismus überhand nehme.

Der FC Merkur in der Nordstadt wird geplagt von Randalierern, Vandalismus und Müll. Dem Vereinsvorsitzenden René Kusch (r.) und Erich Jusbert reicht es. © Albers
Einfacher wäre es, würde der Verein das Gelände des FC Merkur 07 umzäunen. Zum Teil ist das sogar schon der Fall. Das ist aber auch leider nicht so einfach, wie man denken mag: Aus baurechtlichen Gründen darf so ein Zaun nur jedoch nur maximal zwei Meter hoch sein, so Widow. Laut der Stadt Dortmund habe man die Erfahrung gemacht, dass ein höherer Zaun Randalierer nicht davon abhalte, das Gelände unbefugt zu betreten. Gerade an der Zaunanlage des FC Merkur 07 habe es in der Vergangenheit schon viele Vandalismusschäden gegeben, um sich Zutritt zu verschaffen.
Vorerst ist nur der Polizeiruf die Lösung
Eigentlich gibt es nur ein Lösung für den Verein: Die Polizei rufen. Das ist zumindest die Empfehlung, die die „Sport- und Freizeitbetriebe“ für den Verein haben. Die größten Probleme auf dem Gelände seien die nächtlichen Hausfriedensbrüche (was eine Straftat ist), weshalb der Verein von seinem Hausrecht Gebrauch machen solle und die Polizei rufen kann..Das Gleiche gilt auch bei täglichen Störungen bei Spielen oder Trainingseinheiten. Die „Sport- und Freizeitbetriebe“ wollen dem Verein dabei helfen, einen Ansprechpartner bei der Polizei zu vermitteln.
René Kusch, Mitglied im Vorstand des FC Merkur 07, ist mit der Hilfe der Stadt Dortmund nicht zufrieden. „Wir als Verein fühlen uns von der Stadt alleingelassen“, findet er. Kusch begrüßt zwar, dass das Problem bei der Stadt angekommen ist, und dass die Schäden durch die Stadt behoben werden, jedoch erfordert auch das viel Aufwand: Das ist Mehrarbeit, die auf uns Ehrenamtlern hängenbleibt.“
1990 im Emsland geboren und dort aufgewachsen. Zum Studium nach Dortmund gezogen. Seit 2019 bei den Ruhr Nachrichten. Findet gerade in Zeiten von Fake News intensiv recherchierten Journalismus wichtig. Schreibt am liebsten über Soziales, Politik, Musik, Menschen und ihre Geschichten.
