
© Stephan Schuetze
Ein neues Restaurant bietet ghanaische Küche an - Wie schmeckt’s?
Abhol- und Lieferdienst-Check
Während der Corona-Pandemie haben Dortmunds Abhol- und Lieferdienste viel zu tun: Neu dabei ist Mataa’s Kitchen. Das Restaurant hat vor kurzem eröffnet und bietet ghanaische Küche an. Ein Test.
Klar, asiatische und europäische Küche kennt man. Auch kubanische Gerichte durfte ich während meines Urlaubs dort ausprobieren. Aber afrikanische Speisen habe ich bisher nicht gegessen. Grund genug, das zu testen. Mataa´s Kitchen hat vor knapp zwei Wochen in Dortmund eröffnet, nachdem es das Restaurant bereits vorher in Bremen gab.
Vielfalt des Angebots
Bei Mataa’s Kitchen gibt es verschiedene Möglichkeiten, Essen zu bestellen. Zu den Standards - quasi Beilagen - zählen diverse Reis-Varianten wie dunkler Reis mit Bohnen oder Tomaten-Reis-Eintopf. Kenkey, eine feine Kloß-Art aus fermentiertem Mais oder Attieke, geriebener Maniok, frittierte Kochbananen oder eine frittierte Yamwurzel zählen auch dazu. Wer von allem ein bisschen probieren will, nimmt die „Mataa´s Taste-Plate“, bei der man sich vier Standards auswählen kann.
Zu den Standards lässt sich Buntbarsch, Rindfleisch, Hähnchenschenkel oder auch Pute dazubestellen. Diverse Saucen wie eine Bohnensauce, eine aus gestampften Tomaten oder aus gemahlener Petersilie dienen als Dip. Kleine Snacks wie eine würzige Erdnusssuppe mit Gemüse oder eine gefüllte Teigtasche mit Thunfisch oder Rindfleisch tragen zur Vielfalt bei.
Auch zwei Desserts befinden sich im Angebot: ein Couscous-Joghurt und ein Bofrot, ein süßes Teigbällchen. Als Menüs gibt es ein Veggie-Menü mit einer herzhaften Kochbanane am Spieß, serviert mit einem Reisgericht inklusive Sauce und einem Salat und einem Softdrink oder für Fleisch-Liebhaber ein Hähnchen- oder Rindfleischmenü mit Reis, Sauce, Salat und Softdrink.

Reissorten, Yamwurzeln, Kochbananen und der geriebene Maniok kommen in einer Styropor-Box. © Stephan Schuetze
Als Probierangebot gibt es zudem die Möglichkeit, ein „For-Two beziehungsweise ein For-Four-Menu zu bestellen. Darin enthalten: ein Taste-Plate Deluxe für zwei oder vier Personen (siehe oben), zwei bzw. vier Hähnchenschenkel, drei bzw. sieben Saucen und Softdrinks.
Die BestellungBestellung bei Mataa´s Kitchen
Direkt auf der Startseite im Internet gibt es in der Mitte das Feld „Bestellung“. Im Anschluss wählt man zwischen liefern lassen bzw. selbst abholen. Danach kann man ein Zeitfenster wählen, wann man das Essen haben möchte. Dabei lässt sich bis zu sechs Tagen im voraus zwischen 17 Uhr und 22 Uhr des jeweiligen Tages vorbestellen.
Wer selbst abholt, hat keinen Mindestbestellwert. Wer sich das Essen liefern lässt, hat einen Mindestumsatz von 19,90 Euro plus einen Euro Liefergebühr. Bei jeder Beilage oder auch bei einem Menü kann man zwischen den verschiedenen Saucen, Reisgerichten und Getränken auswählen. Bezahlen lässt sich via Sofort-Überweisung, Kreditkarte, PayPal oder bar.
Wir entscheiden uns für ein For-Two-Menü mit Bohnensauce, Tomatensauce und einer Sauce aus gemahlener Petersilie. Diverse Reissorten und zwei Hähnchenschenkel gehören standardmäßig dazu. Dazu nehmen wir eine Sprite und eine Fanta sowie einen Salat mit Jogurt-Dressing. Dafür bezahlen wir insgesamt - mit Liefergebühr - 26,70 Euro.
Verpackung
Alle Speisen kommen in einer Papiertüte, die Getränke bekommen wir extra. Die Hähnchenschenkel sind jeweils in einer kleinen Verpackung. Die drei Saucen und der Salat werden in Plastik-Schalen geliefert, der Taste-Plate in einer großen Papp-Box.

Hähnchenschenkel, Saucen, Salat und der Mix aus Reis, Kochbanane und Yamwurzel sind separat verpackt. © Stephan Schuetze
Das Essen
Die Reissorten schmecken wirklich alle unterschiedlich - jede hat seine eigene Note. Die frittierte Yamwurzel kommt wie eine große Pommes daher, vielleicht etwas fester - aber auf jeden Fall lecker. Frittierte Kochbananen kannte ich bisher nur in süßer Form. Daher bin ich nun von der herzhaften Form positiv überrascht. Der geriebene Maniok ist sehr fest und und hat eher wenig Eigengeschmack - lässt sich aber super in die Saucen dippen.
Die Tomatensauce hat einen leicht würzigen Nachgeschmack, die Bohnensauce enthält kleine Bohnen und ist daher gar nicht so saucig, sondern eher stückig - aber trotzdem gelungen. Bei der Sauce aus gemahlener Petersilie schmeckt man sofort die Schärfe, die sich wenige Sekunden später erst richtig entfaltet - Menschen, die es nicht so scharf mögen, sollten hier vorsichtig sein.
Der Salat ist eher unspektakulär: Mais, Eisbergsalat und Gurken sind mit einem eher spärlichen Jogurt-Dressing kombiniert. Wir würzen noch etwas nach. Nicht nachwürzen muss man dagegen bei den Hähnchenschenkeln. Die sind super knusprig und in einer leckeren, würzigen Marinade eingelegt.
Die Preise
Für die Vielfalt und die Menge sind 26,70 Euro - inklusive Lieferung wohl gemerkt - sehr fair. Wir fühlten uns am Ende gut gesättigt. Die Portionen der einzelnen Gerichte sind für zwei Leute voll okay. Die sonstigen Preise sind auch angemessen: Das Hähnchen-Menu kostet 13,10 Euro, das Veggie-Menu 11,40 Euro.
Wer eine Reissorte oder ein frittierte Yamwurzel bzw. Kochbanane separat bestellt, zahlt 6,90 Euro bzw. 7,90 Euro. Dazu lässt sich ein Hähnchenschenkel für 3,90 Euro ordern oder ein Buntbarsch für 8,90 Euro. Die Snacks liegen zwischen 1,90 Euro 5,90 Euro.
Gesamtfazit
Das Probierangebot für zwei ist toll, um die ghanaische Küche kennenzulernen. Einige Reissorten hatten wir schon vorher mal probiert, andere waren uns neu. Positiv überrascht waren wir von der herzhaft frittierten Kochbanane. Auch die Yamwurzel war sehr lecker. Daher fällt das Fazit positiv aus - mit dem kleinen Makel, dass man vielleicht etwas mehr Liebe hätte in den Salat stecken können und die Menge der Saucen größer hätte sein können.
Netzstimmen
Bei Lieferando hat Mataa´s Kitchen vier von fünf möglichen Sternen bei insgesamt 400 Bewertungen, die sich auf die Filialen in Bremen und Dortmund beziehen.
SO FUNKTIONIERT DER ABHOL- UND LIEFERDIENST-CHECK
Wir bestellen ohne Vorankündigung als ganz normale Gäste. Wir sind keine Gastro-Experten, sondern einfach Menschen, die die verschiedenen Möglichkeiten, sich mit gutem Essen zu versorgen, ausprobieren möchten. Wir beschreiben Service und Essen so, wie wir es auch unseren Freunden gegenüber tun würden. Mit Schwächen und Stärken. Ehrlich.Gebürtiger Brandenburger. Hat Evangelische Theologie studiert. Wollte aber schon von klein auf Journalist werden, weil er stets neugierig war und nervige Fragen stellte. Arbeitet gern an verbrauchernahen Themen, damit die Leute da draußen besser informiert sind.
