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Das droht Dortmund bei Überschreiten der Corona-Grenzwerte
Corona-Pandemie
Dortmund verzeichnet einen Höchststand an Corona-Neuinfektionen und kommt dem Grenzwert immer näher, ab dem schärfere Schutzmaßnahmen gelten. Diese Maßnahmen wären möglich.
Seit Beginn der Corona-Pandemie in Dortmund verfolgt das Gesundheitsamt der Stadt die epidemiologische Entwicklung – zum einen, um die Corona-Schutzverordnung mit umzusetzen und zum anderen, um der Ausbreitung der Pandemie möglichst rechtzeitig und effektiv entgegenzuwirken.
Maßstab ist dabei die sogenannte 7-Tage-Inzidenz, gestuft nach den Grenzwerten 35 und 50. Gemeint sind damit 35, beziehungsweise 50 Fälle in einer Woche pro 100.000 Einwohner. Dieser Messwert ist in dieser Woche kontinuierlich gestiegen mit mehr als 30 nachgewiesenen Neuinfektionen an je drei Tagen in Folge. Am Donnerstag (1.10.) lag der Inzidenzwert bereits bei 27,1. Doch was passiert, wenn die Grenzwerte überschritten werden?
Sollte dieser Fall erwartbar oder eingetreten sein, so Stadtsprecherin Anke Widow auf Anfrage, würde sich der städtische Krisenstab damit befassen und die daraus folgenden notwendigen Maßnahmen beschließen. Dieses Vorgehen entspreche dem Dortmunder Weg sowie der am Mittwoch (30.9.) aktualisierten Fassung der Corona-Schutzverordnung.
Maßnahmen müssen passgenau sein
Wenn die 7-Tage-Inzidenz zum Beispiel in Dortmund über 35 steigt, müssen die Stadt, das Landeszentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen (LZG.NRW) und die Bezirksregierung Arnsberg sich umgehend über das Vorgehen abstimmen.
Die Stadt würde bei einem Überschreiten der Grenzwerte gegebenenfalls notwendige zusätzliche Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens treffen.
Dabei hat das Gesundheitsamt aber nicht einfach freie Hand, sondern es muss die Maßnahmen der jeweiligen Situation anpassen. Widow: „Diese Maßnahmen müssen die bekannten Ursachen der Zunahme der Infektionen berücksichtigen, sodass sie vorab nicht festgelegt werden können.“
Unterschiedliche Szenarien
Als Beispiele für sehr unterschiedliche Szenarien und die sich daraus ergebenden Konsequenzen nannte die Stadtsprecherin mögliche Ausbrüche bei großen Feiern oder in Gewerbebetrieben: „Zu den möglichen, sich daraus ergebenden, Schutzmaßnahmen zählen zum Beispiel zusätzliche Gebote zum Maskentragen in der Öffentlichkeit, die Reduzierung von maximalen Personenzahlen bei Feiern im öffentlichen Raum, Beschränkungen für Veranstaltungen oder verstärkte Hygienemaßnahmen in Betrieben.“
Dazu würde man die notwendigen Abstimmungen mit den entsprechenden Stellen der Landesregierung treffen, sagt Widow mit Verweis auf die Corona-Schutzverordnung. Wird eine 7-Tage-Inzidenz von 50 erreicht, beteiligt sich das Gesundheitsministerium selbst an der Abstimmung und Umsetzung der Maßnahmen.
Vorbereitungen für eine sogenannte Corona-Ampel, wie es sie etwa für Berlin gibt und bei der noch weitere Faktoren wie beispielsweise Krankenhaus-Kapazitäten eine Rolle spielen, gebe es deshalb für Dortmund zurzeit nicht.
Stellvertretende Leiterin der Dortmunder Stadtredaktion - Seit April 1983 Redakteurin in der Dortmunder Stadtredaktion der Ruhr Nachrichten. Dort zuständig unter anderem für Kommunalpolitik. 1981 Magisterabschluss an der Universität Bochum (Anglistik, Amerikanistik, Romanistik).
