Das Café Blickpunkt im Lütgendortmunder Dorf hat neue Pächter und eine neue Speisekarte

© Stephan Schütze

Das Café Blickpunkt im Lütgendortmunder Dorf hat neue Pächter und eine neue Speisekarte

rnGastronomie in Lütgendortmund

Die Durststrecke für alle Café-Blickpunkt-Fans hat in Kürze ein Ende: Das beliebte Café und Bistro mitten im Dorf hat neue Pächter, die mit Hochdruck an der Wiedereröffnung arbeiten.

Lütgendortmund

, 03.07.2019, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Exakt 30 Jahre waren Wilhelm Mohrenstecher und das Café Blickpunkt untrennbar miteinander verbunden. Nun müssen sich vor allem die Stammgäste umgewöhnen: Denn mit Joanna Smolka (38) und Kai Schmitt (50) hat das bekannte Bistro im Lütgendortmunder Ortskern gleich zwei neue Pächter. In wenigen Tagen wollen die beiden Geschäftspartner, die auch privat ein Paar sind, das bis dahin runderneute Café wiedereröffnen.

Das „Blickpunkt“ kennen Joanna Smolka und Kai Schmitt schon lange. Sie wohnen seit einigen Jahren an der Limbecker Straße und sind somit direkte Nachbarn des Bistros. Ende 2018 hing ein Schild im Fenster, mit dem Wilhelm Mohrenstecher einen Nachfolger für seine Gastronomie suchte. „Wir haben das Schild gesehen und ganz spontan beschlossen, ein Konzept zu schreiben“, erinnert sich die gebürtige Polin.

„Ich habe gespürt, dass sich Menschen hier ernsthaft Gedanken gemacht haben“

Womit beide nicht wirklich gerechnet haben: Ihr Konzept auf zwölf Powerpoint-Seiten hat Wilhelm Mohrenstecher überzeugt. „Ich habe gespürt, dass sich Menschen hier ernsthaft Gedanken gemacht haben, die auch wissen, dass viel Arbeit auf sie zukommt und man familiär einiges umstellen muss.“ Weiterer Pluspunkt gegenüber den Mitbewerbern: Das Blickpunkt wird ein Café im Tagesbetrieb bleiben.

Herzhafte Snacks wie Salate, Ofenkartoffeln oder Flammkuchen

Ändern wird sich aber trotzdem einiges. Vor allem möchte das Duo das Speisenangebot erweitern, für die Frühstücksgäste genauso wie für alle, die nachmittags Lust auf Kaffee und Kuchen haben. Auch herzhafte Snacks wie Salate, Ofenkartoffeln oder Flammkuchen soll es geben. „Brot und Kuchen werde ich hier im Tresenbereich backen“, erzählt Joanna Smolka, die eine kaufmännische Ausbildung absolviert hat.

Ihr Partner Kai Schmitt ist gelernter Koch, doch vorerst wird er weiterhin in Vollzeit als Küchenchef eines Restaurants in Recklinghausen arbeiten. Die eigentliche Café-Chefin ist also Joanna Smolka. Und deshalb wird der Name „Café Blickpunkt“ noch den Zusatz „bei Joanna“ bekommen.

„Ich kriege jedes Mal eine Gänsehaut, wenn ich daran denke“

Mittlerweile liegt hinter dem Paar ein Marathonlauf durch einen Dschungel aus Banken, Behörden und Ämtern. „Bei der Wirtschaftsförderung ging es ganz schnell, besonders lange mussten wir aber auf unseren Existenzgründerkredit warten“, erzählt Joanna Smolka. Mitte Juni konnten sie endlich den Pachtvertrag unterschreiben. „Ich kriege jedes Mal eine Gänsehaut, wenn ich daran denke“, sagt die 38-Jährige und strahlt übers ganze Gesicht. Wie so oft an diesem Vormittag.

Das Café Blickpunkt hat neue Betreiber. Wiederöffnung wird im Laufe des Julis sein.

Das Café Blickpunkt hat neue Betreiber. Wiederöffnung wird im Laufe des Julis sein. © Mohrenstecher

Erst danach konnten die Jung-Unternehmer mit der Renovierung des Cafés beginnen. Die liegt nun in den letzten Zügen „Eigentlich wollten wir ja schon im Mai eröffnen. Nun hoffen wir, dass es im Juli klappen wird.“ Die Stühle und Bänke bekommen gerade neue, hellbraune Polster, die Wände erhalten einen blau-grauen Anstrich. „Mein Onkel Cezary Garbowicz, ein bekannter Künstler in Polen, wird auf die Wände Lütgendortmunder Motive malen.“ Das sei die passende Kulisse für Vernissagen und Schmuckausstellungen, die sie zukünftig plane, so Joanna Smolka.

Professionelle Siebträgermaschine und ein Pizzaofen

Auch in die gastronomische Ausstattung investieren Joanna Smolka und Kai Schmitt. Besonders stolz sind sie auf die professionelle Siebträgermaschine, die sie bestellt haben. „So können wir viele Kaffeespezialitäten anbieten.“ Darüber hinaus wird ein Pizzaofen Einzug halten.

Für Wilhelm Mohrenstecher ist es ein Abschied in Raten. Denn er wird weiterhin die kulturellen Veranstaltungen im „Blickpunkt“ moderieren. Zudem könnten seine Nachfolger immer auf ihn zählen, wenn sie Hilfe brauchen, betont er. Der Getränkewagen für ihren ersten Einsatz auf der Bartholomäus-Kirmes im August sei längst versprochen.