Tunnelverbot
Das ändert sich auf den S-Bahn-Linien 1 und 4
Der Brand in einer S-Bahn am Freitag in Essen hat langwierige Folgen auch für den S-Bahn-Verkehr in Dortmund. Die Bahn hat sich entschieden, die Züge des betroffenen Typs nicht mehr durch Tunnel fahren zu lassen. Betroffen davon sind die Strecken der S-Bahn-Linie 1 und 4 in Dortmund - allerdings in unterschiedlicher Weise.
Ein Feuer zerstörte am Freitagmorgen Teile einer Bahn der S3 in Essen.
Nach dem Brand in einer Bahn des Typs ET 422 läuft zur Zeit die Ursachenforschung. Vorsichtshalber hat DB Regio aber ein Tunnelverbot für die Baureihe verhängt. Wie Dirk Pohlmann, Pressesprecher der Bahn NRW, sagte, seien Evakuierungen in Tunneln deutlich schwieriger als im Freien. Ein Risiko soll somit ausgeschlossen werden. Die Maßnahme hat ab dem morgigen Mittwoch (23. November) Folgen vor allem für den Fahrplan der Linien S1 und S4 in Dortmund.
Hier werden zwischen Dortmund und Bochum mit der Tunnelstrecke zwischen Dorstfeld und der Universität nun Züge eines anderen, älteren Typs (so genannte X-Wagen) eingesetzt, teilte die Bahn am Dienstag mit. Der ET 422 fährt dann nur noch die Strecke zwischen Bochum Hauptbahnhof und Solingen. Die Folge: Wer von Dortmund mit der S1 über Bochum hinausfahren will, muss dort am Hauptbahnhof umsteigen.
Bus-Verkehr auf der S4
Noch spürbarer dürfte aber die Folge sein, dass die jeweils zwei zusätzlichen Züge der S1, die morgens und nachmittags zu den Stoßzeiten an der Universität zwischen dem Dortmunder und Bochumer Hauptbahnhof fahren, ganz ausfallen.
Stark betroffen vom "Tunnelverbot" ist auch der S-Bahn-Verkehr der Linie 4 nach Lütgendortmund. Dort ist die unterirdische Strecke zwischen Somborn und dem Lütgendortmunder Zentrum ganz gesperrt. Die Bahnen der S4 fahren deshalb nur bis zum Haltepunkt Somborn. Als Ersatz für die Weiterfahrt setzt die Bahn Busse ein, die bereits ab dem Haltepunkt Germania fahren.
Auch die S6 (Essen - Köln Worringen) ist betroffen. Zwischen Essen und Köln-Nippes läuft der Verkehr normal. Die morgens und nachmittags eingesetzten Zusatz-Züge bis Endstelle Köln-Worringen entfallen.
"Sicherheit oberstes Gebot"
Wie lange die "Notmaßnahmen" Bestand haben, ist noch unklar. „Sicherheit ist oberstes Gebot. Deshalb haben wir diese Vorsorgemaßnahmen ergriffen, um jegliches Risiko für die Reisenden auszuschließen – sei es auch noch so gering“, erklärte Heinrich Brüggemann, Vorsitzender der Geschäftsleitung von DB Regio NRW.
In einer S-Bahn war am Freitagmorgen kurz nach 6 Uhr ein Brand ausgebrochen. Der Zug der Linie S3 schaffte es noch in den Bahnhof Essen-West. Dort konnten alle Fahrgäste unbeschadet aussteigen. Die Polizei teilte mit, eine Brandstiftung "nahezu auszuschließen". Insgesamt hatten, laut Bundespolizei, am Freitag 23 Züge insgesamt 335 Minuten Verspätung.