Am 1. Mai ist es so weit - das 49-Euro-Ticket wird eingeführt. Nun kritisieren die AStAs (Allgemeine Studierendenausschüsse) der Technischen Universität und der Fachhochschule Dortmund den Plan von VRR und DSW21. Doch warum?
Das 49-Euro-Ticket soll im Allgemeinen die Mobilität erleichtern und den ÖPNV attraktiver gestalten. So der Plan - für Studierende heißt es jedoch das Gegenteil. „Leider gehen Studierende leer aus“, fast Leonie Lippert, Referentin für Mobilität und stellvertretende Sprecherin im AStA der TU zusammen.
Günstigere Tickets Fehlanzeige
Grund für diese Aussage ist der fehlende Preisdeckel bei dem Vorhaben. Rechtlich gesehen, stellt Alyssa Blümel, zweite Vorsitzende des AStAs der FH, heraus, ist das Upgrade-Modell akut gefährdet. Laut Rechtsprechung müssen nämlich deutliche Unterschiede zwischen dem Semesterticket und regulärem Ticket bestehen. Dies sei nun nicht gewährleistet.
Denn Studierende zahlen für das NRW-weite Semesterticket 36,67 Euro. VRR und DSW21 haben inzwischen die Lösung vorgestellt, dass Studierende mit einem Aufschlag von 12,33 Euro das Ticket optional auf ganz Deutschland ausweiten können. Insgesamt 49 Euro, sodass das Semesterticket keinen Vorteil gegenüber anderen Tickets bietet. Den Studierenden wird laut AStA nicht einmal der 5 Prozent Arbeitgeberrabatt zugesprochen.
Zum zweiten Mal vergessen
Der günstigere Nahverkehr sei aber laut der AStAs wichtig, um eine Entlastung der Studierenden in der derzeitigen Situation zu erreichen. Denn nicht zum ersten Mal werden die Studierenden im Stich gelassen. Ebenso die Entlastung durch die Energiekosten-Einmalzahlung wurde noch nicht umgesetzt. Diese wurde am 4. September 2022 beschlossen. Sechs Monate später kann die Energiepauschale ab dem 15. März beantragt werden. Wann dann das Geld auf dem Konto der Studierenden erscheint, ist unklar.
Besonders dramatisch ist die Lage laut David Wiegmann, Sprecher des AStAs der Tu Dortmund, da ein Drittel der Studierenden von Armut betroffen sind und trotz dieser Situation „mit dem vollen Betrag zur Kasse gebeten werden.“ Daher wird die soziale Schieflage bei den Studierenden nur noch erweitert.
Das 129-Euro-Ticket als Lösung
Aus diesen Gründen fordern die Studierendenvertreter der beiden Dortmunder Universitäten ein bundesweites 129-Euro-Ticket. Das wären statt ca. 36 Euro rund 21 Euro pro Monat und eine große Erleichterung für 50.000 Studierende in Dortmund, so die AStAs. Andererseits wären die ASten gezwungen, die Semesterticketverträge zu kündigen.
Arbeitgeber können Deutschlandticket für Mitarbeiter günstiger machen: Werden sie das tun?
Hier wird das Leben in Dortmund billiger: Wo die Bürger entlastet werden sollen - und wo nicht
49-Euro-Ticket kann nur der Anfang sein: Wir brauchen neue Tarife für Bus und Bahn