Wahlergebnisse in der Innenstadt Nord im Vergleich zum Dortmunder Gesamtergebnis. © Grafik Hasken
Wahlergebnisse
Darum schneidet „Die Partei“ in der Nordstadt so gut ab
Das schlechte Abschneiden der CDU in der Innenstadt-Nord ist keine Überraschung, ebenso wenig das überdurchschnittlich gute der Partei „Die Linke“. Diesmal aber überraschte „Die Partei“.
Mit einem Wahlergebnis von 8,42 Prozent holte „Die Partei“ in der Innenstadt-Nord fast drei Mal so viele Stimmen wie im stadtweiten Durchschnitt von 3,24 Prozent. Überhaupt zeigten die Wähler in dem Bezirk eine Vorliebe für die kleineren Parteien: 16,37 Prozent der 9.045 gültigen Stimmen entfielen auf „Sonstige“, stadtweit waren es nur 12,18 Prozent.
Unter den Kleinen entschieden sich 762 Wähler für „Die Partei“. In manchen Wahlbezirken lag der Prozentsatz bei weit über 13 Prozent, beispielsweise in der Schule am Hafen oder im Bezirk 3109 „Connectet e.V.“.
In der Nordstadt läuft´s für „Die Partei“
„Andere Wahlen haben schon gezeigt, dass die Nordstadt ein gutes Pflaster für uns ist“, sagt Olaf Schlösser, Generalsekretär des „Partei“-Landesverbands NRW und ehemaliger Dortmunder Kreisvorsitzender. „Das lässt hoffen für die Kommunalwahl.“
Das gute Abschneiden seiner Partei führt Olaf Schlösser, der sich selbst Prof. h.c. Dr. h.c. Olaf Schlösser, Graf von Kronenberg, nennt, darauf zurück, dass die Partei „eher von intelligenten Menschen“ gewählt wird und es davon in der Nordstadt überdurchschnittlich viele gibt. „Dort leben viele junge Menschen, die für Neues aufgeschlossen sind.“ Die etablierten Parteien brechen in den Quartieren weg, meint Schlösser. „Sie erreichen die Menschen nicht mehr.“
Stimmenfang mit Humor und Satire
„Die Partei“ versucht das mit Satire. „Humor ist ein wunderbares Vehikel für Informationen“, so Schlösser. Ihre politischen Botschaften seien schon ernst gemeint, aber sie würden eben anders verpackt. „So bringen wir die Leute zurück in den demokratischen Prozess.“ Er selbst sei „nicht der beste Satiriker, aber nicht der schlechteste Politiker“.
Das gute Wahlergebnis hätte die 2004 gegründete „Partei“ natürlich auch dem Versagen der großen Parteien zu verdanken. „Sie brauchen sich nicht zu wundern“, sagt Olaf Schlösser. „Die Partei“ gibt es in Dortmund erst seit 2011, rund 200 Mitglieder seien inzwischen verzeichnet.
Martin Gansau, Leiter des Quartiersmanagements Nordmarkt, hält die besondere Bevölkerungsstruktur in der Nordstadt für ausschlaggebend für die Beliebtheit der „Satire“-Partei. Er verweist auf die ausgeprägte studentische und alternative Szene, vor allem auf das Hafenquartier mit seinen selbstorganisierten Zentren. Etwas Sinn fürs Schräge gehöre aber auf jeden Fall dazu.
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