Damit schneller gebaut werden kann: Stadt will 18 neue Mitarbeiter einstellen

© Hans Blossey

Damit schneller gebaut werden kann: Stadt will 18 neue Mitarbeiter einstellen

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Einstellungs-Offensive bei der Stadt: Das Planungs- und Bauordnungsamt will so schnell wie möglich 18 zusätzliche Stellen. Das ist zwar teuer, soll den Bürgern aber auch etwas bringen.

Dortmund

, 07.06.2019, 16:45 Uhr / Lesedauer: 2 min

„Flaschenhals“ – fast schon inflationär benutzte Stefan Thabe vom Planungs- und Bauordnungsamt diesen Begriff, als er im Personalausschuss des Rates sprach. Es gebe sie überall im Amt, die Flaschenhälse, sei es bei Bebauungsplänen, der Verkehrsplanung oder bei Baugenehmigungen.

Hinter dem Sprachbild steckte ein profaner Wunsch: Fachbereichsleiter Thabe und sein Dezernent Ludger Wilde wollen mehr Mitarbeiter, bedeutend mehr Mitarbeiter: Um 18 Stellen soll das Planungs- und Bauordnungsamt bis 2020 wachsen, 12 der neuen Mitarbeiter sollen noch dieses Jahr anfangen. Aktuell hat das Amt 219 Stellen.

So viele Flächenentwicklungen wie in den letzten Jahrzehnten nicht

Weil die zusätzlichen Stellen nicht im städtischen Haushalt eingepreist sind, muss die Politik die erforderlichen Gelder dafür bewilligen: knapp 300.000 Euro in diesem Jahr. 2021 – wenn erstmals alle 18 Stellen durchgängig besetzt sein sollen – rechnet die Verwaltung mit knapp 1,8 Millionen Euro zusätzlichen Personalkosten.

Dass sich diese Zusatzausgaben lohnen, davon versuchten Wilde und Thabe am Donnerstag den Personalausschuss zu überzeugen. In den vergangenen Jahrzehnten habe es noch nie so viele Flächenentwicklungen in Dortmund gegeben wie aktuell, inklusive mehrerer Großprojekte wie Phoenix-West, der Hafen, das alte HSP-Gelände oder die Westfalenhütte.

3000 Bauanträge pro Jahr

Bei den Bebauungsplänen komme man nicht mehr hinterher, 58 Projekte stehen aktuell auf einer Nachrückliste, mehr noch auf einer zeitlich unbestimmten Warteliste. „Da gehen uns private Investitionen in der Stadt verloren“, sagte Thabe. Bei der Verkehrsplanung wiederum blieben politische Beschlüsse zur Verbesserung des Radverkehrs unbearbeitet liegen.

Und dann seien da ja auch noch die ungefähr 3000 Bauanträge pro Jahr, die geprüft werden müssen, während man gleichzeitig die Bauordnung an gesetzliche Veränderungen anpassen müsse. Allein in diesem Gebiet will die Verwaltung fünf neue Stellen schaffen, um die Bearbeitungszeiten wieder zu verkürzen.

6 Millionen Euro Personalkosten, 3 Milliarden Euro Privatinvestitionen

Für Ludger Wilde ist eine schnelle Besetzung sehr wichtig: „Wenn wir jetzt nicht das Geld in die Planung stecken, holt uns das ein“, sagte er im Personalausschuss. Das Geld sei gut eingesetzt. Als Beispiel nannte Wilde das Projekt „Phoenix“: Bei der Planung von Phoenix-See und Phoenix-West seien über zehn Jahre sechs Millionen Euro Personalkosten angefallen. Im gleichen Zeitraum habe es Privatinvestitionen in Höhe von drei Milliarden Euro in dem Gebiet gegeben.

Der Personalausschuss empfahl dem Rat mit großer Mehrheit, dem Planungs- und Bauordnungsamt die 18 Stellen zu bewilligen. Er tagt das nächste Mal Anfang Juli.