„Dänen, Finnen, frierende Portugiesen“ Weihnachtsmarkt war Touristenmagnet - Besucher haben sich verändert

Weihnachtsmarkt als Touristenmagnet: Besucher haben sich verändert
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Viele Besucher aus Dortmund und dem Umland, dazu einige Busladungen mit Menschen aus Benelux? Wer nach Ende des Weihnachtsmarkts mit den Händlern, Schaustellern und Hoteliers spricht, merkt: So wie man es kennt aus den Vorjahren, ist es nicht mehr. Es hat sich etwas gewandelt auf dem Weihnachtsmarkt in Dortmund – hin zum Positiven.

Ja, es gebe noch die Touristen-Gruppen aus den Niederlanden, aus Belgien oder Luxemburg, sagt Lena Dümer. Aber an ihrem „Hofius“-Stand am oberen Ende der Kleppingstraße habe sie im November und Dezember 2023 auch viele andere Gespräche geführt.

Mehr Individualtouristen

„Es waren zum Beispiel Portugiesen hier, die sich extra ein Hotelzimmer für mehrere Tage genommen haben.“ Nur wegen des Weihnachtsmarktes, wie Dümer betont. Neben den Niederländern, den Polen seien auch viele Engländer da gewesen, „aber auch Dänen, Finnen und eben die frierenden Portugiesen“, denen sie natürlich direkt einen Schal und warme Socken habe anbieten können.

„Auf einmal waren ein paar Italiener oder Spanier am Glühwein-Stand“, hat auch Patrick Arens bemerkt, der Sprecher der Schausteller auf dem Weihnachtsmarkt. Das zeige, dass das Konzept aufgehe, dass Dortmund immer mehr Individualtouristen aus vielen Ländern Europas anlocke.

Katja Kortmann, Direktorin des Hotels Esplanade am Burgwall.
Katja Kortmann, Direktorin des Hotels Esplanade am Burgwall. © Peter Wulle

Online-Foren für Markt-Fans

Social Media sei da ein wichtiger Faktor: schöne Fotos, kurze Videos, die Menschen in anderen Ländern Lust machen würden auf einen Besuch der „Weihnachtsstadt Dortmund“, wie man sie auch 2023 offiziell nannte. In speziellen Online-Foren würden mittlerweile viele Weihnachtsmarkt-Fans nach passenden Zielen suchen.

Und da sei Dortmund immer stärker präsent – zumindest, was das europäische Ausland angehe. Schwierig sei es hingegen bei denjenigen, „die aus Übersee anreisen“ – ja, die gebe es auch, wie Arens betont. Doch leider besuchten sie eher den Christkindlesmarkt in Nürnberg, den Striezelmarkt in Dresden, den Markt am Kölner Dom oder in einer Metropole.

15 Prozent des Hotel-Geschäfts

Wie entscheidend die Weihnachtszeit für die Hotels in der City ist, weiß Katja Kortmann vom Hotel Esplanade: Aufs Jahr gerechnet habe man 70 Prozent Business-Gäste, dazu 10 Prozent klassische Hotel-Gäste – und eben 15 Prozent Weihnachtsmarkt-Gäste. „Für die Innenstadt-Hotels ist es also superwichtig, dass wir sehr gut gebucht waren.“

„Ich glaube, dass wir in Dortmund ganz viel zu bieten haben, was man auf den ersten Blick nicht sieht“, findet Lena Dümer: „Es ist nicht nur der Weihnachtsbaum, der die Leute anzieht, sondern auch das gesamte Lichtkonzept.“ Die Installationen, die sich vom Hauptbahnhof über die Kamp- und Kleppingstraße ziehen würden – „die Leute haben davorgestanden, sich fotografiert und sich gefreut.“

Zentrale Wege durch die City

Und: Die Struktur der Dortmunder Innenstadt mache es den Touristen leichter – „das haben wir immer wieder gehört“. Der Wall als Begrenzung, dazu Hellweg und Kampstraße als zentrale Wege in Ost-West-Richtung, Hansa- und Kleppingstraße in Nord-Süd-Richtung – „es ist nach wie vor ein Stadt-Zentrum im klassischen Sinne“, erläutert Dümer.

Und: Es sei eben nicht nur die Innenstadt, die Touristen nach Dortmund locke, ergänzt Katja Kortmann. Ins Hotel Esplanade seien auch viele Engländer gekommen, „die extra für den Lichter-Weihnachtsmarkt angereist sind“. Der Standort-Vorteil, den ihr Hotel da habe: Mit der U-Bahn lasse sich auch das Gelände am Fredenbaum mühelos erreichen.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien bereits am 3. Januar 2024

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