Schon wieder hat es in der Dortmunder Nordstadt gebrannt, zum 14. Mal seit dem Sommer, zum 11. Mal seit Ende Oktober. Am frühen Freitagmorgen (24.11.) ist nun ein Mehrfamilienhaus an der Schützenstraße betroffen gewesen. Seit 4.20 Uhr war die Feuerwehr im Einsatz. Gegen 8.20 Uhr hieß es, dass die Einsatzkräfte nach und nach abrücken, Nachkontrollen wegen möglicher Glutnester folgten.
Die Schützenstraße ist wegen der Löscharbeiten auf Höhe der Pauluskirche komplett gesperrt gewesen. 23 Personen seien von dem Brand betroffen, teilte Feuerwehr-Sprecher Matthias Kleinhans mit. Zunächst hieß es, eine von ihnen sei zur Untersuchung einer Rauchgasvergiftung in ein Krankenhaus gebracht worden. Die Polizei sprach später von vier entsprechend verletzten Menschen.
Die Feuerwehr war mit ungewöhnlich vielen Einsatzkräften und mehreren großen Drehleitern vor Ort. Als der erste Trupp eintraf, habe der Dachstuhl bereits in voller Ausdehnung gebrannt, heißt es. Unter anderem waren auch ein Teleskopmast und eine Drohne mit Wärmebildkamera im Einsatz. Mehrere Atemschutztrupps rückten ins Gebäude vor.
Das Feuer habe gedroht, auf Nachbarhäuser überzugreifen, die direkt angrenzen. Dies sei aber erfolgreich verhindert worden. Der Brand hinterlässt am betroffenen Gebäude, das dem Dortmunder Lotto-Millionär "Chico" gehört, jedoch großen Schaden, die verkohlten Balken des Dachstuhls sind als Gerippe von außen zu sehen. Auch ein Teil des Dachs des direkt angrenzenden Nachbarhauses wurde beschädigt.
Mehr als 70 Feuerwehrleute
Während der Löschmaßnahmen konnten die Hausbewohner in einem gegenüberliegenden Café unterkommen, wo sie zunächst vom Besitzer versorgt und später dann von Einheiten der Johanniter betreut wurden. Das Haus selbst ist für unbewohnbar erklärt worden und wurde vom Energieversorger stromlos geschaltet. Über das Sozialamt wurden Unterkünfte vermittelt.
Weil mehr als 70 Einsatzkräfte gebunden waren, wurden Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehr alarmiert, um die Feuerwachen zu besetzen und den Brandschutz fürs weitere Stadtgebiet sicherzustellen, berichtet Matthias Kleinhans.

Die Polizei ermittelt wegen eines möglichen Zusammenhangs mit anderen Bränden in der Nordstadt, die es zuletzt gegeben hat. „Dass es eine Brandserie gibt, ist unstrittig“, sagte Polizeisprecher Peter Bandermann auf Nachfrage dieser Redaktion. Zum Stand der Ermittlungen und den Erkenntnissen am Tatort wollte sich die Polizei am Freitag nicht äußern.
Bandermann bestätigte, dass es sowohl im Dach als auch im Keller des Hauses an der Schützenstraße gebrannt hat. Das Haus sei derzeit unbewohnbar und als Tatort von der Polizei beschlagnahmt worden, ergänzt er. Man erhoffe sich weitere Erkenntnisse durch die Spurensicherung. Abhängig von diesen sei auch, zu welchem Zeitpunkt das Gebäude wieder betreten werden darf.
Die Polizei sucht nun Zeugen, die rund um den Tatort verdächtige Beobachtungen gemacht oder vielleicht sogar Videoaufnahmen getätigt haben. Sie werden gebeten, sich an den Kriminaldauerdienst zu wenden unter Tel. (0231) 132 74 41.
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