Störungsfreie CSD-Demo in Dortmund Rechtsextreme mit Mini-Aufmarsch – Ermittlung wegen Hitlergruß

CSD-Demo in Dortmund verlief störungsfrei: Rechtsextreme mit Mini-Aufmarsch
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Mehrere Tausend Menschen haben am Samstag (14.9.) am 26. Christopher Street Day (CSD) in Dortmund teilgenommen. Die Veranstaltung begann gegen 13 Uhr mit einer Demonstration für die Rechte queerer Menschen. Diese zog vom Hauptbahnhof durch die nördliche Innenstadt und über den Wall zum Friedensplatz.

Aufgrund der Demo kam es zu weitreichenden Straßensperrungen, die den Verkehr behinderten. Laut Polizei beteiligten sich rund 2500 Menschen. Die Veranstalter sprachen hingegen von rund 3500 Teilnehmern.

Viele Demonstranten hatten Regenbogenflaggen und Transparente mitgebracht, um ihren Anliegen Ausdruck zu verleihen. Am Ostentor gab es eine Zwischenkundgebung mit Redebeiträgen. Zwei große Trucks begleiteten die Demo und spielten laute Musik, zu der viele Teilnehmer tanzend durch Dortmund zogen. Die Stimmung war ausgelassen und friedlich.

Rechtsextreme hatten im Vorfeld des CSD in Dortmund zu Störaktionen und einer Demonstration aufgerufen. Eine größere Versammlung bekamen sie aber nicht auf die Beine gestellt. In der Spitze waren laut Polizei rund 85 Personen bei der Demonstration mitgelaufen.

Fest auf dem Friedensplatz

Die Polizei hatte dafür gesorgt, dass die Rechtsextremen nicht in die Nähe der CSD-Teilnehmer gelangen konnten; ihre Route war nicht in Sicht- und Hörweite. Polizei und Veranstalter sprachen deshalb am Nachmittag von einer störungsfreien CSD-Demo.

Der Demo-Zug erreichte den Friedensplatz gegen 15 Uhr pünktlich zur Abschlusskundgebung. Anschließend wurde auf dem Friedensplatz beim CSD-Straßenfest mit viel Live-Musik weitergefeiert. Auch dieser Teil der Veranstaltung stand unter dem Schutz der Polizei.

Nach der CSD-Demo wurde auf dem Friedensplatz bei einem Straßenfest weitergefeiert.
Nach der CSD-Demo wurde auf dem Friedensplatz bei einem Straßenfest weitergefeiert. © Tim Schulze

An der Versammlung der Rechtsextremen nahmen auffallend junge Personen teil, die größtenteils nicht der Dortmunder Szene zuzuordnen waren. Sie liefen kurz Richtung Nordstadt und dann über die Treibstraße, die Unionstraße und Rheinische Straße zurück zum Dortmunder U – und damit weit entfernt vom CSD-Demozug.

„Nichts Wildes“

Der rechtsextreme Demozug dauerte ungefähr eine halbe Stunde und wurde von 100 bis 150 Personen aus dem linken Spektrum mit „Nazis raus“-Rufen begleitet. Es gab gegenseitige Beleidigungen und kleinere Versuche, die Polizeikette zu durchbrechen.

In einer Mitteilung berichtete die Polizei am frühen Abend, dass sie Kenntnis von einer „homophoben Äußerung“ erlangt hatte, die aus der Versammlung der Rechtsextremen heraus getätigt worden sei. Der Tatverdächtige sei identifiziert worden. Des Weiteren erhielt die Polizei einen Hinweis auf einen Teilnehmer, der einen Hitlergruß gezeigt haben soll. In beiden Fällen wurde ein Strafverfahren eingeleitet.