Wochenmarkt in Dortmund

© (A) Schaper

Gedränge auf dem Wochenmarkt - Jetzt soll Security für Ordnung sorgen

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Wochenende, Sonnenschein: Trotz der Ausgangsbeschränkungen war es mitten in der Corona-Krise auf dem Wochenmarkt in der City ziemlich drubbelig. Händler und Stadt ziehen Konsequenzen.

Dortmund

, 06.04.2020, 17:20 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es schien fast wie an einem normalen Markttag. Kartoffeln, Tomaten und Salate hier, Äpfel und Bananen dort. Vor den Ständen und in den Gassen drubbelten sich auf dem Hansaplatz am sonnigen Samstag (4.4.) die Wochenmarkt-Besucher – unter blauem Himmel bei herrlichem Frühlingswetter. Den Corona-Blues konnte man hier für kurze Zeit fast vergessen.

Vergessen wurde allerdings auch das Abstandhalten. Meist war es auf den Wegen auch gar nicht möglich, den Abstand von 1,50 bis 2 Metern zum Nächsten einzuhalten: Es war einfach viel zu voll.

„Wir sind davon überrascht worden“, sagt der Sprecher der Dortmunder Marktbeschicker, Niels Schulte. Obwohl in der Stadt ja fast alle Geschäfte geschlossen seien, habe sich der Hansaplatz plötzlich richtig gefüllt. „Die Leute wollten bei dem Wetter einfach raus. Das hat man gemerkt“, so Schulte.

Der Hansaplatz in Dortmund

Beliebt und belebt: der Wochenmarkt auf dem Hansaplatz war am Samstag ein Anziehungspunkt in der ansonsten nahezu ausgestorbenen Dortmunder City. © Blossey

Die Enge war relativ schnell ein Thema unter den Marktbesuchern. Und einige brachten sofort eine Idee ins Spiel, wie man das Problem lösen könne. „Man kann doch“, formulierte eine ältere Dame, die ihren Namen aber nicht nennen mochte, „den Wochenmarkt auf zwei Plätze aufteilen und ihn auf dem Hansaplatz und auf dem Friedensplatz abhalten.“

Alle Voraussetzungen dafür müssten doch gegeben sein, schließlich würden die Markthändler ja etwa während Veranstaltungen wie „Dortmund à la carte“ oder auch während des Weihnachtsmarktes mehrmals im Jahr auf den Friedensplatz ausweichen.

Drei Sofortmaßnahmen für den Wochenmarkt

„Wir werden auf jeden Fall in dieser Woche schon den Markt entzerren und dafür sorgen, dass die Wege breiter werden“, sagt Niels Schulte. Umgehend sei nach der Erfahrung von Samstag mit der Stadtverwaltung gesprochen worden. An eine Ausweitung des Marktes auf den Friedensplatz werde allerdings erstmal nicht gedacht.

Niels Schulte kündigt als Sprecher der Dortmunder Marktbeschicker mehrere Sofortmaßnahmen an, die das Geschehen auf dem Hansaplatz entzerren sollen.

Niels Schulte kündigt als Sprecher der Dortmunder Marktbeschicker mehrere Sofortmaßnahmen an, die das Geschehen auf dem Hansaplatz entzerren sollen. © (A) Schütze

„Wir bekommen das so hin“, ist Niels Schulte überzeugt. Drei Maßnahmen sollen schon am nächsten Markttag, das ist am Mittwoch (8. April), und vor allem am Ostersamstag (11. April) greifen:

  • Die sogenannten Tageshändler, die Snacks, Tapas oder Kaffee anbieten, werden nicht mehr zum Wochenmarkt kommen. Damit werden rund 10 Stände wegfallen. „Das wird die Situation entzerren. Tische und Bänke gibt es ja schon seit drei Wochen nicht mehr. Es wird also jetzt absolut keine Verweilmöglichkeit mehr auf dem Hansaplatz geben“, sagt Niels Schulte.
  • Eine Erweiterung in die Hansastraße. „Wir dehnen den Markt zur Hansastraße hin aus, soweit dort wegen der gegenwärtigen Baustelle Platz ist“, so Niels Schulte.
  • Ein Sicherheitsdienst wird auf jeden Fall am Ostersamstag eingesetzt.

Kommunaler Ordnungsdienst hilft auf dem Wochenmarkt

In diesen Bestrebungen werden die Marktbeschicker von der Stadtverwaltung unterstützt. Das bestätigt Stadtsprecher Christian Schön auf Anfrage: „Das Ordnungsamt arbeitet gemeinsam mit den Marktbeschickern an einer weiteren räumlichen Entzerrung sowie an Maßnahmen zur Einhaltung der Abstandsregelungen.“

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Für die Stadtverwaltung kündigt Christian Schön unter anderem an, dass auch der kommunale Ordnungsdienst die Abwicklung des Wochenmarktes unterstützen werde – zusätzlich zu dem von den Markthändlern auf eigene Rechnung bestellten Sicherheitsdienst.

Trotz aller Maßnahmen, die zum Infektionsschutz eingeleitet werden, fordert die Stadt Dortmund generell alle Besucher von Wochenmärkten auf, unbedingt auch eigenverantwortlich die Abstandsregelung (mindestens 1,50 Meter) einzuhalten.