Grippe-, RS- und Coronaviren beschäftigen derzeit die meisten Krankenhäuser und Arztpraxen. Immer mehr Menschen leiden zum Jahresende unter Atemwegserkrankungen. Dabei stehen die Weihnachtsfeiertage vor der Tür - große Familienzusammenkünfte inklusive. Daher sollte man meinen, dass die Corona-Testzentren derzeit besonders viel zu tun haben. Doch ist das wirklich so? Oder anders gefragt: Lohnt es sich wirtschaftlich überhaupt noch, eine Teststelle zu betreiben?
Eine allgemein gültige Antwort für alle Teststellen im Dortmunder Stadtgebiet gibt es wohl nicht. Gisela Ausbüttel, Inhaberin der Ausbüttels Apotheke im Einkaufszentrum Scharnhorst (EKS), hat dennoch eine Meinung dazu. Denn zu ihrer Apotheke gehört die Teststelle an der Gleiwitzstraße 279a. Auch in der Innenstadt an der Wißstraße 11 und an der Droote 50 gibt es Ausbüttels-Teststellen.
Drei-Euro-Tests sind weggefallen
Rein wirtschaftlich betrachtet sei es oft nicht mehr sinnvoll, eine Teststelle zu betreiben. Schuld daran sei unter anderem die neue Corona-Testverordnung. Sie gilt seit dem 30. November. Ausbüttel sagt: „Aufgrund der neuen Testverordnung lohnen sich viele Corona-Testzentren nicht mehr.“ Das liege unter anderem daran, dass die subventionierten Tests für drei Euro ersatzlos weggefallen seien. Ausbüttel weiter: „Auch das sogenannte ‚Freitesten‘ ist bis auf wenige Ausnahmen nicht mehr vorgesehen.“
Grund dafür ist die Tatsache, dass die Isolationspflicht nach einem positiven Corona-Test nun grundsätzlich nach fünf Tagen endet - ohne sich freitesten zu müssen. Kostenlos testen lassen dürfen sich unter anderem nur noch diejenigen, die Angehörige pflegen oder ins Krankenhaus müssen. Viele Menschen schrecke es daher ab, für einen Corona-Test nun mehr als drei Euro zu zahlen.
Trotzdem habe es für Ausbüttel nie zur Diskussion gestanden, keine Corona-Tests mehr durchzuführen. „Wir haben nie darüber nachgedacht, die Testzentren zu schließen. Wir bieten den Menschen weiterhin medizinisch gute Tests an, weil wir es weiterhin wichtig finden. Sowohl zum eigenen Schutz als auch zum Schutz der Umgebung. Die Tests zum Selbstzahlen kosten bei uns auch nur 6,95 Euro.“
Teststellen halten sich mit Auskünften zurück
Anatol Martens geht es damit ähnlich wie Gisela Ausbüttel. Martens und Natalie Axt betreiben ebenfalls ein Testzentrum in Scharnhorst im Schönheitssalon Axt an der Droote 30. Zu ihnen gehört außerdem das Testzentrum am Backhaus Grobe an der Flughafenstraße 237 in Brackel.

Martens berichtet ebenfalls davon, dass einige Teststellen geschlossen hätten, weil sich nicht mehr so viele Menschen auf das Coronavirus testen lassen. „Wir haben weniger Tests, dafür mehr positive Ergebnisse“, sagt er. Wie viele Tests aktuell pro Tag durchgeführt werden, sagt er nicht.
„Wir ziehen bis zum Schluss durch“
Zu viele jedenfalls, um die Teststellen zu schließen. „Wir haben relativ stabile Kundenzahlen“, sagt Martens. Dazu zähle auch Laufkundschaft. Daher sagt er: „Wir ziehen bis zum Schluss durch.“
Wann dieser Schluss kommen wird, wissen Ausbüttel und Martens noch nicht. Die aktuelle Testverordnung sei bis Ende Februar 2023 gültig, sagt Gisela Ausbüttel. „Dann wird sich entscheiden, wie es mit den Testzentren weiter geht.“
Anfragen der Redaktion an die Testzentren von Medicare und Cocare am Dortmunder Flughafen zur aktuellen Lage blieben bis Redaktionsschluss dieses Textes (19.12., 15 Uhr) unbeantwortet.
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