
Der Masterstudent Juri Schäffer hat die „Burg Heisterkamp“ verschönert. © Juri Schäffer
Corona-Pause: Student verschönert „Burg Heisterkamp“ mit 13 Motiven
Renovierung
Matthias Stracke hat während der Corona-Pandemie das „Burg Heisterkamp“ verschönert. Besser gesagt: Er hat jemanden beauftragt. Hilfe bekam er von einer nicht ganz unbekannten Person.
Matthias Stracke freut sich sehr über die 13 Motive, die nun das Restaurant „Burg Heisterkamp“ verzieren. „In der Corona-Pandemie wollte ich die Zeit zum Renovieren nutzen“, sagt der Inhaber.
Denn auch er darf derzeit keine Gäste in dem Restaurant empfangen, das er 2018 übernommen hat. Die besondere Umgestaltungs-Idee kam Stracke „im zweiten Lockdown“.
Juri Schäffer ist für sein Engagement bekannt
Die Zeit wollte er nutzen und hat darum Juri Schäffer beauftragt, spezielle Motive in seine Räumlichkeiten zu sprühen. Juri Schäffer ist in Dortmund kein Unbekannter.
2019 wurde Schäffer populär, weil er mit einem kleinen Boot, das er selbst gebaut hatte, Plastikmüll aus dem Dortmund-Ems-Kanal fischte.
Nachdem diese Redaktion erstmals über ihn berichtet hatte, wurden auch der WDR und Sat1 auf den kreativen Macher aufmerksam. Auch NRWision berichtete über Schäffers Engagement.
Schäffer kann nicht nur für eine bessere Umwelt kämpfen und die Menschen auf ihren Plastikmüll hinweisen. Anfang 2020 zeigte er seine Werke in einer Kunstausstellung der Stadt Dortmund und der EDG.

Mit diesem Boot sammelte Juri Schäffer Plastikmüll aus dem Dortmund-Ems-Kanal. © Juri Schäffer (Archivbild)
Juri Schäffer ist seit sechs Jahren als Künstler selbstständig. Der studierte Objekt- und Raumdesigner kombiniert verschiedene Techniken miteinander und schafft so wahre Kunstwerke. Die erschafft er mit einer „Minilackier-Pistole“. Seine Farben basieren auf Wasser. Heißt: „Sie stinken nicht, sind umweltfreundlicher und ohne Lösungsmittel.“
„Kein Freund von Dosen“
Außerdem kann der 31-Jährige die Farben so selbst mischen, was er besonders gut findet. Ein weiterer Vorteil: Im Gegensatz zu Farben in Dosen verursachen seine Farben keinen Müll. Darum sei er „kein Freund von Dosen“, sagt Schäffer.
In dem Restaurant „Burg Heisterkamp“ konnte sich der Studierende der Szenografie kreativ austoben. Neu gestaltet ist zum Beispiel die Knobelecke. Auch das Westfalenstadion hat der Dortmunder an die Wand gebracht.

So sieht das Dortmunder Stadion in der „Burg Heisterkamp“ aus. © Juri Schäffer
Die drei Dartvereine, die die „Burg Heisterkamp“ zu ihrer Stammkneipe zählen, können sich auch über ein thematisch passendes Motiv freuen. „Die drei größten Dartspieler“, verrät Stracke. Auch die Zeche Hansa durfte nicht fehlen.
Kontakt zu Juri Schäffer
„Am besten erreicht man mich bei Social Media“, sagt Juri Schäffer. Bei Facebook und Instagram finden ihn Interessierte unter „Juri AS Artdesign“. Auch per Mail können ihn potenzielle Auftraggeber anschreiben: juri.js.artdesign@gmail.comAuf den kreativen Dortmunder ist Stracke durch eine Mitarbeiterin gekommen. Sie habe den Kontakt hergestellt.

Matthias Stracke ist der Inhaber des Restaurants „Burg Heisterkamp“. © Matthias Stracke
Dass sich Juri Schäffer im Huckarder Restaurant verewigt hat, habe sich mittlerweile „im Dorf rumgesprochen“, so Stracke. „Ich selbst kann ja nur Strichmännchen malen“, sagt der Inhaber mit einem Augenzwinkern.
Er selbst könne die 13 Motive also nicht an die Wand gesprüht haben. „Juri hat das hundertprozentig ordentlich gemacht.“

Juri Schäffer hat Peter Wright an die Wand des Restaurants gezaubert. Wright ist einer der berühmtesten Darts-Spieler der Welt. © Juri Schäffer
Nach vier Wochen war die Arbeit in Huckarde abgeschlossen. Das Restaurant war zudem nicht sein erstes Raumdesign-Projekt. Die Kindertagesstätten Abenteuerland und Astrid-Lindgren sowie die Westhausen Grundschule hat er bereits verschönert.
Chinchilla-Gehege verschönert
Besonders außergewöhnlich: Für einen Kumpel habe Schäffer das Chinchilla-Gehege neugestaltet. „Den Tieren hat es so gut gefallen, dass sie die gemalten Pflanzen anknabbern wollten.“ Sie dachten wohl, die Pflanzen-Kunstwerke seien echt. Aber keine Sorge: Weil Juri nicht mit giftiger Farbe arbeitet, ist den Tierchen nichts passiert.
Vor der Corona-Pandemie war der FH-Student auch im Ausland tätig. In Spanien hatte er beispielsweise einen Auftrag. Dort hat er die Fassade eines Parkhauses bemalt.
Auf ein Ende der Corona-Krise hoffen Juri Schäffer und Matthias Stracke gleichermaßen. Spätestens bei der Neueröffnung des Restaurants sind die 13 Motive für alle Huckarder zu sehen. Bei der Eröffnung wird auch Juri Schäffer dabei sein. „Dann können sich Interessierte direkt mit ihm austauschen“, sagt Stracke.
Freddy Schneider, Jahrgang 1993, Dortmunderin. Gelernte Medienkauffrau Digital/Print und Redakteurin. Seit 2012 arbeitet sie bei den Ruhr Nachrichten.
