Seit einiger Zeit helfen insgesamt 60 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr dem Gesundheitsamt Dortmund bei der Nachverfolgung von Kontakten von Corona-Infizierten. © dpa
Gesundheitsamt Dortmund
Trotz Bundeswehr-Hilfe: Corona-Nachverfolgung macht weiter Probleme
In den vergangenen Wochen hatte die Stadt Dortmund Probleme bei der Unterbrechung der Corona-Infektionsketten. Es gibt derzeit mehrere Tage Verzug bei der Nachverfolgung von Kontaktpersonen.
Dr. Frank Renken formulierte vor einigen Wochen ein ehrgeiziges Ziel: Wenn in Dortmund ein Mensch positiv auf das Coronavirus getestet wird, sollten noch am selben Tag alle bekannten Kontaktpersonen von ihm durch das Gesundheitsamt informiert werden. So lautete zumindest der Plan des Dortmunder Gesundheitsamtsleiters und seiner Behörde.
Aktuell ist dieses Ziel jedoch in weiter Ferne. Die Stadt teilt auf Anfrage mit, dass „aufgrund der stark angestiegenen Infektionszahlen sowie der noch laufenden Einarbeitungsphase weiterer Unterstützungskräfte drei bis vier Tage Verzug bei der Kontaktpersonen-Nachverfolgung“ bestehe.
Medizinische Fachkräfte fehlen immer noch
Ein Zeitraum der Ungewissheit und des Wartens, der für Kontaktpersonen sehr unangenehm werden kann. Gerade wenn der oder die Corona-Erkrankte die Infektion offen kommuniziert und allen betreffenden Personen mitteilt.
Obwohl das Gesundheitsamt Unterstützung von mittlerweile 60 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr erhält, kommt es nicht mit der Nachverfolgung hinterher. Ein Grund: Es fehlt immer noch an medizinischen Fachkräften.
„Der Mangel an medizinischen Fachkräften besteht leider weiterhin. Das Gesundheitsamt optimiert durch Neu-Strukturierung von Teams die Arbeitsabläufe in der Indexfall-Ermittlung und im Kontaktpersonen-Management“, sagt Stadtsprecherin Anke Widow.
Es wird also eher eine Umschichtung an den entsprechenden Stellen geben. Ob es zu einer personellen Erweiterung in der Behörde kommt, erwähnte Widow nicht. Unabhängig davon sprach Gesundheitsamtsleiter Frank Renken davon, dass der Markt für medizinisches Personal „wie leer gefegt“ sei.
Flaschenhals entsteht
Zum Hintergrund: Für diese erste Kontaktaufnahme mit einer positiv getesteten Person sei medizinische Fachkompetenz notwendig, schreibt die Stadt, da es darum gehe, den Gesundheitszustand des oder der Infizierten einzuschätzen, ihn oder sie medizinisch zu beraten und eine Quarantäneanordnung vorzunehmen.
Mittlerweile gebe es zu viele Neuinfektionen für zu wenig medizinische Fachkräfte, sodass nicht alle sofort bearbeitet werden können, teilt die Stadt Dortmund mit. Es entsteht ein Flaschenhals, den auch das aufgestockte Team der Kontaktpersonenermittler nicht auflösen kann.
Wenigstens gibt es bei dem stetig wachsenden Aufwand wegen der zahlreichen Neuinfektionen eine gute Nachricht: Corona-Erkrankte liefern ihre Liste mit Kontaktpersonen meist recht schnell, „da die positiv getesteten Personen bereits am ersten Anruf gebeten werden, eine Kontaktpersonen-Liste vorzubereiten“, sagt Widow.
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