Im Vergleich zu den vergangenen Wochen waren am Montag deutlich mehr Menschen in der Dortmunder Innenstadt unterwegs. © Schaper

Corona-Lockerungen

Echtzeit-Zählung: Zahl der Passanten in Dortmund vervielfacht sich sofort

Seit Montag dürfen zahlreiche Einzelhändler wieder öffnen. Die ersten Lockerungen führten dazu, dass die Anzahl der Passanten in der Dortmunder Innenstadt laut Echtzeit-Zählung drastisch anstieg.

Dortmund

, 20.04.2020 / Lesedauer: 3 min

Es ist 10 Uhr am Montagmorgen. Eigentlich der Zeitpunkt, auf den viele Einzelhändler seit Wochen warten. Alle Geschäfte, deren Verkaufsfläche die Grenze von 800 Quadratmetern nicht überschreitet, dürfen trotz anhaltender Corona-Krise wieder öffnen. Doch obwohl viele Einzelhändler aus rein wirtschaftlicher Sicht auf die Einnahmen angewiesen sind, ist man in Dortmund vielerorts skeptisch.

Auf dem Westenhellweg, wo sich im Normalfall unzählige Menschen an den Geschäften vorbeischlängeln, werden am Montagmorgen noch mancherorts hektisch die letzten Schaufenster geputzt. Anderswo werden noch letzte, zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen getroffen:

Am Vormittag nur wenige Menschen in der Innenstadt

„Wir müssen jetzt gerade noch auf einen Monteur warten, der uns noch Klebeband für die Abstandsmarkierungen bringt und Plexiglasscheiben im Kassenbereich anbringt“, erzählt eine Verkäuferin. Es sei zwar für das Geschäft grundsätzlich gut, dass man wieder öffnen könne. „Wenn man das gesundheitliche Risiko betrachtet, hätte man damit aber vielleicht auch noch zwei Wochen warten können.“

Derweil bleibt die Zahl der Menschen auf dem Westenhellweg am Vormittag noch überschaubar. Lediglich vor den Filialen der Optiker Fielmann und Apollo bilden sich zu diesem Zeitpunkt Warteschlangen. Der Grund: Wie auch in Supermärkten und Apotheken dürfen auch die Einzelhändler nur eine bestimmte Kundenanzahl gleichzeitig in das Geschäft hineinlassen.

„Menschen haben sich an Maßnahmen gewöhnt“

Gegen Mittag ändert sich das Bild in der Innenstadt. Die frühlingshaften Temperaturen und der wolkenlose Himmel locken immer mehr Menschen auf den Westenhellweg. Die Sonne scheint, und kaum eine Wolke steht am Himmel. Wo man am Morgen noch problemlos an den Schaufenstern vorbeischlendern konnte, muss man nun aufpassen, nicht mit anderen Passanten zusammenzustoßen.

Ute Gemmeke vom Schuhhaus Vogelsang wundert das nicht: „Die Menschen scheinen sich daran zu gewöhnen, dass in den Geschäften besondere Maßnahmen ergriffen werden. Wir haben deshalb schon damit gerechnet, dass viele Menschen unterwegs sein werden.“

In der Thier-Galerie haben trotz Erlaubnis allerdings nicht alle Geschäfte den Betrieb wieder aufgenommen: „Aktuell haben rund 75 der 160 Geschäfte geöffnet. Einige müssen noch nötige Maßnahmen ergreifen oder haben beispielsweise noch Mitarbeiter in Kurzarbeit. Bis Anfang nächster Woche wird sich aber alles wieder soweit geregelt haben “, erklärt Center-Manager Markus Haas.

Zahl der Passanten hat sich verdreifacht

Zu den Geschäften, die am Montag wieder eröffneten, gehört auch das Schönheitsgeschäft Yves Rocher von Aylin Sezer: „Wenn ich nicht aufmache, dann sind wir demnächst pleite. Aber wenn die großen Geschäfte in der Thier-Galerie wie Primark und H&M nicht öffnen, bleibt auch uns die Kundschaft weg. Deshalb müssen wir schauen, wie die Tage jetzt laufen.“

Unterdessen hat sich die Zahl der Menschen, die auf dem Westenhellweg unterwegs sind, direkt zeitweise verdreifacht. Das geht aus dem Echtzeit-Tracking der Firma hystreet hervor, die das Passantenaufkommen in Innenstädten misst. Demnach waren an den vergangenen Montagen mittags und nachmittags stündlich rund 700 Passanten unterwegs. An diesem Montag waren rund 2300, im Durchschnitt unter normalen Bedingungen sind es etwa 3300 bis 3800.

Bei der Beurteilung des ersten Tages zeigen sich die Unternehmer gespalten: „Etwa für die Hälfte der Händler wurden die Erwartungen erfüllt. Lediglich ein Betrieb hat uns mitgeteilt, dass seine Erwartungen sogar übertroffen wurden“, so der Vorsitzende des Cityrings, Dirk Rutenhofer.

Trotzdem gebe es bei den Einzelhändlern weiterhin den Wunsch, auch Geschäfte öffnen zu dürfen, die über 800 Quadratmeter Verkaufsfläche verfügen.

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