Ehrenamtliche Hilfe
Corona-Krise: Online-Plattform hilft kleinen Firmen mit Gratis-Gutscheinen
Kleine Geschäfte und Lokale werden hart von der Corona-Krise getroffen. Um ihnen zu helfen, hat ein Team aus Dortmund und Kamen ein neues Angebot ins Leben gerufen - komplett ehrenamtlich.
Luke Bolz und Hendrik Poddig haben mit Redouan El Hamdi die Plattform "Gut und Schein" ins Leben gerufen. © P1 Commerce
Wie kann ein Geschäft, das keine Kunden empfangen darf, trotzdem Umsatz generieren? Eine Möglichkeit, durch die Corona-Krise zu kommen, ist der Verkauf von Gutscheinen. Das Geld wird jetzt bezahlt, dafür bekommen die Kunden später ihre Gegenleistung.
Um dabei auch kleine Läden ohne Internetauftritt zu unterstützen, gibt es seit dem Wochenende das Online-Portal „Gut und Schein“. Webdesigner und Marketing-Profis aus Dortmund und Kamen haben sich zusammengetan, um den Geschäften eine Plattform zu bieten.
Unter gutundschein.de können sich die Betriebe registrieren: „Wir wollen das so einfach wie möglich halten“, sagt Luke Bolz von der Firma P1 Commerce: „Die Inhaber müssen nur ein Kontaktformular ausfüllen, wir prüfen die Daten und dann kann‘s losgehen.“
„Gut und Schein“ ist dabei nur als Treffpunkt gedacht. Kunden und Inhaber können über das Portal in Kontakt kommen, die Bezahlung vereinbaren sie dann untereinander und losgelöst von der Website. Jeder kann sich eintragen lassen, das Team hinter dem Portal hält Vordrucke für Gutscheine bereit, die mit dem jeweiligen Firmenlogo versehen werden können.
Ehrenamtliche Arbeit an dem Online-Portal
Für die Organisatoren fällt dabei übrigens nichts ab, sie arbeiten ehrenamtlich. „Unsere Kosten sind relativ gering“, sagt Bolz: „Das ist einfach ein schönes Projekt.“ Die Idee kam von Redouan El Hamdi, der seinen Frisörladen in Hörde inzwischen schließen musste, parallel die Agentur Moreketing betreibt und seine beiden Mitstreiter von vorherigen Projekten kennt.
Redouan El Hamdi hatte die Idee zur neuen Gutschein-Plattform. © Moreketing
Luke Bolz geht es derweil darum, vielen kleinen Geschäften und Lokalen „so schnell wie möglich Geld in die Kassen zu bringen“. Das Team schreibt auf der Internetseite: „Wir möchten unseren und deinen Lieblingsgeschäften die Möglichkeit bieten, diese schwierige Zeit zu überstehen.“
Die Idee ist erst am Freitag (20.3.) gereift, übers Wochenende ist dann bereits die Internetseite online gegangen. Am Dienstagnachmittag waren fünf Geschäfte registriert - wenn sich die Idee rumspricht, sollen es bald viel mehr werden. „Ursprünglich war das Angebot nur für Dortmund geplant“, sagt Luke Bolz: „Dann haben wir uns aber gedacht, warum sollen wir es beschränken?“
Wer sein Lieblingsgeschäft auf diesem Wege unterstützen möchte, ist dazu aufgerufen, den Laden auf das neue Angebot aufmerksam zu machen. Natürlich digital - den Organisatoren ist wichtig, den persönlichen Kontakt in diesen Tagen aufs Minimum zu reduzieren. Auch die Bezahlung und die Zusendung des Gutscheins sollen übers Internet passieren.