Corona-Impfungen in Dortmund: Wann gibt es wohl Herdenimmunität?

© Oliver Schaper (Archivbild)

Corona-Impfungen in Dortmund: Wann gibt es wohl Herdenimmunität?

rnLangsames Tempo

Die Zahl der Menschen mit einer Erstimpfung gegen das Coronavirus hat in Dortmund die 400.000 überschritten. Die Impfquote aber wächst nur quälend langsam. Das sind die Zahlen im Detail.

Dortmund

, 29.09.2021, 05:20 Uhr / Lesedauer: 2 min

Am 28.9.2021 hatten auf Grundlage der Zählungen der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) 401.741 Dortmunderinnen und Dortmunder eine erste Impfdosis gegen das Coronavirus erhalten – das entspricht 68,44 Prozent. Basis ist eine Einwohnerzahl von 587.028 (Stichtag 30.6.2020).

381.595 Personen (65 Prozent) sind vollständig immunisiert, verfügen also über einen Schutz vor schweren Corona-Verläufen und haben ein geringeres Ansteckungsrisiko.

Bis zur Herdenimmunität fehlen noch knapp 90.000 Impfungen

In diesen Zahlen sind die Impfungen bei Betriebs- und Privatärzten sowie in Krankenhäusern nicht erfasst. Die Stadt Dortmund rechnet die Krankenhauszahlen mit ein und gibt die Gesamtzahl der vollständig Immunisierten mit 393.000 an.

Wie auch immer man rechnet: Es reicht noch nicht. Eine Herdenimmunität ist nach Einschätzung von Virologen ab einer Quote von 85 Prozent vollständig Geimpfter über 12 Jahren erreicht. Die Herdenimmunität oder zumindest eine Annäherung daran ist wohl Voraussetzung für die Aufhebung der Corona-Beschränkungen.

Jetzt lesen

85 Prozent entspräche in Dortmund insgesamt 498.973 Immunisierten. Bis dieser Wert erreicht ist, würde es in der aktuellen Impfgeschwindigkeit noch eine Weile dauern.

Nimmt man die drei Wochen zwischen dem 7. und 28. September als Grundlage, gab es im Schnitt 771 Erstimpfungen. Bliebe dies gleich, würde es noch 154 Tage dauern, bis 85 Prozent der Menschen in Dortmund mindestens eine Dosis erhalten hätten. Stichtag wäre also der 1. März 2022.

Seit Anfang Juli flacht die Kurve bei den Impfungen deutlich ab

Die Impfquote wuchs ab Mai in schnellem Tempo, um teilweise 18 Prozent in einem Monat. Ab Anfang Juli flacht die Kurve jedoch ab.

Jetzt lesen

Zwischen Mai und Juni lag der Durchschnitt der täglichen Erstimpfungen noch bei rund 3300. Zwischen Anfang Juli und Ende September liegt er nur noch bei 990, ist also um rund 70 Prozent gesunken.

Am 11. August hatte die Bundesregierung angekündigt, dass Schnelltests ab dem 11. Oktober kostenpflichtig werden. Die Absicht dahinter war, die Impfbereitschaft wieder zu steigern. Zusätzlich wurden viele unterschiedliche niederschwellige Angebote eingerichtet, etwa der Impfbus der Stadt Dortmund.

Hat das in Dortmund die Impfbereitschaft gesteigert? Tatsächlich zog die Zahl der täglich verabreichten Dosen zunächst bis Anfang September wieder etwas an, auf rund 1200 bis 1500 im Schnitt. Was weiterhin deutlich hinter den Werten aus Mai/Juni lag.

Kurzer Anstieg bis Anfang September - seitdem wieder Stagnation

Seit dem 7. September stieg die Zahl aber nicht mehr über 1000. Zwischen 11. August und 27. September ist die Impfquote (erste Dosis) in Dortmund insgesamt um 6,80 Prozentpunkte gestiegen, von 61,52 auf 68,32.

Die Quote bei den Zweitimpfungen ist im gleichen Zeitraum etwas stärker gewachsen (9,5 Prozentpunkte). Dies erklärt sich durch den zeitlichen Verzug von mindestens drei Wochen zwischen den beiden Spritzen.

Im Verlauf der Impfkampagne haben sich in Dortmund und anderen Städten die Bedingungen mehrfach verändert. Zunächst waren von Januar bis April einzelne Gruppen wie Ältere oder medizinisches Personal priorisiert. Es gab über Monate einen Mangel an Impfstoff. Ab Mai gab es eine Öffnung für einzelne Impfstoffe und weitere Bevölkerungsgruppen.

Seit August sind Impfstoffe auch für Kinder ab 12 Jahren zugelassen, was die Impfquote insgesamt noch einmal erhöht. Inklusive der Jugendlichen ergibt sich sogar, dass 73,0 Prozent der Dortmunder Bevölkerung vollständig geimpft sind, 76,9 Prozent haben die Erstdosis erhalten.

Jetzt lesen

Die nächste Veränderung steht in Dortmund unmittelbar bevor. Am 30.9. schließt das Impfzentrum auf Phoenix-West. Danach sind die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte sowie die Betriebsmediziner dafür zuständig, dass möglichst viele der 185.000 ungeimpften Personen in Dortmund sich noch anders entscheiden.