Unscheinbar ist noch untertrieben. Wer die ehemalige Commerzbank-Filiale im Aplerbecker Ortskern sucht, muss schon genau hinschauen. Gegenüber von Marktplatz und Amtshaus, versteckt hinter einem großen Bushaltestellen-Unterstand, ist der Eingang zu dem ehemaligen Finanztempel.
Der ist im Inneren nicht wiederzuerkennen. Schon beim Eintreten in die lichtdurchfluteten Räume, die man hier gar nicht erwartet hätte, bleibt Besucherinnen und Besuchern der Mund offen stehen. Aus dem ehemaligen Schalterbereich und den Besprechungsräumen des Geldinstitutes sind stylische Ausstellungsräume mit Wow-Effekt geworden. „Raum für Kunst auf Zeit“ heißt das Projekt, mit dem Heike Onnertz und Sabine Leven ein ungewöhnliches Angebot mitten in Aplerbeck machen.

Galerie und Design-Möbel-Ausstellung
Es handelt sich ganz einfach ausgedrückt um eine Mischung aus Galerie und Design-Möbel-Ausstellung. Es ist ein Raum, in dem man interessierten Geschäftsleuten und regionalen Kunstschaffenden Platz bietet, ihre Werke und Angebote zu präsentieren. Damit haben die beiden Frauen, die selbst Künstlerinnen sind, etwas geschaffen, das es in Dortmund so nicht noch einmal gibt.
Doch das Projekt als solches ist nicht neu. Vor Aplerbeck war der „Raum für Kunst auf Zeit“ an der Kleppingstraße in der Dortmunder City beheimatet. Die Idee war ursprünglich, mit Kunst den Leerstand in den Ortszentren zu bekämpfen. „Ursprünglich Hombruch, weil wir aus dem Stadtbezirk sind. Wir haben dann ein Konzept entwickelt, Leerstände schöner und bunter zu machen, mit Kunst. Und eben Geschäftsleuten Kooperationen anzubieten“, erklärt Sabine Leven. In Hombruch habe es aber nicht die passenden Räume gegeben.

In Aplerbeck, gegenüber dem Amtshaus, sind derzeit die Werke von 16 Künstlerinnen und Künstler zu bewundern. Eingerichtet hat die Galerie Fischer‘s Lagerhaus aus Witten – ein Kooperationspartner. Auch diese Gegenstände, von Kerzenhalter über Lampen bis hin zu Tischen und Bänken sind zu verkaufen.

Drei Öffnungstage der Ausstellung
„Wir haben das große Glück, jetzt hier sein zu dürfen“, sagt Sabine Leven. Die Aplerbeckerinnen und Aplerbecker hätten diesen besonderen Ort auch schon für sich entdeckt. „Die Eröffnung war echt Weltklasse“, sagt Heike Onnertz. Man bekomme sehr viel Zuspruch. An drei Tagen in der Woche ist diese „Kunstoase“ für die Öffentlichkeit zugänglich: donnerstags von 11 bis 14 Uhr, freitags von 15 bis 18 Uhr und samstags von 11 bis 14 Uhr.

Der „Raum für Kunst auf Zeit“ wird auch am 3. September, zum Aplerbecker Apfelmarkt, geöffnet sein. Von 14 bis 18 Uhr gibt es dann eine große Vernissage – mit Lesung, Live-Musik und einer Kreativ-Ecke für die kleinen Besucher.
Warum eigentlich „Raum für Kunst auf Zeit“? Ganz einfach: Man wisse nicht, wie lange die Galerie in Aplerbeck bleiben könne. Kommt ein neuer Mieter für das Objekt, muss die Ausstellung wieder umziehen.

Hier nutzt das 49-Euro-Ticket gar nichts: Aplerbeck braucht Stellplätze und eine bessere Anbindung
Gold im Leben und Gold auf dem Tennisplatz: Trotz Beeinträchtigung: Paula Polak ist meisterlich