Von Gegnern im Spiel zu Geliebten Celine und Christopher aus Dortmund haben geheiratet

Von Annalena Koch
Christopher und Celine verliebten sich bei "League of Legends"
Lesezeit

Celine und Christopher strahlen, als sie die Treppen des Standesamts im Alten Rathaus am Friedensplatz herunterkommen. „Jetzt heiße ich Celine Kellas“ freut sich die Braut, die erst seit wenigen Minuten den Nachnamen ihres frisch gebackenen Ehemanns trägt. Für den großen Tag haben sich beide ordentlich in Schale geworden. Celine trägt ein schulterfreies Kleid mit einem Schlitz am Bein - ganz untypisch für eine Braut in schwarz.

Erste Gespräche per Headset

Vor acht Jahren kam ihr jetziger Mann in ihr Leben. Auf die Frage, wie sie sich kennengelernt haben, reagieren die beiden verlegen. „Im weltweiten Web“ lacht Christopher. „Über eine Facebook-Gruppe“ ergänzt Celine, so als hätten sie ihre Geschichte schon tausende Male erzählt.

Videospiele brachten die beiden zueinander. „Multiplayer-Spiele“, also solche, bei denen man online gegen oder mit anderen spielt, erklärt Christopher. „Die Gruppe war für ‚League of Legends‘“, so Celine.

Die beiden verabredeten sich bei Facebook zum gemeinsamen Spielen. Über ein Headset beginnen die ersten Gespräche zwischen den beiden. Direkt zusammen kamen sie aber nicht. „Es hat eine Weile gedauert“ erinnert sich Celine. Ein Treffen stand erstmal nicht im Raum, schließlich kommt die Braut ursprünglich aus Baden-Württemberg, der Bräutigam aus Soest.

Mit 19 zog Celine nach Dortmund

Doch als Christopher seine Chance sah, ergriff er sie. „Zu ihrem Geburtstag bin ich da runtergefahren.“ Die beiden wurden schließlich ein Paar - es folgte ein Jahr Fernbeziehung. 450 Kilometer trennten die Liebenden. Als Christopher aus beruflichen Gründen nach Dortmund soll, entschließt sich Celine dazu, mit ihm den Sprung ins kalte Wasser zu wagen.

Das Paar zieht in die erste gemeinsame Wohnung und das in einer neuen Stadt.

„Im Nachhinein war es vielleicht zu früh. Ich war 19 und wir hatten gerade mal ein Jahr lang eine Fernbeziehung“ sagt Celine. „Es gibt sicherlich Leute, die ziehen früher zusammen“ wendet Christopher ein.

Kein Kniefall beim Antrag

Am Montag (25.10.) fand schließlich die standesamtliche Trauung des Liebespaares statt. Den Heiratsantrag beschreiben die beiden als pragmatisch. „Es war nicht wirklich romantisch“ so Laura. Einen traditionellen Kniefall gab es nicht. „Wir haben uns einfach gesagt: Wir sind jetzt so lange zusammen, sollen wir nicht einfach heiraten?“ erklärt Christopher. Die Hochzeitfeier steigt am kommenden Wochenende. „Ihre Verwandten kommen und meine auch.“

Christopher und Celine Kellas stehen vor dem Standesamt im Alten Rathaus in Dortmund.
Christopher kommt aus Soest, Celine aus Baden-Württemberg. © Annalena Koch