Diese Perspektive des Gebäudes ist der Kamera geschuldet. Aber es gibt auch eine inhaltliche für Haus, in dem bis vor ein paar Monaten die Commerzbank zuhause war: Malzer will hier einziehen. Es fehlen allerdings die baurechtlichen Genehmigungen von der Stadt.

© Britta Linnhoff

Café statt Bank: Malzer und Vermieter einig, müssen aber immer noch warten

rnAuf der Harkortstraße

Eigentlich ist alles klar. Vermieter und Mieter haben sich geeinigt. Hätte da nicht ein Dritter ein Wörtchen mitzureden, könnte man wohl längst sehen, dass es im Stadtteil etwas Neues gibt.

Hombruch

, 15.06.2021, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte, sagt ein Sprichwort. In diesem Fall allerdings sind die Zwei längst einig - und der Dritte spielt den Spielverderber.

Es geht um das frühere Commerzbank-Gebäude in Hombruchs guter Stube auf der Harkortstraße. Seit die Commerzbank sich vor vielen Monaten im Jahr 2020 aus dem Stadtteil verabschiedete, steht das Gebäude zwischen der Mayerschen Buchhandlung und der Parfümerie Pieper - ein Eckgebäude an der Einmündung der Ginsterstraße - leer.

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Es gab mehrere Interessenten, doch die Gespräche zogen sich. Nun ist klar: Malzers Backstube möchte dort einziehen. Und das möchte auch Vermieter Hugo Schmidt. Die Pläne sind fertig, der Vertrag liegt ebenso bereit wie die Aufträge für die Handwerker. Aber: Es fehle die Genehmigung seitens der Stadt für ein paar bauliche Veränderungen. Das berichten Hugo Schmidt und Malzer-Sprecher Oliver Hein übereinstimmend.

„Die Stadt stellt sich an, als wollte ich ein Hochhaus in der Fußgängerzone bauen.“ Hugo Schmidt

„In Dortmund geht es gerade wirklich langsam voran“

Beide klingen wenig begeistert. Sie wollen loslegen, sagen sie, würden aber immer wieder vertröstet. „Wir sind ja in mehreren Städten vertreten“ sagt Hein, „aber in Dortmund geht es gerade wirklich sehr langsam voran.“

Was fehlt, ist zum Beispiel die Genehmigung für bodentiefe Fenster und eine Rampe für Rollstühle und Rollatoren. „Wir stecken in den Startlöchern“, betont Hein. Aber man sei nun mal von der Genehmigung abhängig. „Wir unterschreiben ja keinen Mietvertrag, solange wir nicht wissen, ob wir so umbauen können, wie wir das wollen“.

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Für Hugo Schmidt absolut nachvollziehbar. Ihm hört man den Unmut über den offenbar langwierigen Genehmigungsprozess deutlich an. „Die Stadt stellt sich an, als wolle ich ein Hochhaus auf der Fußgängerzone in Hombruch bauen“, sagt er. „So etwas habe ich noch nicht erlebt. Es ist schlimm, man ist hilflos.“ Er hoffe nur, dass Malzers angesichts dessen nicht das Interesse am Ladenlokal verliere. Ich könnte gut verstehen, wenn die irgendwann sagen, dass sie darauf keine Lust mehr haben“, so Schmidt.

Hier ging es früher in die Bank. Nun soll hier eine Rampe entstehen, damit auch Menschen, die auf Rollstuhl oder Rollator angewiesen sind, das neue Café betreten können - allein es fehlt bisher die Genehmigung der Stadt.

Hier ging es früher in die Bank. Nun soll hier eine Rampe entstehen, damit auch Menschen, die auf Rollstuhl oder Rollator angewiesen sind, das neue Café betreten können - allein es fehlt bisher die Genehmigung der Stadt. © Britta Linnhoff

Ein bisschen Hoffnung hat er, weil er gehört habe, dass nun zuständige Mitarbeiter der Verwaltung aus dem Urlaub zurück seien. Bei den Genehmigungen hakt es wohl weniger daran, dass die Pläne nicht genehmigungsfähig seien, sondern schlicht daran, dass die Anträge schlicht noch nicht bearbeitet seien. Das jedenfalls habe man auf Nachfrage bei der Stadt als Antwort bekommen, so Oliver Hein.