Eigentlich trinkt meine Freundin keinen Kaffee. „Aber diesen hier würde ich immer wieder trinken“, sagt sie begeistert, als sie das erste Mal den Cappuccino im Pop-up Café Orchidee probiert. Das kleine Milchherz auf dem Kaffee lässt sie dabei kurz lächeln.
Für mich ist das Probieren des Cappuccinos eine kleine Überwindung, da ich den Geschmack normalerweise zu bitter finde. Doch dann die Überraschung – ein super leckerer Cappuccino, definitiv ein Geheimtipp.
Das Café im Rombergpark setzt seit der Sanierung im Frühjahr 2024 auf eine Einrichtung des Dortmunder Vintage-Händlers „Mohr Rares“. Ergänzt wurde vorübergehend der Name „Café Orchidee Vintage Pop-up by Zimt & Zucker“. Ein sehr langer Name, allerdings hat das einen Grund: Bis neue Pächter feststehen, haben Jan Wenning und Lisa Hoppe vom „Zimt & Zucker“, das im Westfalenpark beheimatet ist, die Café-Leitung übernommen. Und das auch noch bis mindestens Ende des Jahres.

Heimische Atmosphäre
Durch die ganzen Blumen, den Sand, Bänke und Palmen fühle ich mich wie im Urlaub, noch bevor wir das Café betreten. Wir gehen hinein – und stehen direkt in einer Warteschlange.
An einem Platz sitzt eine kleine Familie, auf dem Sofa hockt ein junger Mann, genießt seinen Kaffee und schaut auf sein Handy. Hinten in der Ecke sitzen zwei ältere Damen, die sich über die Einrichtung unterhalten. „Ein echtes Konstruktionswunder“, sagt die eine Frau über den Tisch, auf dem ihr dampfender Kaffee steht.
Die traditionelle, bunt gemischte Einrichtung ist dabei ein echter Hingucker – es entsteht der Eindruck von vielen kleinen Wohnzimmern. Es fühlt sich heimisch an.
Die Räumlichkeiten befinden sich mitten in den Gewächshäusern des Botanischen Gartens. Das Grün der Bäume, Pflanzen und Kakteen wirkt beruhigend.

Kleine Karte, gute Qualität
Ein Blick auf das Angebot auf einer kleinen Tafel zeigt klassische Angebote: Die Auswahl ist etwas kleiner – dies sei der Übergangssituation geschuldet, so die Inhaber. Auch Kuchen gibt es nicht, da die Küche des Cafés noch umgebaut wird.
Da meine Freundin und ich uns zum Kaffee verabredet haben, bringen wir nur aber auch nur einen kleinen Hunger mit. Passend dazu gibt es verschiedene Waffeln ab 3 Euro. Wir haben uns für eine Waffel mit Nutella und eine mit Zimt und Zucker entschieden, Nutella kostet einen Aufpreis von 1,80 Euro. Dazu gibt es einen Kakao und einen Cappuccino aus der Siebträgermaschine. Ein schönes Angebot für alle, die keine klassische Kuhmilch trinken: Hafermilch gibt es ebenfalls – allerdings zu einem Aufpreis von 30 Cent. Ob diese Erhöhung gerechtfertigt ist, lässt sich unserer Meinung nach diskutieren.
Für diejenigen, die es lieber kalt mögen, gibt es auch bei kühleren Temperaturen Eis. Neben Heißgetränken wie Espresso, Milchkaffee oder Tee locken die klassischen Kaltgetränke.
Erster Eindruck: Die Speisekarte überzeugt uns mit fairen und günstigen Preisen bei wirklich guter Qualität.

So schmeckt es im Pop-up Café
Nur wenige Minuten nach unserer Bestellung halten wir die frisch gebackenen, warmen Waffeln in der Hand. Mit Nutella wurde nicht gespart, auch Zimt und Zucker sind deutlich herauszuschmecken. Insgesamt stimmt hier das Verhältnis von Preis und Leistung. Der Cappuccino hat uns in den Bann gezogen und zeigt, dass er auch Nicht-Kaffee-Trinkern gut schmecken kann. Mit 3,60 Euro ist er auch preislich angemessen. Der Kakao hat uns ebenfalls sehr gut geschmeckt.

Der Service im Café Orchidee
Anfangs ungewohnt ist: Man holt man sich das Essen an der Theke ab, anstatt am Tisch bedient zu werden. Das macht das Erlebnis aber nicht schlechter. Das Geschirr hinterlässt bei uns ein gemischtes Gefühl. Während wir Pappteller, -becher und Holzbesteck bekommen, sind auf anderen Tischen noch richtige Tassen und Teller zu sehen. Ob das Geschirr bei unserem Besuch bereits vollständig aufgebraucht war? Es bleibt ein Rätsel.
Hinzu kommt: Geschirr, das nicht selbstständig von den Besuchern weggeräumt wird, bleibt mitunter einfach stehen. Ist auch von neuen Besuchern nicht weggestellt worden. Das tut der Atmosphäre und dem Geschmack keinen Abbruch, ist aber bemerkenswert.
Das Personal an der Theke ist sehr freundlich und nimmt sich für jeden Kunden ausreichend Zeit. Bei gerade einmal zwei Mitarbeitern gibt es kein langes Warten.
Unser Fazit: Bei einem leckeren Essen in gemütlicher Atmosphäre haben wir uns im frisch sanierten Café sehr wohlgefühlt – und auch die Preise halten wir für angemessen.
Anreise zum Pop-up Café
Das Café befindet sich an der Mergelteichstraße 40A, direkt im Rombergpark. Parkplätze gibt es in unmittelbarer Nähe. Man kann auf dem Parkplatz des Zoos (kostenpflichtig, 3 Euro) parken – oder in der Straße „Am Rombergpark 55“ auf dem dazugehörigen Parkplatz. Dort stehen auch Ladestationen für Elektrofahrzeuge zur Verfügung.
Alternativ kann man mit Bus oder Bahn anreisen. Mit der U49 bis zur Haltestelle „Am Rombergpark“, mit der Bahn steigt man am besten „Dortmund Tierpark“ aus.
Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist ursprünglich am 20. Oktober 2024 erschienen. Wir veröffentlichen ihn an dieser Stelle erneut.
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