Es waren emotionale Momente in der Sitzung der Bezirksvertretung (BV) in Aplerbeck, bei denen es um Borussia Dortmund ging. Den Verein, der dort vielen am Herzen liegt. Zudem haben gleich vier Spieler des aktuellen BVB-Kaders ihre Zelte in einem Ortsteil im Stadtbezirk aufgeschlagen: Nico Schlotterbeck, Marius Wolf, Karim Adeyemi und Donyell Malen.
Aber diesmal ging es nicht um den Sport, sondern um die Natur. Genauer gesagt um alte Bäume, die wohl nicht in die Gartengestaltung eines der Fußballprofis passen.
Grundstück liegt versteckt
Diese Nachricht überbrachten zwei Berghofer Bürger in der Einwohnerfragestunde. Es handele sich, so die Bürger, um Baumaßnahmen auf dem Grundstück von Donyell Malen. Schon lange sei das ein Thema in Berghofen. Hier weiß man natürlich genau, wo die vier schwarzgelben Jungs wohnen. Und auf dem Malen-Grundstück gehen, so die Berghofer, Dinge vor, die so wohl nicht sein dürften – zumindest ihrer Meinung nach.
Donyell Malen hat nach seinem Wechsel zu Borussia Dortmund (zur Saison 2021/22) ein Haus in Berghofen erworben. „Seitdem sind heftige Bauvorgänge dort zu sehen“, berichtet eine Frau aus der Nachbarschaft. Von der Straße aus könne man all dies nicht mitbekommen, zu versteckt sei das Grundstück.

Es sei Gefahr in Verzug, deshalb sei man in die BV gekommen. So seien beispielsweise umfangreiche Bodenbewegungen vorgenommen worden, das Hanggrundstück sei in großen Teilen begradigt worden. „Hier stehen große alte Platanen, deren Stämme nun schon größtenteils zugeschüttet worden sind“, erklärt die Berghoferin. Bei Gesprächen mit den Arbeitern habe es die Information gegeben, dass dort ein kleiner Bolzplatz entstehen sollte.
Alte Hainbuchen
Auch habe man schon angefangen, die alten Hainbuchen, die auf dem Grundstück stehen, zu fällen. „Ich möchte verhindern, dass es so weiter geht“, so die Aussage der Frau aus Berghofen. Deren Ehemann bekräftigt noch einmal, dass es nicht darum gehe, Donyell Malen persönlich anzugehen. „Der Junge ist 23. Das könnte mein Enkel sein. Der weiß vermutlich gar nicht, was da so abläuft“, sagt ein Berghofer Bürger, der sich auch für den Ortsteil sehr engagiert. „Da sind sicher andere im Hintergrund, die das wissen müssten.“
„Berghofer Tore“
Ausgeführt würden die Arbeiten von einer niederländischen Firma. Die habe auch schon den ersten Baum gefällt. „Als wir sie angesprochen haben, haben sie zum Glück auch aufgehört.“ Aber ob das so bleibt? Man wolle eine gute Nachbarschaft pflegen, wie auch mit den anderen Profis des BVB, die in Berghofen wohnen.
Hier werden auf Facebook die Tore der Berghofer Borussen auch als „Berghofer Tore“ gefeiert. Unabhängig davon seien im Falle der Bauarbeiten auf dem Malen-Grundstück „das Umweltamt und das Stadtplanungsamt an diesem Fall dran“, so Verwaltungsstellenleiter Cornelius Boensmann.
Alle hoffen nun, dass es den Bäumen nicht doch noch an den Kragen geht. Denn mit dem BVB verbindet den südlichen Vorort einiges. Schließlich ist ein echtes Berghofer Urgestein schon für den BVB aufgelaufen – und wurde sogar Nationalspieler. Aki Schmidt († 2016) hieß der Gute, der 1956 vom SV Berghofen zu Borussia Dortmund wechselte und dort zahlreiche Titel sammelte.
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