Der neue Marktkauf an der Schleefstraße in Dortmund-Aplerbeck ist auffällig gestaltet. Industrial-Style, könnte man sagen – als Hommage an die Dortmunder Stahlgeschichte. Überhaupt begegnet einem die Bier- und Fußballstadt auf Schritt und Tritt, wenn man durch den Marktkauf schlendert. Dazu gehören auch der BVB und ein Seitenhieb in Richtung Gelsenkirchen.
Nun ist Chef Stefan Grubenhofer nicht der BVB-Überfan mit Dauerkarte und allem Drum und Dran. Aber er ist ein Sympathisant und er hat durchaus den Mut, etwas Neues auszuprobieren. Und wenn nicht in einem völlig neuen Markt, wo dann?

Alles mit einem Augenzwinkern
So gibt es jetzt an der Schleefstraße etwas, das es wahrscheinlich kein zweites Mal gibt. Etwas, das BVB-Fans zum Schmunzeln und einen Verein aus der Nachbarstadt zum Nachdenken bringt. Von den zehn Kassen mit Bedienung im Marktkauf Grubendorfer erfreuen sich drei immer größerer Beliebtheit. „Die Leute stehen davor und machen Selfies“, sagt Stefan Grubendorfer.
Und mit einem Augenzwinkern: „Wir haben Millionen Euro in den Umbau gesteckt und die größte Aufmerksamkeit bekommen drei Zahlen.“ Dabei sei es eigentlich eine Schnapsidee gewesen – und jetzt das große Thema.
Doch was zieht im Markt an der Schleefstraße denn nun die Blicke auf sich? Da ist zum einen die Kasse mit der Nummer 9. Die hat eine Null bekommen, passend zum Gründungsjahr der Dortmunder Borussia. 09 leuchtet den Kundinnen und Kunden von einem großen Kasten in Eisenoptik entgegen. Das freut die BVB-Fans natürlich. Aber vielleicht zaubert ihnen auch die Auszeichnung an zwei weiteren Kassen noch eher ein Lächeln ins Gesicht.

Denn die Kasse mit der Nummer 4 sucht man vergeblich: ein kleiner Seitenhieb in Richtung Gelsenkirchen. Genauer gesagt in Richtung des größten Fußball-Rivalen des BVB, dem FC Schalke 04. Bei den Dortmunder Fans ist die Nummer 4 nämlich verpönt, wird, wenn möglich, vermieden. Auf manchen Listen taucht diese Nummer gar nicht auf. Es gibt auch Parkplätze in der Stadt, wo auf die 3 die 5 folgt. So gibt es im Marktkauf Grubendorfer die Kassen 3a und 3b, dann kommt die 5.
Ein BVB-Büchertisch
„Das war eine Idee, die einfach aufgegriffen und umgesetzt wurde. Man muss das Ganze aber auch mit einem Augenzwinkern sehen“, sagt Stefan Grubendorfer. Das Thema Fußball sei in der Stadt natürlich allgegenwärtig. Deshalb würden die meisten Kunden auch sofort verstehen, was es mit den Namen der Kassen 3a und 3b auf sich hat.
Doch zurück zur Kasse 09: Vor ihr ist eine BVB-Zone entstanden. Trikots hängen von der Decke und neben allerlei BVB-Schnickschnack gibt es auch einen Büchertisch. Darauf liegen die Werke des Buchautors Uwe Schedlbauer. Der ist Borusse durch und durch, auf dessen Mist auch die Idee mit den eigenwilligen Kassenbezeichnungen gewachsen ist.
Vier Bücher liegen dort für alle Freunde des schwarzgelben Fußballs zum Kauf bereit. „Schwarz-gelbe Freunde in aller Welt“, „Schwarz-gelbe Geschichten aus dem schönsten Stadion der Welt“, „Schwarz-gelbe Geschichten“ und „Gewinner 3.0“. Der Erlös ist für die Neven Subotic-Stiftung bestimmt.
Rock-Konzert am Haus Rodenberg in Aplerbeck: Bergmann-Ausschank rüstet für „Rock am Schloss“ auf
Bergmann, Freischütz und Co.: Was drei klassische Biergärten im Dortmunder Süden zu bieten haben
„Schläge schießen mir bis in den Kopf“: Fußweg zu Marktkauf lässt 90-Jährigen verzweifeln