Graffiti, randalierende Jugendliche und sogar eine Messerattacke auf dem Dorffest – der Dortmunder Stadtteil Husen hat es in den letzten Monaten nicht leicht. Das zeigt sich auch immer wieder im Erscheinungsbild des Ortes.
Jetzt trifft es die Bushaltestelle Husener Straße, direkt vor dem Dorfgrill. „Vermutlich in der Silvesternacht wurden beide Fahrgastunterstände der Haltestelle ‚Husener Straße‘ massiv beschädigt“, erklärt Britta Heydenbluth, Sprecherin der DSW21. In beiden Fahrtrichtungen – Dortmund-Kurl und Kamen-Methler – wurde „das Glas der Seiten- und Rückwand jeweils komplett zerschlagen.“ Das mache einen Schaden in Höhe von ungefähr 4.500 Euro.
Passiert sei das nicht zum ersten Mal, wie ein Mann, der mehrere Immobilien rund um die Haltestelle besitzt, berichtet. „Fast jedes Wochenende passiert so etwas“, erklärt er. Abends würden sich junge Menschen versammeln, die sich auffällig verhalten – auch aggressiv. Er vermutet, dass sie auch die Haltestelle beschädigt haben.
Namentlich genannt werden möchte der Mann nicht, er fürchtet, sonst Opfer von Vandalismus zu werden. Auch einige seiner Häuser wurden in der Vergangenheit beschmiert, erklärt er.

Im Moment halte sich das in Grenzen, erklärt er. „Vielleicht wegen der Temperaturen“, vermutet er weiter. Wenn das Wetter gut ist, könne man bis zu 20 Jugendliche oder junge Erwachsene sehen, die sich vor dem Kiosk versammeln. Aktuell sei die Gruppe viel kleiner.
Trotzdem bedeutet das keine Ruhe, wie die Silvesternacht beweist. „Es gibt einige wenige, die benehmen sich“, berichtet der Immobilienbesitzer. Wenn sie nichts verunreinigen und verursachten Müll wieder mitnehmen, habe er auch nichts dagegen, wenn die Jugendlichen sich auf seinem Privatbesitz aufhalten. Das seien aber die Wenigsten.
Neue Scheiben kommen schon bald
Des Öfteren komme es zu „Saufgelagen“, nach denen die Treffpunkte verdreckt hinterlassen werden. Da komme es häufig auch zu Ausschreitungen – wie der Beschädigung der Haltestellen. Für die Bezirksvertretung Scharnhorst ist ein solches Verhalten keine Neuheit: Als ein Grund wird ein Mangel an Alternativen für die Jugendlichen gesehen.
Die zerstörten Häuschen bedeuten für Fahrgäste, dass sie „bis zur Behebung des Schadens den Unterstand nicht für seinen eigentlichen Zweck nutzen können“, so Heydenbluth. RBL Media, ein Vermarkter von DSW21, wolle die Scheiben noch in dieser Woche erneuern lassen. Dann haben die Bürger in Husen – wenigstens beim Warten auf den Bus – wieder ihre Ruhe.
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