Bunt oder bedrohlich? Die Brückstraße spaltet Dortmund „Das Publikum wird unangenehm“

Dortmunder Brückstraße: Bereicherung oder Problemzone?
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Es scheint als hätte jeder in Dortmund eine Meinung zur Brückstraße. Für die einen ist sie das Herzstück kultureller Vielfalt: internationale Restaurants und ein lebhaftes Nachtleben. Für andere ist das Viertel geprägt von Berichten über Kriminalität und einem generellen Unsicherheitsgefühl. Unsere These: „Trotz aller Probleme ist die Brückstraße eine Bereicherung für Dortmund.“ Das sagen unsere Leserinnen und Leser zu dem Thema.

Die Mehrheit sieht es kritisch

Die Umfrage zeigt, dass die Mehrheit skeptisch ist: 64 Prozent stimmen der These nicht zu, 24 Prozent sehen die Brückstraße als Bereicherung, 12 Prozent stehen dem Thema neutral gegenüber.

Ort mit Vielfalt und Potenzial

Auch wenn 64 Prozent die Brückstraße nicht als eine Bereicherung für Dortmund sehen, gibt es durchaus positive Stimmen. So beschreibt Leserin Nicola Skoberne das Viertel als „einen Melting Pot der Kulturen, der Kunst und des Nachtlebens“. Für Leser Andreas West ist die Brückstraße ein Ort mit Potenzial: „Hier muss die Stadt aber noch aktiver werden und die Eigentümer verpflichten, das Viertel weiter aufzuwerten und mit Nachleben zu füllen. Dann kann es tatsächlich zum Bermudadreieck Dortmunds werden“. Dem stimmt Jo Külpmann zu: „Hier besteht die Möglichkeit, Start-ups anzusiedeln und das Stadtbild insgesamt zu bereichern.“

Entwicklungen im Nachtleben werden hervorgehoben: „Die neue Spielhalle dort hat auch nochmal geholfen die Umgebung zu bereichern. Dagegen ist die restliche Stadt tot!“, betont Ruhr Nachrichten-Leser Semih C.

Monokulturell und unsicher

Für 64 Prozent unserer Leser ist die Brückstraße alles andere als eine Bereicherung. Sie sehen eine einseitige Kulturprägung und zunehmende Unsicherheit. „Die Brückstraße sei nicht bunt, sondern „monokulturell“: „überwiegend arabisches Essen“ und „Männerüberschuss“, kritisiert Anna M.

Für Felix M. ist die Lage in der Brückstraße besonders problematisch: „Früher konnte man auch spät abends/nachts ohne Angst über die Brückstraße gehen. Heute würde ich dies nicht mehr machen. Als Frau schon mal gar nicht. Da hilft auch die Videoüberwachung nicht.“ Das Sicherheitsgefühl hat für viele stark gelitten, nicht zuletzt wegen häufiger Vorfälle von Gewalt und Kriminalität.

Unser Leser Kai Meier und beschreibt die Brückstraße folgend: „90 Prozent Migranten mit Macho-Gehabe sind dort unterwegs. Abends wird an den Kiosken Lachgas konsumiert.“

„Das Viertel hat sich in den letzten 20 Jahren massiv verschlechtert – keine guten Geschäfte mehr“, stellt Manfred Urbanski fest und beklagt das Fehlen vielfältiger Angebote. In den Augen vieler entwickelt sich die Brückstraße zunehmend zur Problemzone.

Neutral gestimmt

Tagsüber empfinden viele die Brückstraße noch als lebenswert, doch abends ändere sich das Bild. Sophie Weber zieht sich dann zurück: „Das Publikum wird unangenehm.“ Auch Andreas B. merkt an, dass der Sicherheitsaspekt den kulturellen Wert trübt.